Fremdsprachige Gedichte

Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Sa 04 Okt, 2008 08:55


[mittig:20ryiqoj]Turn the world around
the other way around
sdrawkcab

u
p
s
i
d
e

d
o
w
n

all over again
Why shouldn’t you?
Nobody told you not to[/mittig:20ryiqoj]
Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
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Re: Turn the world around

Beitragvon apnoe » So 05 Okt, 2008 11:26


optisch nett gemacht, sprachlich einfach.
den inhalt kann ich nicht anders als auf amerkanische weltsicht: we are the heroes, wir dürfen alles,
umzumünzen.

ja.
konkrete poesie irgendwie.
lieben gruß
a
es gibt augenblicke, in denen eine rose wichtiger ist als ein stück brot. (rilke)
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Mo 06 Okt, 2008 09:51


huhu apnoe :-)


Vielen Dank erst einmal für deinen Kommentar.

Hmm, interessant, dass du hier eine „amerikanische Weltsicht“ siehst. Es wäre durchaus machbar es so zu interpretieren, auch wenn ich mir dabei etwas anderes gedacht habe.
"we are the heroes" - Ist jemand, der die Welt umdreht, ein Held für dich oder wäre er für irgendjemand anderen? Ich habe erlebt, dass er das nicht sein wird.


Liebe Grüße,
Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon apnoe » Mo 06 Okt, 2008 10:59


nein, im gegenteil, das ist er eben meiner ansicht nach nicht, meinte ich.da stimme ich dir zu.
aber dass derjenige, der das so sieht, glaubt, es sei gut und richtig, das
meinte ich auch.
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Mo 06 Okt, 2008 19:57


Huhu apnoe :-)

Jetzt hast du die Traumi verwirrt – na gut, ist auch nicht sonderlich schwer ;-)

Also, du teilst meine Meinung, dass jemand, der „die Welt umdreht“ kein Held ist – dennoch siehst du die inhaltliche Aussage „Wir sind Helden und dürfen alles“ in dem Gedicht vertreten bzw., dass jemand, der die Welt umdreht sich als Held fühlt?

Wenn dies so ist – ich hoffe, ich habe dich nicht ganz falsch verstanden, dann sei mir vergeben: Wieso sollte er sich als Held fühlen, wenn doch dort der implizierte gesellschaftliche Widerstand (bzw. Ablehnung) ist?

Liebe Grüße,
die Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon apnoe » Di 07 Okt, 2008 09:12


ich denke, sich als der größte zu fühlen hat ja oft gar nichts mit allgemeiner ablehnung zu tun, sondern aus dem gefühl von macht und großartigkeit.
und die lässt doch viele alles übersehen, was rundherum ist.

und ja, ich stimme dir zu.
lg a
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Di 07 Okt, 2008 10:40


huhu apnoe :-)

Du gehst also davon aus, dass das lyr. Du in diesem Gedicht, sich als großartig empfindet, auch wenn er auf jenen Widerstand stößt und keine Anerkennung bekommt?

Um ehrlich zu sein, überrascht mich deine Interpretation etwas, wenn ich sie auch als interessant ansehe.
Ich habe das lyr. Du eigentlich eher als "zögerlich" und "unsicher" konzipiert, darum auch die Nachfrage "Why shouldn't you?", es setzt einen vorherigen Einwand voraus "Warum sollte ich? Darf ich das?"
Insofern bezweifele ich persönlich, dass es sich in irgendeiner Weise dabei als "Held" oder als "großartig" ansehen würde.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht deine Interpretation anzweifeln, es geht mir nur darum sie zu verstehen ;-)

liebe Grüße,
Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon apnoe » Di 07 Okt, 2008 12:16


ja, das ist ja auch in ordnung.

ich habe genau diesen satz, den du anführst, als rhetorische frage, deren antwort, ja klar, wer sonst, ist, betrachtet.
vielleicht ist das der ansatz zum verständnis..
denn normalerweise wäre die antwort eher nein.
aber du nimmst meine erste assoziation bei der interpretation auch vielleicht zu ernst.
wenn man nicht die usa vor augen hat, sondern ein menschliches wesen, dann sieht das ja ganz anders aus.

das bild, dass es um etwas übergeordnetes geht und nicht um etwas menschliches, wurde auch von der sanduhrform, die ich mit zeitlimit, ultimatum in zusammenhang gebracht habe, genährt.

äh.
lieben gruß, hab da wohl ins wasser geschlagen mit meiner idee. =)
a
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Fr 10 Okt, 2008 16:37


huhu apnoe :-)


Nun ja, ich habe bei meinen Gedichten eine gewisse Konzeption (sollte man ja schon haben *g*), von daher ist es sehr interessant für mich, andere Herangehensweisen, Assoziationen oder Interpretationen zu erfahren. Das erweitert die Perspektive, die man auf sein eigenes Werk bekommt und bereichert es.
Ich persönlich habe weder ein amerikanisches Weltbild noch eine Sanduhr vor Augen gehabt. Mir ging es beim Aufbau um die Symmetrie und im Hintergedanken darum, dass er aussieht wie eine (Erd-)Achse.

„aber du nimmst meine erste assoziation bei der interpretation auch vielleicht zu ernst.“
ich schließe daraus, dass du deine eigene erste Assoziation (nicht mehr) so ernst nimmst, deswegen würde ich dir gerne die Frage stellen, ob – und wie - sie sich verändert hat, wenn ich darf?

Liebe Grüße,
von der Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon apnoe » Sa 11 Okt, 2008 12:13


ja, du darfst. ich meinte aber nur, dass meine assoziation nicht ausschlaggebend ist für die allgemeine rezeption.
ich seh diese idee noch immer im vordergrund, nehme aber zur kenntnis, dass du deinen text amders konzipiert hast. und das ist sehr okay.
:D
lg, a
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Re: Turn the world around

Beitragvon MORDS TUSSI » Mo 13 Okt, 2008 08:19


hallo ihr beiden

ich will doch auch mal was dazu sagen. das mit dem "heroes" ist eine sehr spezifische interpretation. ich würde das allgemeiner halten, als aufklärerischen aufruf. als "ausgang des menschen aus seiner selbstverschuldeten unmündigkeit." warum aber "backwards"? sich seines eigenen verstandes zu bedienen, vernunft walten zu lassen, nicht alles als selbstverständlich zu erachten ist fortschrittlich. "rückwärts" bedeutet hinter errungenschaften der zivilisation zurückufallen, regressiv, gar barbarisch zu werden und demnach irrational zu handeln. sich seines eigenen verstandes zu bedienen, vernünftig zu handeln, auch oder gerade gegen den widerstand der herrschaftsverhältnisse - this is what the enlightment told us (dass das philosophisch gesehen alles nicht soooo einfach ist sollte klar sein. das würde jetzt aber den rahmen sprengen ;) )


grüße
MORDS TUSSI
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Di 14 Okt, 2008 16:50


huhu Mords Tussi :-)

ich würde das allgemeiner halten, als aufklärerischen aufruf.


Wow, ich bin wirklich erstaunt, dass man das in mein Gedicht hinein interpretieren kann.
Es war ansatzweise Teil meiner Konzeption: Das freie, unkonventionelle Denken - auch im Widerstand zur gesellschaftlichen/ sozialen Ordnung. Der Bezug zur Aufklärung war so allerdings nicht angedacht und so steht das „backwards“ (für mich) auch in einem ganz anderen Zusammenhang als es in deiner Interpretation der Fall ist. Trotzdem fasziniert mich diese Verbindung und ich habe mir mal etwas Zeit genommen, um mich dort hinein zu denken.

Du betrachtest das „rückwärts“ im Zusammenhang mit Fortschritt und dies meiner Meinung nach sehr faktisch abgeschlossen. Würde man es in einen freien Kontext setzen, könnte es einfach für ein „Rückbesinnen“ stehen, nicht unbedingt für eine rückwärts gerichtete Handlung/ Denkweise. Dabei ist mir assoziativ sofort die „Renaissance“ eingefallen, eine Epoche der Rückbesinnung auf antike Tradition, die zumindest für mein (beschränktes) historisches Verständnis kein Rückschritt war.

Danke für deine interessanten Gedanken zu meinem Gedicht,

Liebe Grüße,
Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon schnuckie » Di 09 Dez, 2008 01:13


Hey Traumi :) ,

Tut mir leid, dass ich so einen alten Text ausgrabe, aber er gefaellt mir einfach so sehr.
Ich habe den Text als Aufruf oder Erinnerung verstanden, sich gegen das zu wehren, was einen an seiner Welt oder seinem Leben stoert, vor allem im Kontrast zu Menschen, die sich nur dagegen beschweren. Oder es sagt einfach nur, dass man provozieren und sich in einem guten Sinne auflehnen sollte. Fuer mich bedeutet das einfach nur ein "Hero" fuer sich selbst zu sein. Wozu natuerlich auch viel gehoert, auch wenn es sich in dem Gedicht wie eine Kleinigkeit anhoert.
Ich hab den Text uebrigens in meinem Spint aufgehangen, weil er mir so gut gefaellt :) , also seh ich ihn jeden Morgen und er macht mir jedes Mal aufs neue Mut.
Schoen, dass du ihn gepostet hast!

Das Schnuckie
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Re: Turn the world around

Beitragvon Antibegone » Di 09 Dez, 2008 11:24


Liebe Schnuckie :-)


Danke für deinen Kommentar; freut mich sehr, wenn dir der Text gefällt und er anscheinend das bei dir bewirken kann, was er sollte

Ich hab den Text uebrigens in meinem Spint aufgehangen


Ich fühle mich geehrt :-)

Ich habe den Text als Aufruf oder Erinnerung verstanden, sich gegen das zu wehren, was einen an seiner Welt oder seinem Leben stoert, vor allem im Kontrast zu Menschen, die sich nur dagegen beschweren.


Ja, das ist auf jeden Fall ein legitimes, schönes Verständnis des Gedichts.

Wozu natuerlich auch viel gehoert, auch wenn es sich in dem Gedicht wie eine Kleinigkeit anhoert.


Oh ja ….

Für mich geht es in dem Gedicht z.T. auch darum, die Welt einfach nur anders zu sehen, sie einmal auf den Kopf zu stellen, zu drehen, zu wenden, vorwärts und rückwärts. Allein das kostet meiner Meinung nach schon viel Mut. Letztlich natürlich, wie du beschrieben hast, auch mit der Konsequenz anders zu handeln, bzw. sich aufzulehnen.
Es ist nicht verboten, aber man macht es einfach nicht.

Fuer mich bedeutet das einfach nur ein "Hero" fuer sich selbst zu sein.


Wie du vl. Gelesen hast, wende ich dieses Wort hier ungerne an, aber so wie du es benutzt, finde ich durchaus berechtigt. Niemand wird einem dankbar sein, wenn man sich auflehnt, aber man selbst kann stolz auf sich sein; ja, das gefällt mir ;-)

Ganz liebe Grüße,
deine Traumi
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Re: Turn the world around

Beitragvon IlseAichinger » So 26 Nov, 2017 19:26


Lass uns zurück in die Berge gehen, die Welt umdrehen. Wir kommen aus den Bergen. Geh zurück in die Berge, dreh die Welt um. Geh zurück in die Berge, dreh ...
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