Fremdsprachige Gedichte

Throughout

Beitragvon Anna Lyse » Sa 28 Nov, 2009 00:26


Cropped the tickled laughs
in shortcake, only semi-sweet
and swinging to tongues
lingering on and on and on,

like fresh cake kisses
with buttersmudged pictures
on minds,
through wide opened windows,
could have
poured honey all the way
on and so on,

but glancing at the unleashed
tumbeling, by rerolled dices
and curtains on our mind
staying truthfully here to be

wrong. .
.
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Re: Throughout

Beitragvon Friederich » So 06 Dez, 2009 16:12


Hallo Isa,

ich habe heute mal ein paar deiner Texte angeschaut und mir fiel auf, dass dieses starke Gedicht noch keinen Kommentar abbekommen hat.
Von einigen orthographischen und grammatikalischen Fehlern, die mir aufgefallen sind (sofern mein Englisch mich nicht täuscht) abgesehen, ist dies ein unglaublich starkes, vielsagendes Gedicht, dessen Verfasstheit in Englisch nicht einfach nur ein Gimmick ist oder der Versuch, etwas Exotisches zu machen, sondern eine wirkliche Aussage hat. Die Grundstimmung, die mir der Text vermittelt, lässt mich die Songtexte von Jonatha Brooke assoziieren.

Du baust das Gedicht um ein kohärentes Metaphernmodell herum, das des Gebäcks. Um das Backwerk herum baut sich die assoziative, metaphorische Aussage, die kaum in einem Satz zu fassen ist. Das Lachen („laughs“ ist für mich eher mich „das Lachen“ als mit „die Lacher“ zu übersetzen, zumindest hier) hat eine Veränderung durchlaufen. Vom unbefangenen, jugendlich unbeschwerten wurde es gekürzt, domestiziert und hat nun seinen Platz am Kaffeetisch, schwingt aber unentwegt fort; dies zeigt aber, dass es nicht mehr Lachen, sondern konservierte Erinnerung geworden sind, gefangen in Wiederholung. Daher gefällt mir auch die Repetition am Ende der ersten Strophe richtig gut!

Die zweite Strophe macht dies explizit, indem zum einen mit „buttersmudged pictures“ so etwas wie eine Jugenderinnerung oder der Entwurf des Möglichen skizziert wird, der durch die offenen Fenster auch in Kontakt mit diesem Möglichen steht. Dadurch, dass du den Konjunktiv verwendest, wird aber zum ersten Mal deutlich, dass ein gewisses Bedauern geschildert wird. Das Bild des Honigs steht den Mauern in den Köpfen gegenüber, sie sind und bleiben da, sie sind ebenso vertraut wie falsch.

Was den Text aber für mich ausmacht, ist nicht das, was ich unzureichend in Worte zu fassen versucht habe. Viel eher ist es die Stimmung, in der für mich eine tiefe Enttäuschung in Kontakt mit einer oberflächlichen Heiterkeit kommt, geistige und emotionale Mauern vor einem offenen Fenster stehen und immer noch das Süße, das Verspielte im Raum steht und den Horizont bunter färbt, als er in der Realität scheinen mag. Dass das lyrische "wir" durch die Verwendung der süßen Bilder naiv wirken mag, steigert für mich noch die Authentizität des Textes. Die Kindlichkeit wird bewusst evoziert, um einen Kontrast zu dem zu schaffen, was die Mauern in den Köpfen schaffen; die Erhaltung der Kindlichkeit in der Vorstellung scheint da ein Ausweg zu sein.

Ein superstarker Text, der mich für einige Zeit gefangen genommen hat! Ich hoffe, mich der Aussage ein wenig angenähert zu haben.

LG, Friederich

P.S.: Die mir aufgefallenen Fehler habe ich rot markiert:

Cropped the tickled laughs
in shortcake, only semi-sweet
and swinging to tounges
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L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)

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Re: Throughout

Beitragvon Anna Lyse » So 06 Dez, 2009 17:03


Hallo Friederich,

Von einigen orthographischen und grammatikalischen Fehlern, die mir aufgefallen sind (sofern mein Englisch mich nicht täuscht)


nun ich muss sagen du hast mit dem Wort "tongues" welches ich hier wirklich falsch geschrieben habe oO recht. Ich war sehr schockiert! Da ich nämlich Englisch nie durch die Grammatik usw. gelernt habe sondern es mir schon im Mutterleib und der USA eingetrichtert worden ist, wundere ich mich gerade über so einen groben Rechtschreibfehler. Danke dir, du hast mich darauf erst Aufmerksam gemacht. Was die anderen Fehler betrifft so bin ich mir sicher das sie keine Fehler sind, es ist eher so das ich Englisch spreche und Schreibe wie es sich für mich richtig anhört also so wie auch in Deutsch und ich bin mir fast 100% sicher das diese hier keine Fehler sind. Das "on minds" ist eher wie "in Gedanken" und "in minds" wäre hier dem Kontext entsprechend wirklich falsch, da ich nicht von Im Gedanke spreche. Genauso verhält es sich auch mit "on our minds". Es ist hier nicht mit "auf" zu Übersetzen.

Ich freue mich sehr über deine Interpretation, sie trifft mit der Stimmung die du angesprochen hast ins Schwarze! Schwer zu beschreiben sind in der Tat die einzelnen Strophen und somit ist es eher ein Gefühl welches ich Transportieren wollte, ich freue mich sehr das mir dies gelungen ist. Auch das du dir soviel Zeit genommen hast für diesen Text ist wirklich nicht in Worte zu fassen. Hier kann ich wirklich nur Danke! sagen.

Viele Grüße,
Isabel
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