Einfach weg
1.
Die große Wanduhr im Wohnzimmer schlug 3. Es war soweit. Er nahm seinen Rucksack. Gepackt und vorbereitet hatte er ihn schon seit einer langen Zeit. Immer und immer wieder. Doch er kam nie dazu. Nun wusste er, die Zeit war gekommen. Er hatte sich erst vor 2 Stunden vergewissert, dass alles in seinem Rucksack drin war, was er brauchte. Oder brauchen könnte. Er schulterte die Tasche. Der rote Eastpak spannte sich über seinen schmalen Rücken. Er öffnete die Tür und schloss sie ganz leise hinter sich. Er wollte nicht, dass jemand wach wurde. Dann ging er die knarrende Treppe ganz leise hinunter. Sie knarrte nur einmal, ganz kurz. Er zog sich leise seine Schuhe an, lehnte den Rucksack noch einmal gegen die Wand im kleinen Flur. Dann zog er sich seine graue Sweatshirt Jacke über sein lilanes T-Shirt. Als er seinen Rucksack wieder über die Schultern zog, schaute er noch ein letztes Mal zurück, in die Küche, von der er in den Flur schauen konnte. Dann ging er. Schloss leise die hölzerne Haustür. Einfach so. Sagte nichts. Hatte nichts angekündigt, nie eine Andeutung gemacht. Er ließ nur die Worte „Einfach weg... hab Handy mit“ hinter sich, auf einem Zettel geschrieben, liegend auf dem Küchentisch. Es war Nacht. Eine warme Mitsommernacht. Vereinzelt konnte er die Sterne erkennen. Er sah den Mond. Obwohl der große Vollmond an kleinen Teilen von Wolken bedeckt war hatte er ihn noch nie so hell leuchten sehen. Er ging die lange Straße entlang. Links und rechts von der Straße waren Einfamilienhäuser, typische Häuser der 1910er. Keins war besonders gepflegt, aber es sah auch keines wirklich schrömmelig aus. Die Parkplätze vor den Häusern, neben den Gehwegen wurden von Jahre alten Bäumen getrennt. In der ganzen Straße brannte nur noch in einem Fenster das Licht. Er stellte sich drunter und holte sein Handy aus seiner schwarz-grau karierten Hose, die ihm bis unter die Knie ging.
2.
Er rief Sophie an. Ließ nur ganz kurz klingeln. Sie schaute aus dem Fenster auf ihn hinab. Verschwand wieder. Die Tür öffnete sich. Sie lehnte sie an. Beide gingen ohne ein Wort in den großen, gepflegten Garten. Sie legten sich auf den Rücken ins Gras. Man konnte die Sterne schon besser sehen, die Wolken hatten sich verzogen. Es dauerte ein paar Minuten, dann begann Sophie das Gespräch. „Chris?“ Chris gab ihr mit einem aufmerksamen Seufzer zu verstehen, dass er ihr zuhörte. „Chris“ - eine kurze Pause trat ein. Sie drehte sich zu ihm, legte ihre Hand auf seine Brust, konnte sein Herz spüren. Es schlug schneller als gewöhnlich. Er war nervös. Sie wusste es. „Ich will nicht, dass du gehst. Das kannst du mir doch nicht antun. Du bist das Einzige, was mich noch hier hält.“ „Aber ich muss einfach“, gab er leise zurück. Er konnte ihr nicht in die Augen schauen, sah immer noch in die Sterne. „Wieso? Du kannst doch hier bleiben. Bei dir ist doch alles perfekt. Ich hab doch ständig Streit mit meinen Eltern, nicht du.“ So flehend hatte Chris Sophie noch nie gehört. Er griff ihre Hand. „Dann komm doch mit.“ Er drehte sich zu ihr. Schaute ihr in die tief-blauen Augen, die er nur durch die hell leuchtende Fackel hinter ihnen erkennen konnte. Er sah Tränen in ihren Augen glitzern. Er strich mit seiner rechten Hand über ihre Wange, über ihr Kinn und schließlich über ihre schmalen Lippen. „Ich kann doch nicht einfach mitkommen. Du weißt was meine Eltern mit mir machen würden. Ich dürfte es nie.“ „Sie müssen es ja nicht erfahren“, er lächelte sie verschmitzt an. Sophie hatte strenge Eltern, das wusste er. Aber sie kümmerten sich wenigstens um sie. Das war das, was ihm bei seinen Eltern so sehr fehlte. Er durfte alles, es interessierte niemanden, was er tat. Chris Hand verharrte in Sophies Nacken, unter ihren langen, blonden Haaren. „Siehst du.“ Chris machte eine kurze Pause, suchte nach den richtigen Worten. „Du kannst nicht weg und ich muss. Ich kann doch nichts dafür. Ich halte es hier einfach nicht mehr aus. Ich muss hier einfach weg. Ich muss einfach meine Ruhe haben vor meinen Eltern, vor meiner Schwester.“ Chris’ Schwester war 18 und damit 3 Jahre älter als Chris. Sie war eingebildet, arrogant und schrieb nur gute Noten. Sie machte das Abitur und war das völlige Gegenteil von Chris. „Ich brauch’ halt Ruhe vor meiner ganzen Familie. Die einzige Person,, die ich bei mir haben will bist du. Aber du kannst nicht mitkommen, also muss ich alleine gehen.“ „Ich will aber mit.“ „Dann komm doch auch mit. Dann denk doch einmal nicht daran, was passieren könnte, wenn du weg bist. Machs einfach. Denk nicht an deine Eltern. Denk nur an dich. Und mich. An uns. Ans ‚Wir’. Ich versteh dich manchmal echt nicht.“ „Ich denke immer ans ‚wir’. Aber manchmal muss ich einfach gucken, was meine Eltern dazu sagen würden. Und wenn ich wieder nach Hause komme darf ich dich bestimmt nie wieder sehen. Dann krieg’ ich solchen Ärger. Sie werden außerdem mit der Polizei nach mir suchen lassen, ich kann hier nicht einfach verschwinden.“ „Ich schon. Und ich glaube, jetzt grade ist der richtige Augenblick.“ Chris war sauer, er verstand ihre Einstellung nicht. Er wollte aufstehen, doch sie hielt ihn fest. Sie legte sich auf ihn. Küsste ihn. Sie küssten sich fast die ganze Nacht durch. Es war bestimmt schon nach 5, als Sophie von ihm abließ. „Wie schaffe ich, dass du bleibst?“ „Gar nicht, aber du könntest mitkommen.“ Sophie kuschelte sich an Chris’ Brust. Sie schwieg lange. Chris schaute in die Sterne und dachte nach. Er fragte sich, warum er das alles machte, aber fand darauf keine Antwort. Er wusste nicht einmal wohin er wollte. Aber er wusste, er würde es heraus finden. Er hatte achthundertfünfzig Euro auf seinem Konto und wollte immer schon nach Berlin. Zur Not hatte er noch die Kreditkarte von seinem Vater. Er hatte drei oder vier Stück, da würde er schon nicht merken, wenn eine fehlte, dachte Chris. Eine Sternschnuppe. ‚Ich wünsche mir, dass Sophie mitkommen kann, wo auch immer es hingehen soll’, dachte er. Im gleichem Moment fragte Sophie: „Wo willst du eigentlich hin?“ Ihre Stimme war leise und nachdenklich. Sie war traurig, wusste, er würde wirklich gehen. Er schaute sie an. „Ich wollte immer schon mal nach Berlin.“ „Berlin also? Aber du musst mir versprechen, dass du mich jeden Tag anrufst und mir auf jeden Fall eine Karte schreibst.“ „Wenn’s mehr nicht ist. Ich könnte dich auch mitnehmen.“ Sie lachte leise. Es war ein trauriges Lachen. Beide wussten, dass sich hier ihre Wege trennten. Aber sie wussten auch, dass es höchstens vier Wochen sein konnten. Dann fing die Schule wieder an. „Ich glaub ich muss langsam mal los“, sagte Chris mit einem Blick auf seine Uhr. Er wollte mit dem Bus zum Duisburger Hauptbahnhof fahren. Von dort aus würde er sich ein Ticket nach Berlin kaufen.
Beide standen auf. Sophie begleitet ihn wortlos bis zur Bushaltestelle. Als der Bus dann endlich kam, umarmten sich beide zum Abschied. Sie küssten sich. Die Zeit schien still zu stehen. Der Bus hielt neben ihnen, sie hörten die Tür aufgehen. „Ich liebe dich“, flüsterte Chris leise, drehte sich um und stieg in den Bus.
3.
Der Bus war komplett leer, bis auf Chris und den Busfahrer. Chris hatte sich nach ganz hinten gesetzt und seine schwarze Basecap tief ins Gesicht gezogen. Er wollte nicht, dass jemand sah, dass er weinte. Er weinte nicht, weil er sich von seiner Familie verabschiedet hatte, er weinte nicht, weil er wusste, dass er Ärger kriegen würde, er weinte nicht, weil er nur so eine kurze Zeit mit Sophie hatte, er weinte, weil er sie liebte. Er vermisste sie, jetzt wo er sie nicht sehen konnte. Und er wusste nicht, wann er wieder kam, ob er zu Schulbeginn wieder da war. Dann würde er den Anfang der 10. Klasse verpassen, aber das war ihm egal. Er wollte nur bei Sophie sein.
Er hörte auf zu weinen, wischte seine Tränen weg. Er stand auf und ging nach vorne, setzte sich auf den Platz schräg hinter dem Fahrer.
„Darf ich Sie mal was fragen?“ „Hast du bereits. Aber du darfst ruhig noch eine Frage stellen.“ Der pummelige Busfahrer mit seiner Fliegersonnenbrille schien netter zu sein, als er aussah. „Okay. Waren Sie schon einmal im Begriff einen riesigen Fehler zu tun? Sie wussten genau, es war ein Fehler aber waren sich auch sicher, dass Sie es einfach durch machen mussten?“ „Genau genommen, waren das jetzt zwei Fragen, Kleiner“ Er machte eine Pause. Der Bus kam an einer Ampel zu stehen. „Es geht um deine Freundin, richtig?“ „Ja, kann man so sagen.“ „Gut. Ja, ich hab schon mal einen großen Fehler gemacht, bei der Liebe meines Lebens. Ich bin – bildlich gesprochen – vor ihr weg gelaufen. Ich suchte nach meiner eigenen Identität, obwohl ich eigentlich wusste, wer ich war. Ich hatte meine Identität quasi...“, der Busfahrer macht eine nachdenkliche Pause, „ich hatte sie verlegt, verstehst du was ich dir sagen will?“ „Um ehrlich zu sein, nein, ich weiß nicht, was Sie meinen. Oh, wir sind ja schon am Bahnhof. Hier muss ich raus.“ „Okay, dann bleibt keine Zeit es dir zu erklären. Ich will dir aber eins mit auf den Weg geben: Wer auch immer du bist, das weißt nur du ganz allein. Du brauchst keine Reise um dein wahres Ich zu finden, es lauert in dir drin, du musst es nur finden.“ „Ich weiß nicht ganz, was ich darauf antworten soll, aber danke. Tschüss.“ Chris stieg aus dem Bus und ging in den Bahnhof. Er stellte sich ans Terminal um sich ein Bahnticket zu kaufen. „Einmal nach Berlin Hauptbahnhof, bitte.“ „Berlin? Dahin haben wir heute keine Tickets mehr.“ „Oh.. äh..“ Chris war geschockt. „Wohin fährt denn der Zug, der als nächstes fährt?“ „Der? In 5 Minuten fährt ein ICE nach Fehmarn. Wie wär’s damit?“ Chris überlegte. Fehmarn und Berlin war ja schon ein ziemlicher Unterschied. „Okay, dann nehm ich den.“ Chris bezahlte und musste sich ziemlich beeilen um noch pünktlich den Zug zu erwischen.
4.
Es war das erste Mal, dass Chris froh war, dass die Züge immer mit Verspätung kamen. Chris stieg ein. Er musste erst einmal seinen Platz suchen. Als er ihn gefunden hatte, war er froh, dass er endlich sitzen konnte, dazu noch am Fenster. Die Gegend schoss förmlich an dem Zug vorbei. Chris schaute sich in seinem Wagon um. Er war fast leer. Es saßen nur 5 andere Leute drin, aber Chris schaute sie sich nicht genauer an. Er sah auf die Uhr. Es würde noch ein paar Stunden dauern, bis er auf Fehmarn, seinem plötzlichem Ziel, ankam. Er machte die Augen zu und versuchte zu schlafen. Doch er konnte nicht, er musste immerzu an Sophie denken. An ihre Stimme, ihre blauen Augen, die langen wunderschönen Haare, die langen Beine. Einfach an alles, vor allem an die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten.
Der ICE hielt und Chris wachte auf. Er war wohl doch eingeschlafen. Aber er war noch nicht an seinem Ziel, das dauerte noch ungefähr eine Stunde. Ein älterer Mann stieg zu ihm ins Abteil. Er hatte graue kurze Haare und trug eine Brille. Er hatte einen beige-braun-rot karierten Anzug an. Chris fand es sah lustig aus, doch er lachte nicht. Er hatte Respekt vor älteren Leuten, und dieser Herr schien schon über achtzig zu sein. Er setzte sich ihm gegenüber und hatte, genauso wie Chris, nur einen Rucksack bei sich. Chris schaute aus dem Fenster. Da sprach er ihn an. „Wohin soll’s denn gehen?“ „Eigentlich wollte ich nach Berlin. Aber jetzt fahr ich nach Fehmarn. Und Sie?“ „Ich mache auch eine kleine Reise nach Fehmarn.“ Eine kurze Pause trat ein, in der der Mann Chris sehr genau musterte. „Was macht eine so junge Person ganz alleine auf dem Weg nach Fehmarn, sollte da jemand bei sein?“ „Ja, doch. Eigentlich schon. Aber meine Eltern wissen hier nichts von.“ Chris wurde rot. „Jedenfalls noch nicht. Sie wären sowieso nicht mitgekommen. Da musste ich auf eigene Faust fahren.“ „Ich hätte früher ja schon großen Ärger gekriegt, hätte ich so was gemacht.“ „Den werde ich auch kriegen. Glaube ich jedenfalls“, Chris machte eine kurze Pause. „Ich glaube manchmal, meine Eltern interessiert es nicht so ganz, was ich tue. Ich kann machen was ich will. Es kommt nie ein ‚hast du gut gemacht, Chris’ oder ein ‚nein, das geht so nicht Chris, da muss sich was verändern’ oder irgendwas. Sie beachten mich einfach nicht.“ „Chris heißt du also? Darf ich dich auch so nennen?“ Chris nickte. „Okay, Chris. Ich bin Manni. Ich will dir mal eins sagen. Es ist doch nicht wichtig, ob sie was gut oder schlecht finden. Versuch doch einfach deine Sache durchzuziehen, es ihnen einmal richtig zu zeigen. Und wenn das nicht funktioniert.. hast du ja immer noch deine Freunde, von denen du die nötige Annerkennung und Beachtung schon kriegen wirst. Hast du eine Freundin?“ Chris nickte wieder. „Du hast eine Freundin und fährst ganz alleine weg? Wieso? Wo ist sie? Warum ist sie nicht mitgekommen?“ „Ach.. ich weiß auch nicht. Sie darf nicht, sie hat Angst Ärger von ihren Eltern zu bekommen. Ihre Eltern sind streng. Genau das Gegenteil von meinen Eltern.“ „Fehlt sie dir denn nicht?“ „Doch. Aber“, Chris überlegte nach der richtigen Formulierung und schaute kurz aus dem Fenster. Der alte Mann, Manni, musterte ihn nachdenklich und beendete für Chris den Satz. „Aber du musst es einfach tun.“ „Ja, kann man so sagen. Verstehen Sie“ „Bitte, sag ‚du’ zu mir.“ Chris wurde rot. „Okay. Äh.. verstehst du.. ich brauch’ einfach mal die Zeit für mich um überhaupt zu wissen wer ich bin.“ „Wie heißt deine Freundin?“ „Sophie“, sagte Chris mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Du bist Sophies Freund, so viel steht schon einmal fest. Was willst du denn da herausfinden?“ „Aber ich bin doch immer noch eine andere Person. Mit vielen Eigenschaften. Mit Talenten. Mit Fähigkeiten.“ Manni unterbrach ihn. „Genau. Du bist du. Denk mal drüber nach.“ Chris musste an den Busfahrer denken ‚Du brauchst keine Reise um dein wahres Ich zu finden, es lauert in dir drin, du musst es nur finden.’ Langsam wusste er, was der Busfahrer meinte, was Manni meinte. Den Rest der Fahrt schwiegen die beiden. Manni fing an zu lesen. ‚Der kleine Prinz’, Chris hatte mal von dem Buch gehört. Es sollte gut sein, aber er hatte es noch nicht gelesen.
5.
Der Zug hielt und beide stiegen aus. „Hier trennen sich wohl unsere Wege“, Manni reichte Chris die Hand. „Danke. Für Ihre Worte.“ „Nichts zu danken, wofür ist man denn alt geworden, wenn nicht um anderen Tipps zu geben, was die Liebe angeht?“ Beide lachten und verabschiedeten sich. Chris kaufte sich zuallererst eine Karte der Stadt, in der er sich gerade befand. Er machte sich auf den Weg zur Jugendherberge, die auf der Karte empfohlen war. Es waren wunderschöne Straßen, über die er ging. Am Straßenrad waren Felder. Mal Mais, mal Gerste, mal Sonnenblumen. Hier und da zog Chris seinen Photoapparat und machte Photos, für Sophie. Er ging weiter. Vor der Jugendherberge stand ein Mädchen. Sie war groß, schmal und hatte lange blonde Haare. „Sophie?“ Chris legte seine Hand auf ihren Schulter. Da drehte das Mädchen sich um. Es war nicht Sophie. Chris hatte sich vertan. Er wurde rot. „Oh, tut mir Leid. Ich hab dich verwechselt mit jemandem, den ich...“
6.
Er drehte sich um. Er wusste was er zu tun hatte. Er ging zurück zum Bahnhof. Chris kaufte sich sofort ein Ticket nach Hause. Er rief Sophie nicht an, wie versprochen. Er wusste einfach nur, dass er sie sehen musste. Auf der langen Heimfahrt wurde er nervös. Er schaute aus dem Fenster. Dort sah er die gleiche Landschaft, die er auf der Hinfahrt gesehen hatte, nur dass es nun langsam dunkel wurde. Der Zug hielt mit quietschenden Bremsen in Duisburg. Chris setzte sich in den nächsten Bus, der in seine Richtung fuhr. Als er einstieg, bemerkte er, es war der gleiche Busfahrer wie am Morgen. „Guten Tag, schon wieder zurück?“ „Ja, ich habe verstanden, was Sie meinten. Ich muss einfach nur noch meine Freundin sehen. Ich vermisse sie einfach.“ „Also weißt du, wer du bist?“ „Ich bin ich“, antworte Chris mit einem Lächeln im Gesicht, das Manni, dem alten Mann, galt. „Genau. So, Endstation, jedenfalls für dich.“ Der Busfahrer zwinkerte ihm zu. Chris ging in Richtung von Sophies Haus. Als er davor angekommen war, stellte er sich unter ihr Fenster und holte sein Handy aus der Hosentasche. Er rief sie an. „Endlich, ich dachte du rufst mich nie an.“ „Das ist ja eine sehr nette Begrüßung, mein Schatz.“ „Aber ich hab Recht“, Sophie schien froh seine Stimme zu hören, „und? Wie ist es? In Berlin?“ „Keine Ahnung. Aber ich weiß, wie es ist endlich zu Hause zu sein.“ Bei diesen Worten schaute Sophie aus dem Fenster. Sie konnte ihre Freude nicht verbergen und kreischte. Ihr Handy fiel aus dem Fenster, zum Glück fing Chris es auf. Sophie kam die Treppe herunter gerannt, aus dem ersten Stock, in dem ihr Zimmer war. Sie öffnete die Tür und sprang die 5 Stufen runter. Sie umarmte Chris, als wolle sie ihn nie mehr los lassen. Sie wollte es auch nicht. Beide küssten sich. Es schien, als ob die Zeit sehr langsam verging, als ob alles in Zeitlupe geschah. Sie gingen, nach dieser innigen Begrüßung, wieder in den Garten. „Warum bist du wieder hier?“ „Ich fühlte mich nur zur Hälfte anwesend, die andere Hälfte habe ich hier gelassen. Das soll nie wieder so sein.“
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Es ist meine erste Geschichte, die ich hier veröffentliche, daher bin ich mir nicht sicher, ob es der richtige Bereich ist. Wenn nicht, bitte verschieben.
Ich bitte um konstruktive Kritik, mit der man wirklich was anfangen kann. Danke :)
Gruß, Jeff101