Geschichten rund um Liebe, Familie oder Freundschaft

an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Do 20 Nov, 2008 21:10


randspuren
14.1.
um mitternacht oder kurz danach hat sie mir die kalten finger in den nacken gedrückt, gemurmelt: „ich bin müde, hannes“ und die fingerspitzen an meinem schlüsselbein aufwärts wandern lassen. sie liebt meine gänsehaut, weil sie ihr zeigen, dass ich sie spüre, hat sie mir einmal gesagt, aber sie sagt ja auch, ich soll sie nicht berühren, ich soll sie doch lassen, soll ihre haut lassen, die nach mandelöl riecht, wenn noch der schaum vom vollbad in ihren haaren klebt, da möchte ich dann gerne sagen: „meine badenixe“, ganz leise, „meine badenixe, du verbrauchst unser ganzes warmwasser“ und ihre haare, die sie frühmorgens immer durchs glätteisen zieht, dass die luft um sie herum zu brennen scheint, die soll ich auch lassen. ab und an, wenn ich ihre worte wieder einmal ignoriere, küsst sie meinen zeigefinger, sagt: „fingerkuppenaugen“ während sie schon aufsteht um ins bett zu gehen und die tür, die sie hinter sich schließt, dämpft ihre worte: „mach später das licht aus.“, obwohl das schwachsinn ist, das licht muss gar nicht gelöscht werden, in der fensterscheibe spiegelt sich die glühbirne, die durchgebrannt ist und deshalb ausgewechselt werden solle.
sie weiß das.
und dann bleibe ich alleine zurück und denke nur daran, wie ich sie zum ersten mal lächeln sah, das war ende august vor fünf jahren, in einem café am stadtrand, sie strich sich über ihr kleid, das viel zu groß gemustert war und lächelte die wand an. ich wollte unbedingt wissen, wie sich die rillen ihres abgesplitterten schneidezahns, an dem der sommer noch klebte, anfühlten, wenn man mit der zunge darüberfuhr. es war im grunde ein wetten und gewinnen, das mit uns, damals wusste ich nicht, dass der sommer für niemanden lächelt. nur für schweden.

19.1.
„ich werde töne malen, hannes“ hat sie heute gesagt, als sie sich im auto so hinsetzte, dass ihr mund eine luftlinie weit von meinem ohr entfernt war, „ich werde sie auf krüge malen, auf schränke und auf die bettdecke“. ich hab dazu lieber geschwiegen, es ist schön, wenn sie spricht, dann taucht sie die satzenden in chlorwasser und die laute verfärben sich, „und auf dich male ich sie auch, hannes – auf dich sowieso.“
ihre stimme klingt nur selten so weich, wie, wenn sie „schaum“ sagt und, dass es für sie wie schwedisch klingt. als wir zusammengezogen sind und uns zur einstimmung abends gemeinsam in die badewanne gelegt haben, schmolzen die bläschen im wasser und sie flüsterte: jag älskar dig på söndag“. ich tastete unter wasser nach ihrem bauch, aber sie schob meine hände beharrlich weg, schaute mich dabei lange an und zerplatzte ihre seifenblasenstimme mit einem satz, „hannes, lass das“. ich habe mir nie die mühe gemacht, ein schwedischwörterbuch zu kaufen, vielleicht, weil ich dann das gefühl hätte, ihr ihr schweden wegzunehmen; und sie stieg erst nach mir aus der wanne, wie seither jedes mal, den blick auf meinen nackten körper geheftet.
sie liebt schwedisch. sie liebt schaum. und sie liebt meine begierde, die irgendwann nur noch scham sein wird.

20.1.
ich dachte einmal, es sei dasselbe, an jemanden zu denken und über jemanden zu denken, aber als ich klein war, fand ich auch, dass alle gummibärchen gleich schmecken.

24.1.
wir haben uns heute abend „das lächeln einer sommernacht“ angesehen, nur, weil sie sagt, dass alle filme von schwedischen regisseuren wundervoll wären. wir sehen uns monatlich etliche filme schwedischer regisseure an. sie malte sich die lippen rot, als wir wilde erdbeeren sahen und lässt wie im himmel immer wieder unser verständnis in bildern malen, dass nur noch der braun befleckte mond, der noch so halb weiß wie das fruchtfleisch von geschälten kastanien, uns heute ins wohnzimmer scheint. ich liebe ihr lachen, wenn die schauspieler weinen und ihr weinen, wenn sie lachen, und wenn der abspann einblendet wird, springt sie auf und zieht die kassette aus dem rekorder, weil sie sagt, der abspann wäre das ende. das ende von allem. sie sieht mir nie in die augen, wenn sie die kasette in die papierschachtel schiebt und den fernseher ausschaltet. ich habe sie heute gefragt: „hat das etwas mit fernweh zu tun? ist es das?“, aber sie hat nur spöttisch geschaut, dass ich nur bat, sie solle sich doch wieder zu mir setzen. sie ist in die küche gegangen, hat von dort aus gerufen: „du willst doch auch tee, oder?“ und wie wir später mit unseren teetassen dasaßen und unsere sehnsucht darin ertränkten, hätte ich gerne geschrien: „hör mal, ich weiß es doch, ich weiß doch.“


27.1.
sie war heute von acht uhr morgens bis sieben uhr abends weg, da hab ich mir wie im himmel angsehen bis zum ende von allem und jeden einzelnen namen der mitwirkenden gelesen, mich abends auf ihre bettseite gelegt, den duft ihres kissens versucht mit allen sinnen wahrzunehmen, ihn nicht nur zu riechen und zu fühlen, sondern zu sehen und zu hören, hab mir vorgestellt, dass sie da liegt, dass sie da lächelt und sagt: „ich hab heut viel an dich gedacht, hannes.“, dass ich sie kitzeln könnte und es ein einziges mal passend wäre zu rufen: „was soll ich mit dir machen, hm? meine kleine badenixe... was willst du?“
früher habe ich ab und an noch ihre hände genommen und geführt, weil ich ihr zeigen wollte, dass ich mensch bin und jetzt stelle ich um acht uhr das erste whiskeyglas auf den wohnzimmertisch und ignoriere ihre hochgezogene augenbraue. kontrollverlust sei eine schwäche und vertrauen ebenfalls eine.
es gab eine zeit, da bat sie mich, weniger zu trinken, aber es gab auch eine zeit, da sagte sie: „ich brauche dich“. da war jedes schaumschmelzen egal und ich dachte, man könne auch hier in deutschland lächeln zwischen leinentüchern einfangen.

29.1.
hätte heute morgen gerne gesagt: „ich will dich küssen.“ heute morgen, heute mittag und heute abend. und in der zeit dazwischen auch.

1.2.
sie war heute betrunken, als ich nach hause kam, und als ich fragte, was denn los sei, rief sie übermütig, sich immerzu im kreis drehend: „menschärgerdichnicht, das ist es, das bin ich, menschärgerdichnicht.“ und sie schlug viel zu sanft nach mir, als ich sie in den arm nahm, sie muss sich nicht wehren, weil alkohol die ausrede für ihre zuneigung ist und sie hat ununterbrochen geflüstert: „erzähl mir etwas. sing mir etwas, hannes, ich bin tonmaler, lass mich die töne malen, sie waren heut so leise und ich sing sie mir laut, hannes, schrei sie mir.“
sie atmete laut, ich sammelte die luft aus ihren lungen.
„wer soll denn singen? ich kann doch gar nicht singen, das weißt du doch“ und sie drückte mir die hände auf die augen, rief: „sing! sing, singsingsing!“
die sonne brach mir an ihrer haut weg.

3.2.
sie schläft jeden abend vor mir ein – manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, schiebe ich meine hände unter ihr hemd, eines meiner alten, das sie über nacht trägt, streiche über die haut, die sich über ihre wirbelsäule spannt und küsse ihre stirn.
gestern abend habe ich über ihre nacken gestrichen, weil ich wissen wollte, wie sich ihre haut da anfühlt und sie schlug ihre augen auf, ich ließ meinen kopf schnell ins kissen fallen.
am morgen taten wir beide so, als wäre nichts gewesen.
die haut an ihrem nacken ist wie whiskey.

4.2.
jeden abend sitzt sie im arbeitszimmer und beim klang ihres: „ich bin gleich bei dir.“ kann ich hören, wie viele worte trauer und selbstzweifel sie heute geschrieben hat. ich habe abends gefragt, wie sie da drinnen überhaupt arbeiten könne. sie hat gelacht und die tür zugemacht. ich müsse ja nicht hineinschauen, wenn mich das chaos darin störe, hat sie später gemeint.
ein raum voller erinnerungen und fernweh, der irgendwann nicht mehr ausreichte. aus ein raum. dann ein haus.
im wohnzimmer hängt ein neues bild, darunter steht: sonnenuntergang in schweden. und neben dem telefonhörer klebt ein gelber notizzettel. ich kann ihre runde schrift nicht lesen, es muss wohl wieder einmal ihre mutter angerufen haben, deren stimme auch wie schaum klingt, wie zitronenschaum womöglich, die in staccatosätzen mit mir spricht und sich immer wieder entschuldigt: „mein deutsch ist nicht gut.“

5.2.
ich habe maila heute gesagt, dass ich gerne ein kind hätte und sie hat gemeint: „du bist verrückt, wie stellst du dir das vor“ und: „du nimmst das leben zu einfach“.
in solchen momenten denke ich, sie nimmt sich zu wichtig, sie, die tonbrennerin, die alle leerzeilen zwischen meinen worten zu sätzen spinnt. ich habe sie in ihrem roman nicht wiedererkannt, auch wenn mir frauen und männern, vorzugsweise frauen, auf ihren lesungen die hand schütteln und sagen, ich könne sehr stolz auf meine frau sein, ein sehr persönliches, wunderschönes buch. als ich ihr das gesagt habe, hat sie das gesicht verzogen: „man muss arbeit und privatleben einfach trennen, hannes.“ ich frage mich allerdings, wieso man familie und ehemann auch trennen muss.

29.3.
sie hat sich zwei wochen frei genommen und wir haben das picasso museum und den eifelturm gesehen. ich habe gesagt: „schön ist es hier. richtig entspannend“ und sie hat sich am zweiten tag aufs hotelzimmer verzogen um zu arbeiten, dabei sollte dort niemand arbeiten und ich hab mich heute hinter sie gestellt und ihren namen so leise gesagt, dass sie mich hören musste und sie hat mich auch gehört, aber so getan, als würde sie es nicht. ich konnte nicht lesen, was sie schrieb. wir fühlen in unterschiedlichen sprachen.
manchmal frage ich mich, ob sie mich wohl noch liebt oder es einfach nur die gewohnheit ist, die sie zum bleiben verordnet.

6.4.
wenn ich kinder hätte, dann würden sie markus und sabine heißen, dann würde ich mit ihnen nach moskau fliegen und mit ihnen ins theater gehen. dann würde ich ihnen alles erzählen. gar alles. sie lächelte, als ihr das erzählte. sie sagt, das kann ich mit ihr auch machen.
ich habe aufgehört, ihre lügen zu zählen.

17.5.
wir führen gespräche, in denen das schweigen siegt und besitzen ein schweigen, in denen die worte trumpfen. tag für tag klaubt sie mir meine sätze aus den mundwinkeln, wenn sie mir den kaffeeschaum wegwischt und ich genieße es, sie zu vermissen, wenn sie abends ausgeht oder mit ihrer mutter telefoniert, das tut sie jetzt sowieso öfters. mir bleibt nichts, außer die sehnsucht in den vier tassen kaffee zu ertränken, die sie täglich trinkt. ich muss ständig daran denken, wie sie sagte: „ich bin nicht wie die anderen“.
es müsste heißen: „ich will nicht wie die anderen sein.“

9.6.
der sommer kommt und ich habe mir die füße am heißen blech auf dem balkon verbrennt; es fühlte sich an, als wäre die luft ein aus metall geschmolzener hohlkörper.

16.7.
sie saß im wohnzimmer und weinte zum filmabspann von wie im himmel, weil sie dachte, dass ich erst später nach hause kommen würde. die augen schwarz umrahmt von der verwischten schminke und die haare ungewaschen, das wohnzimmer roch nach rauch und schweiß. auf dem wohnzimmer stand eine leere flasche vodka. sie hielt das bild sonnenuntergang in schweden an ihre brust gedrückt.
noch nie habe ich sie so schön gesehen, wie dieses eine mal, als der moment knackte wie beim öffnen einer walnuss.

23.7
ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis das schweigen uns erdrückt und, ob sie dann versuchen wird, unser schweigen mit dem gebrochenen deutsch ihrer mutter zu durchbrechen.
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Do 20 Nov, 2008 22:33


ich danke dir und ja, ich werd noch einmal darüber gehen.
darf ich generell fragen, ob du alles gelesen hast, oder grundlegend nur deine meinung zu den ersten zwei absätzen abgeliefert hast und den rest überflogen?
und ja, den kosenamen, den lasse ich ;) . was die sterne anbelangt, irgendwo stützt es sich nicht nur auf reine phantasie, aber ich überdenke das, du könntest recht haben, hast du sogar. vielleicht.
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Do 20 Nov, 2008 22:40


gut, das dachte ich mir irgendwo. was kein vorwurf, er ist wirklich nicht kurz.
aber ja, im grunde hört sich jeder lieber kritik an, die von jemandem stammt, der mehr als nur zwei absätze gelesen hat.
und trotzdem: zwei absätze, immerhin.
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Fr 21 Nov, 2008 15:47


aber hallo :D
da freue ich mich doch glatt, noch ein bisschen mehr kritik zu ergattern.

eigentlich will ich gar nicht widersprechen, esb und auch nicht über recht und unrecht reden. scheint dir allerdings viel daran zu liegen.

hm. was könnte ich dir denn sagen?
meine protagonistin baut sich nicht aus phantasie aus und einige szenen, wie sie eben sind, die müssen für mich so sein, zwischen "dem fingerküssen" und "nicht auf die worte eingehen" wurde keine handlung eingeschoben, wird auch keine, weil da keine ist. den ; anstelle des kommas an der weiter zitierten stelle, mit dem könnte ich vielleicht leben, werde ich mir durch den kopf gehen lassen. im grunde lese ich meine geschichten laut, und wie ich lese, so fallen meine kommata.

generell: ein lächel hier von ihr? nun, das würde den ganzen text zerschneiden. sie lächelt nicht. aber gründsätzlich, da könntest du recht haben, da könnte etwas kommen. aber ironie? nun, wenn meine protagonistin nicht ironisch ist, wieso sollte ich dann ironie dazumischen? und sie ist unsympathisch? himmel, wer sagt denn, dass ich eine sympathische figur mit ihr zeichnen wollte?

so, da lese ich ein weiteres, großes problem heraus: ich gehe (dir) zu wenig auf die protagonisten ein, die szenen sind dir zu fragmentarisch und im grunde spührst du nicht viel dabei. ja. das tut mir leid. klingt das jetzt sarkastisch? soll es gar nicht. werde mir diesen punkt (diese punkte) auf jeden fall zu herzen nehmen, ich bin mir nur gar nicht sicher, ob ein bisschen apathie nicht gut wäre.

mutter-sohn-beziehung: widersprechen werde ich dem nicht, wenn du das so empfindest, werde ich nicht sagen: kannst du nicht. allerdings denke ich mir irgendwo: als ich sie das erste mal lächeln sah... der erste absatz, nun ja, ich frage mich im grunde nicht, wie sich die (mal angenommen) abgesplitterte zahn meiner eltern anfühlt, wenn man beim küssen mit der zünge darüber führe. mag sein, dass du das tust.

was den zeitsprung o.ä. zum nächsten absatz "ihr mund ist ein strich" anbelangt, ja, das scheint mir einleuchtend, das überdenke ich, das ändere ich... ja. das man sollte man vermeiden, soso ;) . nein, ich kann mich hier gar nicht mit einem "ich" anfreunden. aber das "man" und "ich", wir sind auch freunde. denke ich.

widersprüchlich: ja. geändert. zumindest in meiner fassung. es kommt zu zweideutig rüber, dass es zu eindeutig widersprüchlich wirkt.

ich vergleiche leute mit mathematischen formeln - ständig. mag sein, dass das keine rechtfertigung ist, auch nicht, dass ich mathematik und rechnungswesen, zahlen im allgemeinen, dass ich die ganz lieb hab, aber ja, madame protagonistin ist diese mathematische formel, so durch und durch.

"vermutlich schön und besonders wirken soll" - du denkst viel darüber nach, was ich ausdrücken wollte, oder wie es wirken sollte, hm? darüber habe ich allerdings nicht nachgedacht - sollte ich vielleicht mal. werde ich auch, vermutlich besonders will ich gar nicht sein.
und "wieder so ein monolog aus dem nichts und ins nichts" - gut möglich, dass ich das hier streichen könnte. ich weiß nicht, mir sind die töne hier wahnsinnig wichtig, vor allem auch, wenn sie sagt "auf dich auch, hannes, auf dich sowieso".

rot und pink dieselben farben? du nicht. ich nicht. und annika schon. meine mam auch nicht. meinen dad hab ich nie danach gefragt. michaela allerdings auch. im ernst, wer findet denn auch schon, dass alle gummibärchen gleich schmecken?

so. da sind wir am ende. fahrt aufnehmen? das wollte ich nicht mit der geschichte, verständich, dass sie es nicht tut.

schön, dass du dich noch ein paar weiteren absätzen angenommen hast. ich muss nicht gefallen, esb, tue ich wohl auch nicht, aber das ist mehr als in ordnung. und da sind jetzt zumindest einige ansätze, die ich überdenken werde, überarbeiten werde, oder streichen, ja, vielleicht auch streichen.

und die höflichen grüße
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Fr 21 Nov, 2008 20:34


huch? wieso sind wir da schon wieder ein paar zeilen weiter, esb? ich dachte, der text kommt dir nicht in fahrt und deshalb wird da nach ein paar zeilen dann eine linie gezogen, die da heißen soll: und jetzt geh echt mal drüber, mädel?

so viel wird hier gar nicht gesagt. zweimal wird etwas gesagt, um genau zu sein. dann werde ich wohl wirklich ab und zu ein "sagte" weg lassen, für andere verben bin ich seit irgendwann nicht mehr - zumindest kaum mehr.
mit den satzzeichen gebe ich dir allerdings völlig recht. und mit dem schmelzen auch - ach ja, ein mitbringsel aus dem österreichischen dialekt.
ehrlich gesagt, schreibt er das für mich nicht, daher stellt sich auch nicht die frage, wieso er es richtig schreibt.

murmeln, vermuten. hm. behaupten, das schon eher. fällt mir schwer hier, vor allem, was sie anbelangt. aber ja, ich weiß, was du meinst und ja, ich werde sehen und ja, danke.

da muss ich passen und schultern zuckend schreiben: weil das die bilder waren, die bei mir in einem klassiker vorkamen. mehr steckt im grunde nicht dahinter, außer, dass das weiß des mondes eine andeutung sein sollte und das wasser auch.

dasselbe. das gleiche. damit hatte ich immer schon probleme. ich behaupte bis heute, dass das umgekehrt gehört ;) , na egal.

ja, eben, weil es nicht passt, esb, nur deswegen, weil er es sich vorstellt und weil er genau weiß, dass er niemals "kleines" zu ihr sagen würde, weil es völlig absurd ist.

oh. wir haben ein paar positive, oder halbpositive sätze gefunden.

so und zum vor-rest:
vielleicht funktioniert es doch, diese apathie. aber dann muss wenigstens die sprache überzeugen. dass konntest du bis jetzt bei mir nur an einer stelle: "wenn sie flüstert, taucht sie die satzenden in chlorwasser und die laute verfärben sich." - das ist bis jetzt der beste satz des bisher gelesen textteils.

ja. dann ist das schade.

annika war daher gegriffen. und das hier ist keine annika. obwohl das auch egal ist irgendwo.

ich hatte ja am anfang angenommen, sie würde es.

klingt verständlich. aber jetzt, da nimmst du es ja nicht mehr an.

nein, über mich nicht, aber irgendwo bin ich in jedem meiner text und jeder text ist in mir.
und dass etwas sehr mit meinem text deiner meinung nach nicht stimmt, ja, das ist mir auch schon klar geworden, dazu hatte ich genug worte zeit.

so. liebstens
schmirgelpapier
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » So 23 Nov, 2008 18:30


ach, ist ja nicht nötig, dass du dich wegen mir da irgendwie verbiegst.

nein, das hatte ich auch nicht vor.
hm. ich meinte im grunde wohl auch nur, dass es mich irgendwo erstaunt, dass du dir diese "übung" überhaupt "antust", wo doch dein erstes (und wohl sicherlich auch letztes) fazit immer dasselbe bleiben wird (oder nein, dasselbe, das hatten wir schon, nicht? da gleiche. ja.) und als überhöhend habe ich dich nie empfunden. mehr denn lerne ich daraus ja auch einiges.

konkret benennen. lasse ich mir durch den kopf gehen. ist bei mir nur immer so eine sache. genremäßig, das ja, titeltypisch... mal sehen.

ich dachte mir irgendwo nur, wenn ich wirklich eine verstümmelte version dieses satzes hingeflickt hätte, versteht dann überhaupt noch irgendjemand, was er heißen sollte? oder ist das nicht wichtig?

das grübeln erschien mir bisher im text deplatziert, aber wer weiß, wenn ich in den nächsten wochen (wenn einmal richtig viel zeit) darüber gehe, wird da mehr grübelei eingebaut, aber der unpassenden formulierung, der ist er sich (für mich) bewusst. werde sehen, dass das wohl auch so rüber kommt.

keine sorge, ich fühle mich nicht angegriffen und die rechtfertigungen wären gar nicht nötig gewesen.

beim nächsten absatz stimme ich dir zu. steht jetzt hier beinah verlassen da, aber ja, mehr gibt es gar nicht zu sagen.
und beim nächsten ebenfalls.

notiert: begründung für ingeborg.

jedes mal. ja.

fragt sich nach einem schrägen bild hinsichtlich was. positiv, negativ. ich vermute letzteres.

da es ein zitat war und ist, war es einfach nur übernommen. zumindest das, was er sagt. werde darüber gehen und überlegen, ob ich das zitat umbedingt haben will, umbedingt für mich brauche, für den text, oder es irgendwo mit mir vereinbaren kann, es zu streichen.

herzlichen dank wiederum.
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon Suyari » Sa 27 Dez, 2008 00:40


hallo,

ich möchte mich auch mal über diesen text hermachen. hab ihn schonmal vor ein paar wochen gelesen und er ist hängengeblieben. falls sich kritikpunkte meinerseits mit esbs überschneiden, sorry. hab esbs kritik größtenteils gelesen/überflogen, was aber auch schon eine weile her ist.

also:
im gegensatz zu esb hat mich dein text, schmirgelpapier, beim 1. lesen mitgerissen. ich konnte nicht aufhören. was wohl an der außergewöhnlichkeit liegt, die der text birgt. allerdings fiel mir das 2. lesen nach einigen abschnitten schwerer, zu den beiden punkten später mehr.

ich geh mal stück für stück durch, was mir aufgefallen ist:
damals wusste ich noch nicht, dass der sommer für niemanden lächelt. nicht einmal für mich.

gute vorausdeutung auf die späteren probleme in der beziehung.

das "aber" im 1. satz ist eig. eine falsche verknüpfung, weil vorher in keinster weise gesagt, wird, dass der sommer lächelt. (hat esb glaub ich auch schon gesagt)

im zweiten absatz sind zu viele "sie"s. auch wenn das im text mit absicht als mittel überdurchschnittlich oft benutzt wird, 11x in einem absatz bzw. zweimal 4x und einmal 3x pro zeile in einem paragraphen ist zu viel.

hinzu kommt dass das sehr unschön ist:
wenn sie jetzt abends kalte finger hat, drückt sie sie in meinen nacken


und richtig wäre:
die jeden abend so weich vom schaumwasser wird, dass ich sagen möchte:

oder eine ganz andere formulierung.
"badenixe" begeistert mich auch nicht wirklich. geht aber, wenn's sein muss. aber: badenixe und fingerkuppenaugen sollen innovativ und schnulzig sein, das sind sie auch, aber mir ist das etwas zuviel des guten. es ist insgesamt uninnovativ in zwei aufeinanderfolgenden sätzen die selbe innovative idee zu bringen (ist das verständlich? :D ). entweder müsste man die beiden stellen weiter auseinanderbringen oder eins streichen.

ach ja und die direkte wiederholung von fingerkuppenaugen ist unnötig und nicht den textfluss fördernd. falls sie stehen bleibt gehört ein komma dahinter bzw. ein punkt und das "und" gestrichen.

der vierte absatz sollte nicht so isoliert da stehen. kurz und isoliert zeigt an, dass etwas bedeutsames, prägnantes kommt. was hier im vergleich mit anderen stellen nicht der fall ist.

mir fällt gerade auf, dass diese version schon sehr abgeändert wurde im vergleich zur ersten, die ich mir ausgedruckt und bearbeitet habe :rolleyes:

die zeilen "ihr mund ist ein strich" ff. und "das verliebtsein war wie kurzsichtig sein" ff. fand ich metaphorisch gelungen, allerdings muss ich esb mit seinen kritikpunkten recht geben...
aber iwie fehlen sie mir jetzt :D

ich dachte einmal, es sei dasselbe, an jemanden zu denken und über jemanden zu denken

an jemanden denken: meist positiv, eher verbindend
über jemanden denken: analytischer, oft negativ, distanzierter.
schöne stelle zum nachdenken.
mich persönlich würde interessieren, wo du, schmirgelpapier, den unterschied siehst.

(„)schaum(“ sagt sie, das) klingt (wie) schwedisch für sie.

auch wenn es in deiner version wohl näher an einer wirklichen monolog-sprache ist, mir ist das zu umständlich.

ein regenschirm im wasser, der (da so) schwimmt und ein blatt, wie mit klebstoff festgemacht; der braun befleckte(r) mond, als hätte man kirschkerne darauf gespuckt, und dann ist er nur noch (so) halb so weiß wie das fruchtfleisch von geschälten kastanien.

in dem absatz sind die wiederholungen (klassiker, wie) grenzwertig...
anstatt "da so" könnte man rumschwimmt sagen, obwohl ich beides iwie unschön finde.

der abspann sei das ende, das ende von allem, hat sie gehaucht und ist in die küche gegangen

"der abspann sei das e., das e. v. allem" eine gelungene stelle, die vorher mit dem punkt nach "ende" prägnanter wirkte.

was willst du, dass ich mit dir mache, hm, meine kleine badenixe, meine kleine libelle, was willst du?“

schon wieder unschöner sprachgebrauch, iwie komme ich damit nicht klar :D
sind diese verunstaltungen notwendig, um dem erzähler eine möglichst authentische sprache in den mund zu legen? (<-- keine rhet. frage) bin mir da unsicher...
vllt eher "was soll ich mit dir machen", obwohl das mehrdeutig ist...hm

der teil, in dem sich herausstellt, das der mann alkoholiker ist, hat mich enttäuscht, weil es so typisch und vorhersehbar für eine kg ist. probleme? ok, dann lass ich ihn die mal durch trinken kompensieren...der arme verzweifelte mann, der keine lösung sieht und sich in alkohol flüchtet. nix neues.im vergleich zu dem außergewöhnlichen rest finde ich das inhaltlich schwach.

sie trinkt beinah nie

jetzt ist die sprache zu "gut" für den typen. besser: fast

schwäche sei kontrollverlust und vertrauen.

ich finde diese formulierung zwar sprachlich besser als das vorherige "kontrollverlust sei ein zeichen von schwäche, genauso wie vertrauen", aber das letztere hatte meines erachtens eine deutlich prägnantere wirkung.

es gab eine zeit, da bat sie mich, weniger zu trinken, aber es gab auch eine zeit, da sagte sie: „ich brauche dich“.

gut.

weicher ist als die von inge und elisa, über die wir nicht reden, weil sie passé sind,

wieder zu "hohe" spr. für den erzähler.
besser: "abgehakt" oder "weil das vorbei ist"

morgens würde ich gerne sagen: „ich will dich küssen.“
morgens, mittags und abends.
und in der zeit dazwischen.

find ich gut. wobei ich mich frage, ob man die zeilenumbrüche so setzen sollte, es lässt diesen teil künstlich wirken.

wenn sie einmal doch betrunken ist, sagt sie: „menschärgerdichnicht, das ist es, das bin ich, menschärgerdichnicht, ist es nicht so, ja, bin ich nicht so?“. dann schlägt sie viel zu sanft nach mir, lässt sich von mir in den arm nehmen.

zu plötzlicher, unangekündigter rückbezug auf den trinken-absatz. das "doch" bezieht sich nicht auf den letzten satz, deswegen hält es den leser auf.

dann schlägt sie viel zu sanft nach mir

interessante sichtweise. interessant ist auch an sich, dass "viel zu sanft" erwähnt wird.

„wer soll denn singen? ich kann doch gar nicht singen“,


die sonne bricht mir an ihrer haut weg.

rückbezug auf den sommer des anfangs, kann man zumindest so lesen. find ich gut.

die seemannsknoten-metapher für liebe fand ich sehr gelungen, weil nicht verbraucht u. effektiv, allerdings ist es wohl die richtige entscheidung, den ganzen absatz rauszunehmen, weil er den inhalt nicht wirklich voran bringt.

den teil mit dem schweigen fand ich auch gut... ;(
aber s.o.

wir wissen beide, dass man irgendwann nach hause kommen muss. wir werden zu zweit gehen, weil das immer einfacher ist; dem ziel entgegen, als das wort „liebe“ sich noch nicht komisch sprach.


dieser absatz nimmt die luft raus. stört beim lesen gewaltig, weil man in gedanken bei der zustandsbeschreibung der beziehung jetzt und in der vergangenheit ist, aber garantiert nicht mit einem zukunftsausblick rechnet. diesen gedanken könnte und sollte man ganz rauslassen, er lenkt vom roten faden ab.
im dachboden stehen drei kartons mit hochhackigen schuhen, die niemand mehr trägt und die sie niemals tragen würde.

auf dem dachboden.
diese zeilen könnte man mmn auch rauskürzen.

ich habe einmal gesagt: „räum da drinnen mal auf, wie es da aussieht, da kann man doch nicht arbeiten.“

passt me inhaltlich nicht zu der figur, weil er eher derjenige ist, der "befehle" von ihr ausführt und alles, was sie macht wort- und widerspruchslos hinnimmt.

für mich passte es inhaltlich zunächst auch überhaupt nicht, dass sie eine autorin ist und auf lesungen fährt usw. weil sie mir iwie so menschenscheu und zurückgezogen wie möglich vorkam. innerlich isoliert, als würde sie niemanden an sich heranlassen. mittlerweile habe ich mich aber einigermaßen an ihr autorenleben gewöhnt... :D

jeden abend sitzt sie im arbeitszimmer und beim klang ihres: „ich bin gleich bei dir.“ kann ich hören, wie viele worte trauer sie heute geschrieben hat.

ich fand "selbstzweifel" hier viel passender. wieso trauer? worüber?
vllt eher "gedacht" als "geschrieben".

ein raum voller selbstzweifel, der irgendwann nicht mehr ausreichte.
aus „ein raum“ wurde (da) „ein haus“.


der mittelwert meiner gedankenminuten beträgt pro tag an die zwei

dafür denkt er in diesem monolog aber ziemlich viel :D

und verließ irgendwann (gegen) am frühen morgen die veranstaltungen.

das gegen steckt schon im "irgendwann".

„sitz doch gerade, du machst dir dein kreuz kaputt“.

finde den ton und den befehl an sich wiederum unpassend zu seiner figur. aber vllt interpretiere ich seinen charakter auch nur falsch. :D
sie ist für mich DIE dominante person in dem haushalt und er der äußerlich ja-und-amen-sager (innerlich frustriert, enttäuscht, indirekt rebellierend gegen ihre ab- u. zurechtweisungen).

wir haben das nordlicht gesehen, das picasso museum und den eifelturm. ich habe dann gesagt: „schön ist es hier. richtig entspannend.“ und

zusammenhanglos, unangekündigt in den raum geworfen

weil wir nur so tun als ob, weil wir um den sommer (zu) wetten,

falsche formulierung!
dreimaliges weil finde ich hier in ordnung.
inhaltlich wieder rückbezug auf sommer, der immer wieder mal im text auftaucht. gefällt mir.

„dann würde es markus heißen oder sabine, dann würde ich mit ihm nach moskau fliegen und mit ihnen ins theater gehen. dann würde ich ihm alles erzählen.

oder: am anfang schreiben: "wenn ich kinder hätte" und umformulieren.
interessant: ich ich ich ich in seinen gedanken ist er allein, bzw. sie nicht mit/bei ihm und das, obwohl er natürlich von gemeinsamen kindern spricht.
aber hier wieder: aus dem zusammenhang gerissener rückbezug. die kinder-frage wurde mehrere absätze vorher zuletzt erwähnt. ist das absicht? und was soll das bewirken? ich finde es eher nervig, der leser wird in gedanken zurückgedrängt, muss sich an die vorherige stelle erinnern, erst den zusammenhang herstellen.

den part mit der aufgefüllten leere fand ich gut.

es fühlt sich an, als wäre die luft ein aus metall geschmolzener hohlkörper.

mit diesem bild habe ich probleme. oder mit der formulierung? kann's gar nicht genau erklären, aber iwie kommt es mir unlogisch vor.
wenn metall bildlich schmilzt, dann entsteht doch kein hohlkörper, sondern metallschmelze :D also bildlich eine lache aus metall. wenn etwas schmilzt bildet sich daraus kein körper. ?(

sie hat gesagt: „ich bin nicht wie die andern“ und es müsste heißen: „ich will nicht wie die andern sein.“

zusammenhanglos hineingeworfen. mal wieder. gehört mmn iwo anders hin (viele mögl.), aber nicht hierhin.

(und) sie war nie so schön, wie dieses eine mal.

warum das und? dieser satz kommt so schön wirkungsvoll daher, da müssen wir die prägnanz nicht durch ein verlangsamendes "und" verringern.
für mich wäre die geschichte hier zu ende. ein super schlusssatz.

"sie und ich werden..." der teil kommt kitschig daher, wie ein ende, dass künstlich erschaffen wurde, weil man kein passendes hatte.

der drittletzte satz ist ein bam!-satz, der wirkt, die letzten beiden langweilen.

noch zum titel: der ist für mich total unangebracht. wie esb schon sagte: es ist kein wirklicher bezug im text zu finden. es mögen "schöne" wörter sein, aber das inhaltlich sollte im titel mehr wiegen als die sprache. optimal wäre natürlich beides optimal :D

als ganzes betrachtet finde ich viele oftmals kleine sehr gelungene, prägnante stellen. was deinen text so faszinierend macht, dass ich ihn beim ersten lesen ununterbrochen zu ende lesen musste, ist die außergewöhnlichkeit der frau. ein wirklich interessantes, spannendes porträt eines fiktvien charakters! und die erzählperspektive, die sichtweise des mannes & ich - erzählung, ist genau richtig, weil sie den leser extrem nah ranbringt an das erzählte.
das wesentliche der erzählung ist für mich der charakter der frau. deswg. finde ich den zukunftsausblick wohl auch unpasssend, weil da ein schwerpunkt auf die beziehung gelegt wird (was ws auch deine intention ist, oder?).

esb hat glaube ich schon bemerkt, dass im text zu wenig handlung ist. das schwierige ist, ein ende zu schaffen, auf das der text wirklich hinausläuft, was nicht künstlich wirkt und einen inhaltlich interessanten, abschließenden gedanken bringt.

mmn muss noch mehr gekürzt werden, es sind immer noch zeilen, die allein gesehen zwar schön und gut sind, aber die handlung/den roten faden nicht voran bringen (deswg. fällt das 2. und 3. lesen schwerer bzw. ist es etwas langweiliger: zu wenig komprimiert / auf das wesentliche konzentriert).
(hoffe ich hab nichts wichtiges vergessen, bin grad zu müde, um mich 100%ig an alles zu erinnern, was ich abschließend sagen wollte)

insgesamt: faszinierend, gedanklich anregend, in gewisser weise einzigartig.
ich glaube, dies ist die interessanteste kg, die ich überhaupt je gelesen habe.

liebe grüße & ein schönes wochenende,
Suya
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Re: an den randspuren von wien

Beitragvon schmirgelpapier » Sa 27 Dez, 2008 19:22


hallo suyari,

war vorweg überrascht, dass sich noch jemand meinem text annimmt.
der text wurde inzwischen wiederum sehr überarbeitet, weshalb ich dann wohl einmal die neuste fassung online stellen werde. mag sein, dass du vielleicht einmal dazu kommst, sie zu lesen. würde mich freuen.

so fällt es schwer, auf die kritik einzugehen. versuchen werde ich es trotzdem - natürlich.

im gegensatz zu esb hat mich dein text, schmirgelpapier, beim 1. lesen mitgerissen.

das ist doch einmal etwas erfreuliches :]

wenn sie jetzt abends kalte finger hat, drückt sie sie in meinen nacken

wurde durch die neue version sowieso schon geändert.

und ach, meine liebe badenixe, die will ich mir nicht nehmen lassen, nein, irgendwo nur ein weiteres (ungelungenes?) unterstreichen meinerseits dafür, wie gern er dominant wäre.

die zeilen "ihr mund ist ein strich" ff.

hier muss ich zustimmen, mir fehlen diese zeilen auch, allerdings fand ich noch keine möglichkeit, sie geschickt einzubauen - abwarten. vielleicht kommt ja etwas.

mich persönlich würde interessieren, wo du, schmirgelpapier, den unterschied siehst.

ich hätte es nicht geschrieben, wenn dem nicht so wäre.

was die filmszene anbelangt, nun, ich habe mir generell esbs vorschlag zu herzen genommen und bin präziser geworden.

der abspann sei das e., das e. v. allem" eine gelungene stelle, die vorher mit dem punkt nach "ende" prägnanter wirkte.

danke dir dafür, gefällt mir so sehr gut.

ad inhaltliche schwäche: alkoholiker. hm, irgendwo ist er das für mich nicht einmal. wäre er einer, müsste die schlussfolgerung sein, dass sie ihn verlässt, daher bleibt es dabei, dass er die abende in alkohol tränkt oder von mir aus auch, dass er sie mit alkohol bestreicht.

schwäche sei kontrollverlust und vertrauen.

und wieder auf ein neues.

die frauen und dazugehöriges: rausgenommen. kritik irgendwo eingefangen, dass ihm das irgendwo gar nicht abgenommen wird, was mir selbst einleuchtete.

ad trauer/selbstzweifel: vielleicht passt es jetzt besser, wobei jetzt beides passt.

sie hat gesagt: „ich bin nicht wie die andern“ und es müsste heißen: „ich will nicht wie die andern sein.“

das kommt vom kürzen, früher gab es dazwischen einmal jene stelle:
ihre hände sind das einzige, das sie mir schenkt, sie sagt: „du weißt doch.“ und: „ich bin nicht so wie die andern“. ihre finger sind immerzu kalt und zu klein und ihre hände verlieren sich fast in meinen.


als ganzes betrachtet finde ich viele oftmals kleine sehr gelungene, prägnante stellen. was deinen text so faszinierend macht, dass ich ihn beim ersten lesen ununterbrochen zu ende lesen musste, ist die außergewöhnlichkeit der frau. ein wirklich interessantes, spannendes porträt eines fiktvien charakters! und die erzählperspektive, die sichtweise des mannes & ich - erzählung, ist genau richtig, weil sie den leser extrem nah ranbringt an das erzählte.
das wesentliche der erzählung ist für mich der charakter der frau. deswg. finde ich den zukunftsausblick wohl auch unpasssend, weil da ein schwerpunkt auf die beziehung gelegt wird (was ws auch deine intention ist, oder?).

esb hat glaube ich schon bemerkt, dass im text zu wenig handlung ist. das schwierige ist, ein ende zu schaffen, auf das der text wirklich hinausläuft, was nicht künstlich wirkt und einen inhaltlich interessanten, abschließenden gedanken bringt.

richtig. und genau jenes habe ich noch nicht gefunden.

ad kürzen: ja, ich denke, es wurde wiederum einiges gekürzt, hoffe natürlich, es war das richtige.

liebe grüße,
schmirgelpapier
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