Das Nußschalengeschmeide beim läuten der Abendglocken auf Lampedusa im Schwarzwald am schönen silbergrauen See unter Palmen gleich neben Orsay
(Eine Heimatmelodie)
Hans und das Annerl! Sie stehen mit ihren Blicken an den Horizont geheftet und wie in Stein gemeißelt da. Hochalm! Ein paar Kühe komplettieren die Landschaft. Etwas weiter unten zieht sogar eine Gruppe Walker vorbei. Sonst: absolute Stille. Aus dem Off: Glockengeläut. Stummfilm; ein Schwarzweißer!
Seit ihrer Jugend sind sie einander Versprochen. Und ihr Anblick erklärt sie damit einverstanden. Das Annerl hat ihr Haar fein säuberlich zu einem Zopf aufgebrezelt. (Schrecklich schön)
Und er: Kerl von einem Mann, womöglich Köhler oder Schmied; wurzelt, vor Kraft und Erhabenheit strotzend, im Vordergrund und schützt das Annerl (welche grad eben - den Kopf schräg links hoch gerichtet und mit ihrer rechten Hand dabei sachte auf seine Schulter gestützt - mit ein paar Worten in ihn dringt,) mit seiner mächtigen Gestalt.
„In der Fremd würd ich sterben Hans“, flüstert sie. „In der Fremd stirbt man,“ erwidert er simpel und immer noch fest in die Ferne blickend.
Der Jäger ist ein dummer August und Judas weil Polizist. Er hat sich durchs Unterholz in die Szene geschlichen und funkelt dunkle Vorzeichenaugen. (Ist bestimmt scharf aufs Annerl.)
Unten, im Meer vor der Küste, umkreisen ein paar Schnellboote der Küstenwache einen alten Kutter. Scheinbar ist er manövrierunfähig noch dazu voll beladen mit winkenden Gestalten. Einige von diesen, werden als leblose Bündel aus dem Meer gezogen. (Maritimes Hupen, Tuten und Motorbrummen.) Schnitt!
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert mir, dem Zuschauer, entgegen.
„Ich höre Glocken läuten, o wie traut
daheim! daheim! es ist der alte Laut
Wo dort am Berg das Kirchlein steht allein
da liegt ein Dorf im Tal , die Heimat mein“
Zigeuner auf einem Karren. Das heißt: nur kurz, denn eines der Wagenräder zerbricht. So ist an kein Weiterkommen zu denken. Sie springen aufgeregt umher und gebärden sich wüst. Man weiß nicht ob sie sich streiten oder ob das ihre normalen Umgangsformen sind, bis schließlich und endlich einige von ihnen die Arbeit des Wagenrads ersetzen. Sie sehen sich um und halten dann auf den Hof von Hansens Vater, zufällig Bürgermeister und Vorsprecher der Gemeinde, zu. Dort angekommen schleichen sie mit dunklen Mienen die Hauswände entlang. Leicht gebückt und scheinbar auf das Schlimmste gefasst, tasten sie sich bis zur Eingangstüre vor! Man diskutiert noch einen Moment. Die Csardasfürstin, ihre Wortführerin, klopft!
„Sie wünschen?“, fragt Papa, der sich, dickleibig und wie ein Untier gemein dreinblickend, in den Türzargen quetscht. Er überblickt angewidert die Situation und lässt sich mit gespitztem Mund und kugelnden Augen alles Nöhötige erklären, bis er die Zigeuner mit den harschen Worten„Wir kaufen nur!“ des Platzes verweist. --
Ein mit Kriegsgerät beladener LKW, flankiert von blinkenden Signalleuchten auf Beiwagen, fährt die Autobahn entlang. Wirkt alles recht unwirklich. Wie im Kino! Darüber wird noch zu reden sein!
Nach dem Abendläuten. Fliegende Röcke im Wald. Wie sich herausstellt ist Hans wirklich Schmied. Außerdem hat er sich bereit erklärt, das Wagenrad wieder hin zu biegen. Die Zigeuner müssen das wieder einmal (tjaja- nochundnoch) mit einem Freudenfeuer begießen! Die Fürstin tanzt allein für Hans. Zumindest hat er nur Augen für sie. Sie lodern förmlich, während die Fürstin sich wild im Kreis dreht und über ihrem Kopf in die Hände klatscht. (Ganz nach wilder Weibsbildmanier!) Plötzlich tritt der Dumme August der Jäger der Judas weil Polizist hinzu. „Was fällt euch ein, am Rande des Waldes Lagerfeuer zu brennen?“, schreit er. Die Fürstin hört jetzt erst mit ihren Pirouetten auf (die Leute klatschen nicht mehr und auch die Musiker halten inne). Sie ringt gierig nach Luft. Dabei schreitet sie auf August zu und hält ihm ein aufforderndes Lächeln vors böse Gesicht. Seine Züge glätten sich. Schon steht sie direkt vor ihm. Sie wartet einige Sekunden bis sie von ihm ablässt; erst dann gibt sie das Kommando „Musik!“. Die Menge joholt „Tanz wieder“. Sie tanzt. Und August und Hans wünschen sich nichts mehr, als mit ihr allein....
Das Annerl kommt mit einem Korb im Arm über den Hang und sieht dem Treiben irritiert zu. Nein, hingehen, geschweige den mit tanzen wollen, wird sie wohl nicht! Das arme Ding, das!
Hausmusik in der guten Stube. Ein Trio, bestehend aus Zither und zwei Sängern, stimmt ein: „Aber Zigeuneraugenfeuer ist niemals net geheuer!“
Der Dumme August ist bei der Mosnerin zu Gast. Bei ihr im Lokal frisst er sich satt, der August. Schweinzhaxe ohne Besteck. Wie früher! Sein Gesicht leuchtet und glänzt fettig über beide Ohren. Überhaupt sieht man seinem Gesicht an, dass er kein Kind von Traurigkeit ist. Iwo, unser August doch nicht! Genüsslich leckt er seine knotigen Finger. „I hab gestern beim Gebetläuten ein verdächtiges Frauenzimmer gesehen“, verkündet er und schaut zufrieden in die weit aufgesperrten Münder (Ahs und Ohs) der Lokalrunde!
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Beim Glockenklang des Sonntags, frühlingsschön
zog ich hinaus, die weite Welt zu sehn
Ich sah die Welt, des Wandrers holder Lohn
doch nirgends fand ich meiner Glocken Ton
Glocken Ton, der Glocken Ton“
Eine dicke alte Negerin liest dem August seine Hand. „In deiner Hand steht es deutlich“, stammelt sie.“Du stirbst einen natürlichen Tod; in deiner Bettstatt.““Das glaube ich nicht“, entgegnet August der Jäger der Judas weil Polizist und schlägt sich auf die Knie.
Frau Mama sitzt hinterm Ofen in der Küche und handarbeitet. (Stopft die Löcher einiger Socken.) „Nichts wie Unfrieden hat man jetzt im Haus“, brummt sie vor sich hin, als hätte sie schon geahnt wozu das alles noch führen sollte! (Ach lass mal Mutti. Das hat doch alles keinen Zweck mehr! Du weißt doch: aller Anfang ist schwer.)--“Schnitz du deine Ornamente wie immer, verstanden!“ (Wie könnte ich da „nein“ sagen?) Denn August und Hans, beide haben sich am Abend vorher mit der dunklen Fürstin verabredet—dunkel - natürlich dunkel, weil sie (Schon vergessen?) Zigeunerin ist und zudem beiden zusagte, von beiden Geschenke und Liebkosungen annahm – einen Gamsbart und einen Meistertaler- (mai die Jungens halt) und sich beiden geschickt entzog, ohne sie dadurch zu entmutigen oder irgendwie sonst, auf Distanz zu halten. Ganz im Gegenteil.
Na gut, dass der August sie den Abhang hinab jagte bis sie in den reißenden Bergfluss fiel ist sicher hart aber nicht unverdient. Immerhin meint der schöne Hans es „ernst“ mit dieser Person und will sein vorprogrammiertes Glück mit dem Annerl für SieAllein aufs Spiel setzten. (Ach Hans)
„Denk was du gesagt hast. Das mit in der Fremd sterben! Du bist viel zu gut für diese Lumpen“, redet das Annerl auf ihn ein.“Nirgendwo ists schöner als zu Haus, Hans. Nirgendwo! Dein Lied, Hans!? Unser Lied!?“
„Das Lachen und das Weinen hats in einem Sackerl“, beschwichtigt er das Annerl. (Als ob das was nützen würde!)
Der Bürgermeister ordnet an (auf dem Dorfplatz): „Nach Ablauf von geschlagenen (hier fehlt ein kleines Stück Aufzeichnung-ich konnte in der kürze der Zeit nicht alles mitschreiben...)Stunden, bei Vermeidung von Einsperrung..(s.o)...Heut wird er fertig. Dann muss auch das Zigeunerpack aus dem Haus!“
„Tschartasch“, ruft der dumme August der Judas der Jäger weil Polizist und tanzt, recht ungelenk und taktlos in die Hände klatschend, umher. „Wie eine besuffene Entn“, feigst das Publikum. (Später; es ist früher Morgen, erwacht er unter Ferkeln. Direkt neben der Gaststätte.) „So a Sauerei!“,stößt er aus. Dann stapft er rüber zur Mosnerin. Die muss wohl in der Kammer oder sonstwo sein. Hier jedenfalls ist sie nicht. August horcht nach allen Seiten hin und zischt geheimnisvoll grinsend:“Mosnerin, die Zigeuner haben ihre Tür gestohlen.“ Jetzt huscht er flink (ganz unerwartet bei seiner Statur) hinter den Tresen, greift sich die dort befindliche Geldkassette und vergräbt gierig ein Bündel Geldscheine in seiner Brusttasche. (Der Halunke)
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Der traute Ton, der Heimatglockenklang
er grüßt mich nun: ein herrlicher Empfang
Und wieder klingt Erinnerung mir zurück
von längst entschwundner junger Liebe Glück
Liebe Glück, der Liebe Glück“
Die Zigeuner werden offen beschuldigt und aus dem Dorf gejagt. Glasklar vorhersehbar! Das die Fürstin einen Gamsbart und Meistertaler bei sich führt, ist Beweis genug. Nur ihre missliche Lage nach dem Sturz (Bettfesseln) rettet sie vor Schlimmerem! Die Hexe muss außerdem den Hans verflucht haben. Der hat nämlich immer noch kein Einsehen und schnürt sich mitten in der Nacht seine sieben Sachen zusammen und rennt dem Höllenweib hinterher. Weg von Mama, Papa und dem Annerl. Er will jetzt Musiker werden und mit dem Fahrenden Volk im Zirkus aushelfen! Mein Gott Hans, weißt du denn nicht, dass der Zirkus niemals nicht eine Zukunft hatte.....
Ist schon gut. So ein Irrtum kann schon mal vorkommen. (Egal.) Jedenfalls erreicht er seine Angebetete noch rechtzeitig.
„Wo gehstn Du mit mir hin?“, fragt er. „Wos schön is Hansilein“, erwidert sie. Und schneller als ich gucken kann sitzt der Hans als Fahrer vorn. Die Musiker spielen. Der Wagen nimmt fahrt auf ...Hans im Glück!
Auf ihrer Reise zum Hafen nehmen sie allerlei Gesindel mit. (Haben ja auch einige Kameraden zurücklassen müssen.) Glücksritter, wie sie selbst; aus den nahegelegenen Flüchtlingslagern. Die Füchse haben es irgendwie durch die Wall- und Zaunanlagen geschafft und sie alle haben irgend ein nützliches Talent sich durch zu schlagen. Wenns am Rande des Erlaubten ist, dann ist das nicht der Rede wert, jedenfalls nicht in diesen Kreisen. Man kennt das ja!.(Ja?)
Hans ist jetzt Franz und der Dumme August der Judas der Jäger weil Polizist bleibt mindestens Trio. Die Fürstin heißt Kunigunde und das Annerl ruft sich Susanne. Das muss so sein! Die Handlung wäre sonst zu verfitzt und um den Überblick zu behalten brauchts Eigennamen. Wie im richtigen Leben, nicht wahr?!
„Weine nicht Franz! Wir müssen alles vergessen, was einmal war. Schenke mir nur noch diesen letzten Tanz und es wird sich eins weiter drehen. Wirst schon sehen!
Von heut an beginnt ein neues Leben für uns beide.“
„Ach, trinken macht dich richtig schön, Kunigunde! Sehen wir uns nachher noch im Schuppen?“
Kunigunde und Franz im Heu. Balthasars Schritte kündigen nichts Gutes an! Er ist ihr Bruder und mindestens einen Kopf größer als Franz, dafür aber nur halb so schön. Seine wütende Miene kann daran auch nichts ändern. Entsetzt fährt sie auf und ruft - die Hände abwehrend vor ihr Gesicht gezogen und mit übertrieben flatternder Stimme - „Balthasar“. (Apropos: Wir befinden uns mittlerweile in einem Tonfilm!) Das er, Balthasar, nichts sagen würde hatte ich schon fast erwartet. Er greift nach Franz und lässt ihn eine Zeit lang in der Luft baumeln.
Dieser für alle Beteiligten unschöne Moment hätte sich mit Sicherheit noch weiter zugespitzt, hätte der tumbe Balthasar den Franz nicht gegen die Öllampe gehalten und wäre diese nicht zersprungen und hätte es nicht angefangen zu brennen—gar nicht auszudenken, was sonst hätte passieren können. Wahrscheinlich hätte der Balthasar den Franz zu Klump gehauen, aber das ist nur meine Meinung. Wer weiß?
So flüchten sie schnell! Man sieht sie, wie sie hastig eine Böschung hinunter flüchten. (Wie sie sich ständig umdrehen können, ohne hin zu fallen ist mir ein Rätsel.) Ein brennender Schuppen, direkt vor uns; daneben eine brennende Fabrik! Auch ein paar umliegende Häuser züngeln artig mit. Für den Effekt! Format 1:18. Trotzig wirkungsvoll. Das steht mal fest. (Wozu Filmen wenn es „echt wirken“ soll, oder etwa nicht?)
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Wer die Welt am Stab durchmessen
wenn der Weg in Blüten stand
nimmer konnt er doch vergessen
glückberauscht sein Heimatland
Und wenn tausend Sangesweisen
nur der Fremde Lob entquillt
einzig will das Land ich preisen
dem mein ganzes Sehnen gilt“
Paps und Hohlei in der Bücherei.
„Aber sie sind doch versichert?
„Nein, das ist es ja. Die letzte Prämie ist nicht bezahlt. Das nächste mal, baue ich die Fabrik nicht so nah an die Hütten. Darauf können sie Gift nehmen!“
Hohlei lacht meschant.
Er hat seine ersten Millionen in Übersee gemacht und steht an der Spitze eines gut gehenden Großkonzerns. Nun will er sich in Franzls Gegend niederlassen; sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, wie das wohl heißt, und macht, in guter alter Gutsherren- Tradition, einen auf Winzer und Pferdezüchter. Auch von einem Spitzenhotel mit Wellnesbereich ist die rede. (Wie billig)
Außerdem hat er ein Auge auf das Fräulein Susanne geworfen und überhäuft sie mit klebrigstem Sekret der Marke Stelzbock. Zum Vater sagt er beispielsweise Sachen wie:“Sie wissen doch selbst wie glücklich ich wäre, wenn unsere Familien, wie sag ich, engere Verwandtschaftliche Beziehungen eingingen.“
Daraufhin liegt Vati - nicht zuletzt wegen der unsäglichen Brandkatastrophe, welche ihn an den Rand des Ruins gebracht hat - dem Fräulein Susanne folgendermaßen in den Ohren:“Hohlei ist ein wertvoller Mensch, mein Kind. Das wirst du mit der Zeit erkennen.“
Woraufhin Hohlei sich an Vatilein anschließt und der Susanne etwa so (,wie sag ich,) kommt:
„Ach, wenn sie mich bloß ein bischen lieb haben könnten, Fräulein Susanne!“
Bis schließlich das Fräulein Susanne dem Werben Hohleis Einhalt gebietet indem sie, nicht ohne ihren naiven Charme zu versprühen, antwortet:
„Ich habe dich doch auch gern. Aber du musst doch begreifen: man kann nur einen im Herzen tragen.“
Und das muss man sich mal vorstellen: nicht eine Nachricht hat das Fräulein Susanne seit Franzens Verschwinden von ihm erhalten. Nicht Eine!! Sie leidet massiv! Und die Schauspielerin bringt das großartig rüber. Ein richtiges Goldstückchen. So weit der Stand der Dinge. Nur eben, wie lange stehen die widerborstigen Dinge diesen denkwürdigen Zwischenstand?
Es klingelt. Franz öffnet. Vor ihm steht ein fremder Mann. „Guten morgen“, sagt der; „darf ich mal ihren Führerschein sehen.“
Es stellt sich heraus das dieser Fremde ein weiterer Bruder Kunigundes ist. (Seinen Namen konnte ich nicht verstehen. Eine windige Figur in Mantel und Hut. Sieh an: Polizist. Nein. Ehemaliger Polizist vielmehr. Jetzt machts Sinn!)
„Ich bin Uschis Bruder! Sie wird voraussichtlich nicht mehr tanzen können“
Darauf Franz:“Vielleicht mit Geld?“
(Bist du närrisch gworden? Geh Franz, doch nicht für ein Zigeunerweib!)
Ein Schuss. Franz sinkt, seine Arme um den Bauch geschlungen, zu Boden. (Bauchschuss)
Selbst Vati fühlt sich heute nicht so gut. (Geh Alter, heute beim Volksfest musst du dich als Bürgermeister zeigen. Mai Franz hams dich wieder ausgespuckt. Sieh wie der Papa leidet. Was für eine Schande!)
- Herr Doktor, lassen sie mich doch mal Mediziner spielen. Das ist doch Wahnsinn, nicht? Nein! Ich hab nie wieder etwas von ihm gehört!(hörthört)
Aber ist denn überhaupt irgend etwas passiert? Er war doch so glücklich, dass alles in bester Ordnung war! Schauen sie! -
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Viele Jahre sind schon vergangen
Und ich sehn’ mich nach Hause zurück
Wo die frohen Lieder oft erklangen
Da erlebt’ ich der Jugendzeit Glück.“
Am Hafen. „Morgen, Morgen, Morjen!“ Im Hintergrund werden Elefanten und Pferde verladen. Weiter hinten stehen bemalte Wagen des Zirkus Nirgendwo. Ein Fahrzeug des Bundesgrenzschutzes rast über den Kai und hält mit quietschenden Reifen vor einem Container. Noch während die Beamten ausschwärmen, springen die Türen des Metallkäfigs auf. Eine Horde Neger rennt wild (wie sonst?), und als würde es richtig um was gehen, in alle Richtungen. (Spannend!) Alle können nach kurzer Zeit ding-fest gemacht werden. Das heißt, halt: Drei von ihnen haben es irgendwie bis zur angrenzenden Straße geschafft. Leute in Uniform (diesmal nicht vom BGS) zwingen Sie dazu, in ein Automobil zu steigen. Startnummer 169! Während die anderen ein simples Rennen fahren, müssen sie flüchten, ohne wirklich zu wissen wohin. Ein bedenklicher Sieg, wenn man bedenkt....: Ist das den Rennfahrern gegenüber noch fair oder sollten die (Illegalen)Flüchtlinge nicht doch lieber disqualifiziert werden? Auch darüber wird noch zu reden sein!
Fränz auf dem Weg nach Amärika. (Komm Junge, alter Junge. In Amerika gibt es doch auch Mädchen. Komm Franz! Mit den Frauen ist es wie mit den Zähnen. Aber wieso ausgerechnet Amerika ?) Er hat sich als Eintänzer einen Namen gemacht. Schon nach ein paar Tagen dirigiert er die BigBand. Manchmal spielt er sogar seine alten Lieder. Er ist gereift. Ein Mann mittleren Alters mit leicht ergrauten Schläfen. (Immer noch, oder besser wieder ein schöner Mann-nach all den Querelen) Wenn nicht dieser wehmütige und melancholische Ausdruck wäre, der ihn und sein ganzes Auftreten umklammert, könnte man meinen er hätte es geschafft! (Aber Glück? Sieht anders aus.)
MyLadys Auftritt. Eine königliche, großweltmännische Figur. Gerader Wuchs. Augen gradheraus und stolz wie eine Rasse-Hengstin; durch und durch reinrassig (ach), diese Stute. Wieder eine Fürstin. Sie ist Smart und hat (wunderbare) deutsche Wurzeln. Ihr Papa, einst glühender Anhänger des Nationalsozialismus, ist von den Amerikanern als kriegswichtig eingestuft worden und hat seine Entnazifizierung (eine Tortur, wie er selbst sagt) in eine Goldgrube verwandelt. Ein gemachter Mann (SelfMade), ohne Fehl und Tadel. Böse Zungen behaupten zwar, dass er in irgendeinem Keller in Texas neuartige (,unglaublich tödliche,) Torpedos entwickelt und gebaut haben soll; wirklich Beweisen konnten diese üblen Nachsager, ihm, Paps, aber niemals nichts.
„Sie müssen uns drüben unbedingt einmal besuchen kommen“, webt die Prinzessin ganz beiläufig geschickt unter die Konservation. Der letzte Gang, das Dessert wird gerade gereicht. „Vielleicht erinnert sie das ja ein wenig daran: zu Hause! Oder ist da etwas, das sie gern vergessen möchten?“
Hans schweigt, macht einen Augenblick lang eine kurze Pause (In der Totalen) und antwortet dann eine Spur verlegen:“Ich glaube das ist längst vergessen. Ich weiß auch gar nicht ob ich so gern daran erinnert werden möchte.“ (Na klar Franz, wers glaubt wird selig!)
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Komm zu uns an das lodernde Feuer,
An die Berge bei stürmischer Nacht.
Schütz die Zelte, die Heimat, die teure,
Komm und halte bei uns treu die Wacht.“
(„Ein Löwe ist los. Was für ein schöner Löwe. Jetzt weiß ich wer mir immer den Schnaps und die Zigaretten geklaut hat. Da gibts schon Jemand der einen Grund hätte! Tantchens Leoparden zum Beispiel. So, mach den Laden zu. Kein Mensch glaubt dir den Löwen- Aber Adelbert, was machst du? Warum? Magst du denn kein Schweinefleisch?“)
Die NewYorker Skyline (atemberaubend schlecht gemalt). Danach Ölfelder. (Die Handlung ist nicht auf meinem Mist gewachsen: Das rollt sich vor meinen Augen auf der Leinwand ab. Achtung: Kino!) Drei Motecks treiben einen Haken für das Zelt in den Boden. Jetzt geht der ganze Zirkus von vorne los.
Ein Elefant legt sich auf den Zwerg. Musik von Schlangenbeschwörern. Dann Bolero. Applaus und Tusch (Tusch und noch ein Tusch). Der dumme August der Jäger der Judas weil Polizist betritt grinsend, und für mich gänzlich unerwartet, die Manege. (August musste seinen Dienst quittieren, weil er die Mosnerin den Abhang hinunter jagte, bis sie in den reißenden Bergfluß fiel. Dieser unverbesserliche Schnapphahn und die Mosnerin, beide gelten nunmehr in der Hochalm als vermisst.)
Das Publikum rast. Judas spielt ein Clownstrio. Sie wollen einen Eisblock von A nach B bringen. Eine feuchte Wasserspielnummer. Mit Vollspritzern, Ausrutschern und eindeutigen Gesten treibt es der Jäger richtig weit. (Großartig anarchisch: Eineindeutig die Rolle seiner Leben: drei Clowns.)
Bei Nebelgewitter: (effektvoll inszeniert: Ein Hurricane höchster Kategorie) Elefanten und Dressurpferde queren aufgeregt ungezügelt und von Tierbändigern verfolgt das Bild. Ein Laster wackelt. Das Zelt wackelt. (wieder im Format 1:18) Jetzt fällt es in sich zusammen. Tragisch! (Und deshalb sind wir ausgewandert?) Eine richtige Katastrophe!
Die Aufräumarbeiten dauern eine Weile. Vereinzelt sieht man ein paar Negerkinder, wie sie den Schutthaufen durchpflügen, um etwas brauchbares zu ergattern. (Das gönnt man ihnen auch, so wie sie aussehen. Ganz in Lumpen gehüllt und kränklich. Man möchte glatt eines davon mit nach hause nehmen. Wie Armut nervt, besonders wenn sie so klein und schwach daherkommt. Man kann sich kaum Vorstellen....Woher kommt das bloß?)
Franz, ganz aufgeregt:“Menschenfleisch! Da können wir ja gleich füttern. Abladen! Abladen! Fresst nur. Fresst euch nur richtig schön satt.“ Er kann seine Tränen kaum zurückhalten. „So, und die Hand immer schön Flach halten. So können die nicht beißen“, sagt er weiter um Haltung ringend. (Dann wirds aber höchste Zeit!)
Franz und Papi im Besprechungszimmer. Papi springt ihm qausi entgegen und ergreift ergriffen seine Hand. „Ah Hans, was macht der Zirkus?“
Hans berichtet zerknittert: „Die Stahlträger, das Zelt, wir haben kein Geld mehr, in einem fremden Land. Wie solls einem da gehen? Was soll man da machen?“
Das Prinzesschen tritt ein. Sichtlich erfreut, „ihren“ Franz zu sehen. Und ohne irgendwelche Skrupel vor zu spielen, geht sie gleich auf Angriff über. (Eben ganz der Papa) Schon schlendern sie durch den Garten. Ihm sieht man die Strapazen der letzten Szenen und quälenden Gedanken Was-nun-werden-soll sichtlich an. Sie hingegen beobachtet ihr neues Spielzeug mit höchster Aufmerksamkeit. Gleich wird sie wieder versuchen zu ihm vorzudringen. Eine behandschuhte Hand hakt sich kunstvoll bei ihm unter. Gleich------Jetzt:“Sie gehören doch gar nicht in diese Zirkuswelt. Soll ich nicht einmal mit Vati sprechen? Ich bin mir sicher er kann etwas zu Wege bringen, damit sie hier Fußfassen können.“
Franz bleibt nachdenklich stehen. Aus dem OFF erklingt sein Lied. Sie nimmt ihn mit Daumen und Zeigefinger beim Kinn und schnurrt ihm: „Ich dachte zu einem neuen Modell brauchts immer eine neue Melodie“ entgegen. (Was für ein kluger Kerlchenkopf: Und dann?)
(„Die Wäsche muss immer tick-pupp in Ordnung sein. Och, du Bär du. Nun schau doch nicht so: die Fabrik und der Hof ist eben meine Sache! Was ist denn: Tränen?“ Ach nichts!)
Der dumme Polizist der Jäger der Judas weil August ist mittellos. In den Häuserschluchten kommt er sich unwirklich und nutzlos vor. (komisch eigentlich) Mit dem Zirkus ist es aus. Vergebens sucht er einen Stammtisch, der seine Geschichten aus der Heimat hören möchte. Hier aber ist er Fremder unter Fremden. Die Stadt hat ihn wortwörtlich verschluckt. Leise summt er die Lieder seiner Vorväter. (Selbst das vom Franz, ist mit dabei.)
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Wo´s Dörflein traut zu Ende geht
wo´s Mühlenrad am Bach sich dreht,
dort steht in duftigem Blütenstrauss
mein liebes, altes Elternhaus.
Dahin, dahin verlangt mein Sehnen
ich denke dein gar oft mit Tränen,
mein Elternhaus, so lieb und traut,
das ich schon lang nicht mehr geschaut!“
Big King. Plattenproduzent. Alter Hase. Lange schon im Geschäft. Er (er) erscheint in einer Ecke seines Bureaus. (Gleichsam hinein gewachsen!) Wie er so da sitzt und auf seinem Bleistift herumkaut, ihn zermalmt, glaubt man ihm völlig: Diesem Mann fehlt es mal wieder an guten und neuen Ideen. Das Business ist hart und wer mitspielen will muss wirken; immer wieder wirken, so wie er, Big King, es schon häufig sich selbst und anderen naturgewaltig und erfolgreich bewiesen hat.
Plötzlich hält er inne und entzieht seinem Mund den arg ramponierten Stift. Draußen, vor seinem Büro, erklingt ein Lied. Er lauscht. In diesem Moment betritt seine Sekretärin den Raum. Und während sie schon dabei ist (die gute Seele) die Fenster zu schließen, fährt ihr BigKing mit einem Arm dazwischen.“Moment, lassen sie mal auf“, sagt er und öffnet geschwind eines der Fenster. „Haben sie das Lied schon mal gehört.“ Sie schüttelt mit dem Kopf. „Ich auch nicht.“ Daraufhin hängt er sich mit seinem gesamten Oberkörper nach draußen. (Und wen sieht er da?) Drei traurige Clowns. Er winkt sie schnell zu sich herüber.
„Wo habt ihr das Lied denn her?“ fragt er aufgeregt.
„Naja, wie immer: Hier rein da raus“ antwortet der Polizist in unnachahmlichen Weise. (Und Ich ahne schon was!)
Hans sein Lied: Ein Hit. Er war noch völlig unentschlossen was er tun sollte und dann läuft sein Lied (Wirklich seins!) im Radio (Alle Welt trällert es schon.) und er zu Paps, um mit ihm weitere Schritte einzuleiten. ( Jetzt heißt es Früchte ernten und melken und einsacken und horten und abstauben und herzeigen und vererben--bis es nur so kracht.) Schnell wird er – Paps ist in mehreren Golfclubs zahlendes Mitglied - bei BigKing vorstellig und handelt, als hätte er nie etwas anderes gemacht, einen EinsA Vertrag aus. (Hans oder Franz oder wie auch immer du jetzt heißen magst: Du bist ein richtiges Glückskind. Jetzt nimm dir die Prinzessin, was sag ich, nimm dir die Welt, so lange sie dir zu Füßen liegt. Brauchst auch gar nichts mehr neu anfangen. Erfülle einfach deine Träume und lebe glücklich und zufrieden bis ans Ende deiner Tage. Und was macht der Depp:
Hans telefoniert nach hause. Sagt: “Ich bin ein Star. Ich komm zurück.“ Und mir fehlen die Worte! Naja fast jedenfalls! Aber sehen wir zu, wie es weiter geht. Für mich ist es eigentlich schon vorbei, nur Franz kriegt den Hals nicht voll. Wenn sich das mal nicht rächt...)
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Herab von sonn'ger Halde ein frischer Odem zieht;
es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.“
Sowas hat die Hochalmwelt noch nicht gesehen. Hans schwebt von einem Hubschrauber getragen, (förmlich- denn es gibt ein Protokoll!) und von der Masse tosend umjubelt, ein. Zuckende Blitz-licht-gewitter stechen Augen.
Paps und Princess haben es sich natürlich nicht nehmen lassen Franz (Töchterchens zurzeit bestes
Pferd im Stall) in seine Heimat zu begleiten. Und Paps ist es auch, der kurz vor der Landung freudestrahlend mit seiner rechten Hand nach unten weist und seine Zukünftigen Blutsverwandten mit einem „Fäns,Hillbillies, RocknRoll“ entgegen nimmt, während er mit seiner Linken - Ring- und Zeigefinger abduktiert - ein strammes V wiederholt präsentiert. (In recht schneller Schnittfolge, dazu verwackelt. Erinnert ein wenig an Musikvideos)
Franz hält derweil ganz ruhig das Händchen Mausis fest umklammert und ist für meinen Geschmack merkwürdig unaufgeregt, so scheint es jedenfalls, denn in seiner Miene ist nichts von Vor- oder Wiedersehensfreude zu erkennen. (Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.) Er sieht sogar etwas lädiert und bedröppelt blöde aus. (Kann das sein das dieser Mann unter Drogeneinfluß steht? Später sollte sich nämlich herausstellen: dass Queeny, des Franzens zukünftige Brutstätte, kotzt sich seit geraumer Zeit - auch schon als Franz noch der einfältige Viehdieb oder Schmied der Gemeinde war, der er war – durch alle bunten Zeitungsbilder aller Herrenländer. Und ehrlich gesagt habe ich dich, mein liebes Hansilein, während deiner Odyssee -Hähäm tschuldigung- niemals nie mit deinen schönen Fingern auch nur eine Zeitung weg schieben sehen. Wenn du also bei deiner, von so Vielen, fiebrig erwarteten Rückkehr druff sein solltest, und das wäre, wie wir ja eben gesehen haben, schwer von der Hand zu weisen, folglich möglich, dann, lieber Franz, hast du entweder selbst schuld oder einfach deinen Spaß? Was immer. Kommen wir zu...)
Elisabeth, das Sweetheart, das Sugarbabe. Sie überwirft sich im Gegensatz zur Zurückhaltung ihres Mannsbilds geradezu vor Freude. Fast könnte man sagen, sie klebt an der Scheibe des Helis und gefährdet inbrünstig ihr Nasenimplantat.
(Alles in allem aber ein mehr als lächerlicher Auftritt.)
Oktoberfeststimmung. Karierte Papiertischdeckchen, Lederhosen, Folklore und Jukebox(?). (Diesmal in Hochglanz HD und was nicht alles) Im Itschenkrug (wie passend)- das ehemals von der Mosnerin bewirtschaftete und einzige Lokal der Umgegend - (welches mittlerweile von einer polnischen Einwanderer Familie namens Przeworski geführt wird. Das nur am Rande), wartet das Fräulein Susanne, freudig einen Kuchen darbietend (Sie ist von den Bewohnern der Gemeinde dazu bestimmt worden) auf den, der auszog und endlich zurückgekommen ist.
„Ja Erdbeertorte! Das du daran gedacht hast“ deklamiert unser Goldjunge, als hätte er diese Worte auswendig gelernt. Sein fragwürdiger Zustandsanblick hält nach wie vor an! Frank ist (sediert) ganz Medienprofi!
Hier muss ich zugeben, dass sich meine Kenntnisse darüber, wie der Film zu ende ging, nur aus Quellen des Hörensagens speisen. Da für mich die Sache – s.o. - eh schon vorbei war (und immer abstruser zu werden drohte) und ich in den bisherigen schmerzhaften Eineinhalb Stunden mehr als zwei Liter Flüssigkeit zu mir genommen hatte, war ein Aufsuchen des Pissoirs, für mich mehr Befreiung als alles andere. Außerdem konnte ich mir ein neuerlich ausgedachtes Ende – der verlorene Sohn kehrt zurück etc.etc.– nicht verkneifen. Diesmal, dachte ich, wüsste ich bescheid....in meinem Kopf spielte sich etwa folgendes ab:
(Die Landluft, seine alte Heimat, hat seinen unreinen Superstarschädel aufs rechte Mass zurück gestutzt; ihm die Augen geöffnet und also der Dekadenz, Gier und Schlechtigkeit von Paps und Chick entfremdet – Frank erwacht aus seinem Crackdöschenschlaf und erkennt im Fräulein Saskia seine alte Liebe wieder. Sollte sie Hohlei versprochen sein und ihn in den nächsten Tagen zum Ehemann nehmen „wollen“,dann wird das nur notwendiges Zwischenspiel sein und gar keines Falles vollzogen werden. Denn kurz vor oder während der Hochzeitszeremonie werden sich die Ereignisse überstürzen.)
Frank und Saskia liegen sich in den Armen. Und selbst Hohlei wird nicht nur unglücklich mit der Situation sein, weil er, ohne diesen kitschigen Scheiß, niemals seine zukünftige Stammhalterin (Wer das sein könnte, lässt sich sicher leicht erraten.)hätte kennen lernen können.
Vielleicht kommt es sogar zu einer Doppelhochzeit. Kann schon gut sein. Dem Regisseur traue ich nach allem was ablief eine Menge zu. So oder ähnlich sah ich das Kommende—kommen. So hatte ich mir das gedacht, ohne mich darauf oder darüber sonderlich zu freuen.
Eine Kapelle samt Chor - alle in Trachten - wandert dem Zuschauer entgegen.
„Höre, Rübezahl, laß dir sagen,
Volk und Heimat sind nimmermehr frei.
Schwing die Keule wie in alten Tagen,
Schlage Hader und Zwietracht entzwei“
Statt meinen Vorstellungen folge zu leisten waren Saskia und Hohlei schon längst verheiratet gewesen und führten gemeinsam mit ihren drei Kindern den für Familien sehr reizvoll ausgestatteten Wellnespark BadDrinnen. Frank dachte angeblich auch nicht im geringsten daran, sich von seinen Kindheits- und Jugenderinnerungen einlullen zu lassen; vielmehr lebte er bis zu seinem frühen Ende weiterhin das schonungslose Leben der Reichen, Schönen und Berühmten. Denn Kurz nach dem ich den Kinosaal verlassen hatte kam es wohl, nach einigen nichts sagenden Dialogen, zu einer ohren- und augenbetäubenden Explosion. Der ganze Itschenkrug: Hans und Franz und Frank und Susi und Saskia und Uschi, das Annerl, das Fräulein Susanne, Paps und Vati und Mutti und alles und alle: einfach weggefegt und in die Luft gejagt. Maschinengewehrfeuer: dunkle Gestalten, wahrscheinlich Terroristen, mischten sich unter die feiernde Masse—niemand hat überlebt, niemand konnte entkommen. (Als ich den Saal wieder betrat führten eine ganze Reihe von Beamten den Dummen August, den Jäger den Judas weil Polizist ab. Nicht weil er mit der Explosion etwas zu tun gehabt hatte. Die Geschichte mit der Mosnerin, aso, klar....Wer die Terroristen waren: Ihr warum hier und warum jetzt....Stoff für einen zweiten Teil? Bitte, bloß nicht....!
„Kehr ich einst in meine Heimat wieder
(Kehr ich einst zur Heimat wieder)
früh am Morgen, wenn die Sonn´ aufgeht
schau ins tiefe, tiefe Tal hernieder
wo vor einer Tür mein Mädchen steht“
„Ist das dein Heimweh?“
„Ja das ist Sie auch. Sie hat uns sehr viel geholfen drüben, weißt du!“
(Vierzehn Tage gaffende Kundschaft)
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