Hallo Orange,
also ich weiss der Faden ist schon älter und es kann natürlich gut sein das du mittlerweile schon andere Gedichte geschrieben hast. Dennoch will ich hierzu noch etwas sagen.
Ich finde dieses Gedicht ist an einigen Stellen schon besser als was ich manchmal so schreibe. Zum Beispiel finde ich die ersten zwei Zeilen sehr gut formuliert. Auch die letzte Zeile würde ich an deiner Stelle so belassen. Was mir als erstes etwas ungut ins Auge sticht ist der Titel. Der Text ist sehr kurz und klar genug das er wie ich finde Titellos bleiben sollte. "Der erste Wintertag" hört sich ziemlich gewöhnlich an und hat nicht meine Aufmerksamkeit geweckt, eher hatte ich schon eine vorgefertigte Meinung als ich begonnen habe zu lesen.
Verflogen ist der Sommertraum,
Und doch: vergessen kann ich ihn noch nicht.
"Verflogen ist der Sommertraum" ist mir ein wenig zu langweilig, vor allem Sommertraum, es klingt für mich wie aus einem Reisekatalog. Oder nach einer Teesorte ;) Ein guter Werbespruch den ich schon zu oft gehört habe. Hier hätte es meines Erachten einfach "Sommer" auch getan. Die nächste Zeile finde ich zu lang. "Und doch:" finde ich unnötig, und wenn diese zwei Wörter wirklich sehr wichtig sind dann braucht es doch nicht unbedingt diese Doppelpunkte.
Erinnerungen leben lang;
Ersticken noch so manchen jungen Tag.
Zu viel Vergangenheit…
Ich finde hier macht dein Gedicht eine Wendung, weg von der Beschreibung des Winters, dem nachhängen des Sommers zu etwas nicht sichtbarem. In gewisserweise verliert hier dein Text an fahrt und wird etwas langweilig. Ich hätte die Zeile mit der Erinnerung und dem Ersticken zusammen formuliert.
"Erinnerungen ersticken
noch so manchen jungen Tag.
Zu viel Vergangenheit."
Ich weiß nicht ob du mit meinen Vorschlägen irgendetwas anfangen kannst aber vielleicht hilft es ja etwas. Ist auch nur eine Meinung von mir, hat also so gut wie nichts zu bedeuten. Mich würde aber schon brennend interessieren ob du seitdem noch mehr geschrieben hast :)
Gruß,
Isabel