Erstickungstraurigkeit (Kanonen auf Tote)
Verfasst: Di 03 Mär, 2009 16:11
Kanonen auf Tote
Krach, krach, krach; der Matrose der mit mir in die Zelle geschmissen wurde schlägt ununterbrochen seinen Kopf gegen eine Planke an der niedrigen Decke. Schon seit Stunden stecke ich mit diesem Durchgedrehten in dem nasskalten Loch. Manchmal schlendert eine Wache an uns vorbei und schreit den Durchgedrehten an, doch dieser macht keine Anstalten aufzuhören; einmal kam die Wache in die Zelle und schlug den Durchgedrehten mit ihrem Schlagstock zusammen. Sobald die Wache wieder von ihm ablies, begann er erneut seinen Kopf gegen die Planke zu donnern, bis er irgendwann ohnmächtig wurde.
Ich betrachte ihn. Manchmal zuckt er mit dem Finger oder dem Fuß. Ich stupse ihn mit der Stiefelspitze an, doch er regt sich nicht. Die Wache schlendert wieder an unserer Zelle vorbei und stellt zufrieden fest das der Durchgedrehte nun ruhig daliegt. Die Langeweile und Gewissheit ist unerträglich, ich klopfe rythmisch gegen die Gitterstäbe, als die Wache wieder vorbeikommt bricht sie mir mit einem Schlag die Finger, mit denen ich geklopft habe. Etwas bedrückt betrachte ich die, nun krummen, Dinger. Es schmerzt ordentlich, trotzdem interressiert es mich nicht sonderlich. Diese Überfahrt wird für uns alle an einem Ast baumelnd enden. In diesem Moment bricht in unserer Zelle der Boden auf, vielleicht sprengt ihn auch irgendetwas in die Luft, mich treffen scharfkantige Holzsplitter ins Gesicht und in mein rechtes Bein. Die Gitterstäbe sind nun verbogen so das ich mich hindurchzwängen kann; die Wache ist verschwunden, weshalb ich auf die offenstehende Luke zulaufe aus der grelles Licht in den Zellentrakt scheint. Dort angekommen luge ich über den Lukenrand hinweg aufs Deck. Matrosen des Feindes hetzen auf die Luke zu, höchstwahrscheinlich um sie zu schließen und uns ertrinken zu lassen; ich versuche mich hochzustemmen. Nur noch den anderen Fuß aufs Deck bringen, denke ich mir. Mehrere Hände packen mich am Knöchel und zerren mich in den schon fast bis zur Decke mit Wasser gefüllten Zellentrakt zurück. Mit einem lauten Quietschen schließt uns die Luke in unserem wässrigen Grab ein. Nachdenklich fühle ich wie der letzte Sonnenstrahl durch den sich schließenden Spalt in mein Gesicht scheint. Panische Schreie um mich herum, Geräusche von Körpern die auf die Wasseroberfläche aufklatschen. Das Wasser steht mir schon bis übers Kinn. Angst vor meinem bevorstehenden Erstickungskampf habe ich schon, nur bin ich so unendlich traurig das es mir gar nicht auffällt.
Krach, krach, krach; der Matrose der mit mir in die Zelle geschmissen wurde schlägt ununterbrochen seinen Kopf gegen eine Planke an der niedrigen Decke. Schon seit Stunden stecke ich mit diesem Durchgedrehten in dem nasskalten Loch. Manchmal schlendert eine Wache an uns vorbei und schreit den Durchgedrehten an, doch dieser macht keine Anstalten aufzuhören; einmal kam die Wache in die Zelle und schlug den Durchgedrehten mit ihrem Schlagstock zusammen. Sobald die Wache wieder von ihm ablies, begann er erneut seinen Kopf gegen die Planke zu donnern, bis er irgendwann ohnmächtig wurde.
Ich betrachte ihn. Manchmal zuckt er mit dem Finger oder dem Fuß. Ich stupse ihn mit der Stiefelspitze an, doch er regt sich nicht. Die Wache schlendert wieder an unserer Zelle vorbei und stellt zufrieden fest das der Durchgedrehte nun ruhig daliegt. Die Langeweile und Gewissheit ist unerträglich, ich klopfe rythmisch gegen die Gitterstäbe, als die Wache wieder vorbeikommt bricht sie mir mit einem Schlag die Finger, mit denen ich geklopft habe. Etwas bedrückt betrachte ich die, nun krummen, Dinger. Es schmerzt ordentlich, trotzdem interressiert es mich nicht sonderlich. Diese Überfahrt wird für uns alle an einem Ast baumelnd enden. In diesem Moment bricht in unserer Zelle der Boden auf, vielleicht sprengt ihn auch irgendetwas in die Luft, mich treffen scharfkantige Holzsplitter ins Gesicht und in mein rechtes Bein. Die Gitterstäbe sind nun verbogen so das ich mich hindurchzwängen kann; die Wache ist verschwunden, weshalb ich auf die offenstehende Luke zulaufe aus der grelles Licht in den Zellentrakt scheint. Dort angekommen luge ich über den Lukenrand hinweg aufs Deck. Matrosen des Feindes hetzen auf die Luke zu, höchstwahrscheinlich um sie zu schließen und uns ertrinken zu lassen; ich versuche mich hochzustemmen. Nur noch den anderen Fuß aufs Deck bringen, denke ich mir. Mehrere Hände packen mich am Knöchel und zerren mich in den schon fast bis zur Decke mit Wasser gefüllten Zellentrakt zurück. Mit einem lauten Quietschen schließt uns die Luke in unserem wässrigen Grab ein. Nachdenklich fühle ich wie der letzte Sonnenstrahl durch den sich schließenden Spalt in mein Gesicht scheint. Panische Schreie um mich herum, Geräusche von Körpern die auf die Wasseroberfläche aufklatschen. Das Wasser steht mir schon bis übers Kinn. Angst vor meinem bevorstehenden Erstickungskampf habe ich schon, nur bin ich so unendlich traurig das es mir gar nicht auffällt.