Seite 1 von 1

manische fünfzig milligram.

BeitragVerfasst: Mi 19 Nov, 2008 13:13
von limes lupo
es scheint mir das leben
unerwartet wie die sonne
entgegen.

leuchtet aus,
blendet hier,
blendet da.

ich meine es gut mit dir
und jetzt stopf mir
diese scheiß endorphine in den rachen.

Re: manische fünfzig milligram.

BeitragVerfasst: Mi 19 Nov, 2008 13:25
von limes lupo
danke. die wortwahl drückt für mich die "glückliche" verzweiflung aus. rachen und fäkalienbeigeschmack, sind hier unabdinglich.

lg, limes lupo.

Re: manische fünfzig milligram.

BeitragVerfasst: Mi 19 Nov, 2008 21:45
von hope
die erste strophe gefällt mir sehr gut, da ich mir vorstelle, wie das lyrische ich seinem leben gegenüber steht und es betrachtet. eine gelungene einleitung, wie ich finde.

in der zweiten strophe fehlt mir am ende, dass es auch einleuchtet.
ich finde es hätte gut ans ende gepasst, da es zuerst nur ausleuchtet, dann blendet, wo bleibt hier das positive.? hast du es mit absicht weggelassen, um die passive stimmung auszudrücken?

in der dritten strophe ist nicht ganz klar, ob das Ich aus den ersten 2 strophen dasselbe Ich ist, wie in der dritten. es könnte auch das leben, das dem Ich gegenübersteht, sagen: ich meine es gut mit dir
aber nur in der ersten zeile ist es nicht offensichtlich
natürlich könnte es auch dasselbe ich sein, welches sich mit diesen 50mg glücklich macht.

Du hättest es eigentlich auch in die gesellschaftskritische Spalte stellen können, da depression mittlerweile eine volkskrankheit ist und es pillen für alles und gegen alles gibt. diese pillen zum glück sind ein einfacher weg aus der misere, aber man könnte genauso gut mit gewissen lebensmitteln diese erfolge erzielen, die man mit pillen erreicht.