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Geschichten rund um Liebe, Familie oder Freundschaft
von Neruda » Do 18 Mär, 2010 02:12
Ich weiß, dass du dich hinterm Monitor versteckt und versuchst hast meinen ziellosen Klicks zu entkommen. Ich habe dich erst einmal getroffen. Bis dahin war alles ein Spiel. Danach hatte keiner mehr gewonnen. Und der Spaß war auch vorbei.
Ich erinnere mich daran, wie schön wir waren, gespiegelt auf der Oberfläche der Elbe, so tief unter unseren Körpern. Ich bekam Lust mich von der Brücke zu stürzen. Aber dein realer Arm zerrte an mir, zehrte an meinen Kräften. Deine Augen waren zu glänzend um mich sterben zu sehen. Als wir im Park waren wurdest du schüchtern und ich wurde still. Hin und wieder nahm ich einen Schluck Wasser aus deiner Flasche. Es war ungewöhnlich warm für diese letzten Septembertage. Du hättest mich lieber Wein trinken sehen. Die Hemmungen verloren wir auch so.
Später fror ich und du legtest mir deine Jacke über die Schultern. Ich hätte sie gerne mitgenommen. So blieb mir nur ein Hauch von dir an meiner Haut. Dort, wo deine Finger mir die Haare aus dem Nacken strichen. Er verflog viel zu schnell.
Schon standen wir am Bahnhof und die Zeiger rotierten im Takt unserer Zungen. Drei Schläge noch. Ein letztes Festhalten an den Gesäßtaschen. Zwei Schläge noch. Ein letzter Griff, letzter Versuch Halt zu finden zwischen deinen Bauchfalten. Ein Schlag noch. Dann wirfst du mich in die Gleise.
Heute treffe ich dich nicht mehr. Vielleicht versteckst du dich noch immer hinterm Monitor. Eins ist sicher, das Spiel ist aus. Verloren haben wir beide.
"...and the poets are just kids who didn't make it." -Fall Out Boy-
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von violett » Fr 19 Mär, 2010 22:00
Ach Neruda, komm aus deiner Weinflasche raus. Das ist doch irgendwie gar nix Ganzes hier, abgesehen von ein paar Tipp- und Grammatikfehlern, wie mir scheint der Uhrzeit zuzuschreiben, außerdem auch unschöne Wortwiederholungen. Und das Thema erst... Jaja, die Elbe kann einem schon Weh/r/mut ins Herz treiben, aber für mich ist dein Text definitv nichts - zu viel zu oft Gelesenes: Hauch und Erinnerung und Vergänglichkeit und Geklicke.
lg, vi
[size=85:36gb1e6w]weck mich, käutzchen, aus dem tagtraum halbverdauter dämmerung[/size]
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von Neruda » Mo 22 Mär, 2010 23:41
Mir gefällt es da drinnen aber ganz gut. Nein und es sollte auch nichts Ganzes sein. Tippfehler werden korrigiert. Welche Wortwiederholungen meinst du? Die gewollten oder ungewollte? Mag sein, Prosa wird sowieso nie so ganz mein Ding werden, denke ich. Aber ich werde garantiert auch nicht besser, durch solche unausgereiften Kommentare wie den deinen hier.
Lg, Kim
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von Neruda » Mo 22 Mär, 2010 23:57
Als Jo, als allererstes muss ich dir natürlich sagen: Alles ist Geschmackssache :P
Nee jetzt mal im Ernst: Nein kann ich nicht. Ich steh auf Opferrollen. Es törnt mich an. Selbstmitleid auch. Und ja, es muss unbedingt die Elbe sein. Die fließt hier vorbei und ich liebe sie. Wenn ich irgendwann sterbe, dann bitte da. Warum muss die Protagonistin unbedingt aktiv werden? Weil man das so erwartet. Weil alles andere nicht emanzipiert genug ist? Da scheiß ich drauf. Komischerweise gefällt mir diese Metapher ausgesprochen gut. Eigentlich gefällt mir die am Besten an dem ganzen Text. Abgesehen davon, dass ich den Klang mag, finde ich sie sehr gelungen. Dieses lieblose Umeinanderkreisen ist genau das, was man mit dieser Metapher assoziieren sollte. Hast Recht, ist zu konstruiiert und langweilig, wurde schon zu oft benutzt. Ich fand's nur passend an der Stelle. Der Countdown läuft und so. Nein kann ich nicht. Die Geschichte endet eben so wie sie endet. Daran gibt es nichts zu drehen.
Lg, Kim
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von exmaex » Di 23 Mär, 2010 00:06
Warum muss die Protagonistin unbedingt aktiv werden? Weil man das so erwartet. Weil alles andere nicht emanzipiert genug ist?
weil deine prots/werke an diesem punkt im kreis tanzen und man irgendwann die lust verliert einen deiner texte zu lesen, weil man befürchtet, mit den selben dingen wie sonst behelligt zu werden... so empfinde ich das jedenfalls Schon standen wir am Bahnhof und die Zeiger rotierten im Takt unserer Zungen.
also ich finde die metapher gelungen, ich lese hier nämlich nix von rotierenden zungen es drückt auch eine gewisse mechanik, leblosigkeit in der liebe der prots aus ansonsten wie gesagt, auch für mich schon ein alter hut" der text, insgesamt. gruß, maex
irgendwie
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von Neruda » Di 23 Mär, 2010 00:10
wohl wahr. wie das leben.
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von Neruda » Di 23 Mär, 2010 00:22
versuch ich ja. klappt bei der lyrik gerade besser. glaube ich.
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von violett » Di 23 Mär, 2010 00:27
Hallo neruda, ja, ich weiß, aber bei den Kommentaren ist es genauso, wie mit der Prosa und überhaupt, Meister fallen nicht vom Himmel. Ich versuche mich auch zu bessern. ;) Ich nehme mal an, dass die meisten Wortwiederholungen ja gewollt sind, aber gerade hier Als wir im Park waren wurdest du schüchtern und ich wurde still.
stört es mich. Ansonsten stell ich mir das mit der "Lust zu stürzen" in etwa so vor: ein perfekter Tag, perfekt, um zu sterben und diese allerletzte schöne Erinnerung damit zu würdigen. Dann fügt sich aber das "Zerren an den Kräften" und die "zu glänzenden Augen" nicht in dieses Bild ein. Wie schön kann dieser Moment bis dahin wohl schon gewesen sein. Womit ich in diesem Zusammenhang auch so meine Probleme habe ist der "reale" Arm. Ich musste beim Lesen stutzen und habe mich erstmal an der Vorstellung eines unrealen festgebissen. Der Rest erscheint mir mehr als Füllmaterial, ähnlich wie mit den Kaffee- und Zigarettenszenen, warme Septembertage und Spaziergänge im Park und der Wille, es irgendwie doch zusammen zu versuchen. Naja, Ernüchterung ist in den meisten Fällen eine fiese Angelegenheit.
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von Neruda » Di 23 Mär, 2010 00:33
Stimmt auch wieder. Naja, dnake für den Versuch ;)
Wo ist denn bei der von dir genannten Stelle eine Wiederholung drin? oO Oder meinst du das doppelte wurde? Das ist gewollt. Ich finde es klingt schön.
Der reale Arm steht für die Realität, die einen einholt, an den Kräften zehrt.
Es gibt wenige erinnerungswerte Momente, der Rest ist doch immer nur Füllmaterial.
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