Geschichten rund um Liebe, Familie oder Freundschaft

Der Beziehungsmensch als Singularität

Beitragvon Juicesaar » Mo 04 Jun, 2012 01:15


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Kennt ihr das? Auf jeder zweiten Party bist du ihr schon begegnet. Situationen, in denen Menschen zusammen und sich einander näher kommen, dort ist sie zu Hause. Es geht um die Frage, die sicherlich einem jeden von uns schon mindestens zehnmal gestellt wurde und die gemeinhin schon zur Gretchenfrage par excellence mutiert ist: „Und du, wie steht es mit der Liebe?“ Entgegnet man dieser Frage nun mit einer kurzen Abhandlung über das eigene Glück, einen Gegenüber gefunden zu haben, blickt man in befremdliche Gesichter, so dass man sich selbst fremd in der Fremde vorkommt, so als ob man von einem entfernten Planeten dieser Galaxie stamme.

Unser Dasein, unsere Existenz, unsere Umgangsformen, ja unsere Welt haben sich gewandelt. Diese sonderbaren Blicke deines Gesprächspartners rühren daher, da unsere Gesellschaft - oder besser: die jungen Leute? - beziehungsmüde geworden ist. Es ist ein kurioses Zeitalter, kurios selbst für die, die darin aufgewachsen sind - sprich die Generation IPod/IPhone. Willkommen im 21. Jahrhundert! Es ist ein verrücktes Jahrhundert, ein seltsames, ein so ganz anderes Jahrhundert, als all die Jahrhunderte zuvor. Noch nie wurden Werten wie beispielsweise der Liebe eine so geringe Bedeutung beigemessen. Es ist ein Zeitalter der Abrechnung, der Abrechnung mit der wahren Liebe und des konventionellen Beziehungslebens. Modernität, nennt sich das!

Welche Physiognomie hat diese Modernität? Nun ja, sie zeichnet sich durch Begriffe wie „Speed-Dating“ und „Cyber-Sex“ aus. Cyber was?! Hierbei kommen Zweibeiner zusammen, natürlich rein virtuell, um miteinander das Blümchending durchzuziehen. Es ist eine Modernität, die sich durch häufig wechselnde Geschlechtspartner, Profanität und Liebe to go auszeichnet. Was zählt, ist die schnelle Nummer. Alles andere könnte gefährlich werden. Gefährlich in Bezug auf die Freiheit der eigenen Person, welches auch das Hauptargument dieser Singlelisten/Single-Faschisten ist. Es geht um Freiheit. Das ist etwas, was unserem Jahrhundert mit dem vorherigen gemein ist. Freiheit, es dreht sich beziehungsweise drehte sich immer nur um diesen Begriff.

Wurde mit der Liebe abgerechnet? Ist die Liebe und damit eine tiefgründige sowie aufrichtige Beziehung zu einem anderen Menschen weniger Wert geworden? Existiert sie gar noch? Nicht nur, dass man in oben beschriebenen Gesprächssituationen - aufgrund der Tatsache, seine Liebe gefunden zu haben - schief angeschaut wird, dein Gesprächsgegenüber entpuppt sich sogar als wahrhafter Singlefanatiker. Singlefanatismus, gibt es so was? Und ob, willkommen im 21. Jahrhundert!

Diese singularen Neohumanisten fragen dich - nach deinem Exkurs über das Glück einer Beziehung - ernsthaft nach dem Stellenwert deiner Freiheit, als ob dieser in einer Beziehung zwischen zwei sich liebenden Individuen an Bedeutung abgenommen hätte. Ja, auch in einer Partnerschaft verfügt ein liebender Mensch über Freiheit, jedenfalls in gut funktionierenden Beziehungen. Dieser bedeutungsvolle Aspekt jedoch den Singlefaschisten klar zu machen, ist schier unmöglich. Sie begegnen dir weiterhin mit Argumenten des Freiheitsentzuges in zwischenmenschlichen Verbindungen. Außerdem lieben sie das Alleinsein! Ach bitte, sie lieben was? Genau, das Alleinsein! Welcher gesunde Mensch liebt das Alleinsein? Die Antwort darauf liegt in der Anthropologie des Menschen begründet. Nicht umsonst halten sich auch ca. 85 Prozent aller alleinstehenden, senilen Menschen ein Haustier - Katzen bevorzugt -, eben weil niemand gern alleine ist! Manche brauchen eben nur länger, um das zu verstehen.

Seien wir doch mal ehrlich: wer will sich schon ein ganzes Leben lang austoben, von Bett zu Bett hüpfen, nur weil er der Meinung sei, in einer Partnerschaft ginge es an die eigene Freiheit? Wenn man dieser Meinung ist, hat man das Prinzip einer funktionierenden Beziehung nicht verstanden, wenn’s denn Prinzipien gibt. Die Lösung liegt auf der Hand:

Man sollte seinen Partner als Menschen akzeptieren, ihm seinen Freiraum lassen und verstehen, dass dieser noch ein eigenes Leben hat. Nur dann klappt’s auch mit dem Nachbarn!
Zuletzt geändert von Juicesaar am Mo 04 Jun, 2012 05:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Beziehungsmensch als Singularität

Beitragvon Le_Freddy » Mo 04 Jun, 2012 22:22


heyheyhey!

die "prosa des monats" war doch mal für die auserkor'n prosastücke gedacht. (?) – also auch wenn es die einz'ge prosa bleiben sollte… warum kann man überhaupt direkt dort posten?

da ich das nun bemerkt habe, sollte ich auch noch was zum text sagen, woll?
a) das design. muss das sein, so mit fett und mal große type und mal kursiv und so?
-> es sieht halt leider so nach Bild aus…
b) als leser reizt mich der text zu wenig mehr als ihn schulterzuckend wegzulegen. -> wer redet denn da überhaupt mit mir? warum schreit man mich an?
läse ich das als so ne art gesellschaftskritische kolumne in irgendner zeitung würde ich mich immer noch fragen was das soll, diesmal inhaltlich, weil, also struktur! (es bräuchte einen echten aufhänger, so ein bisschen RL-Party-Situationsbeschreibung-mit-Wahrheitsanspruch-und Wiedererkennungswert[-obwohl-natürlich-fiktiv]) und "single-faschismus"?

weißt du was ich meine?
mir fehlt das moment, das mich am lesen hält. hier frage ich mich immer wer denn sie sind (und warum ich die nicht mögen soll, alles viel zu weit weg!).
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Re: Der Beziehungsmensch als Singularität

Beitragvon Juicesaar » Fr 08 Jun, 2012 09:11


Tut mir Leid, das wusste ich nicht... ich bin hier neu :-(
Zu deiner Kritik: Schon ziemlich vernichtend!
Zu meiner Verteidigung: Habe mit dem Schreiben erst angefangen und dies sind meine ersten Gehversuche, habe Nachsicht ;-) Ich werde mich bessern!
Finde ich schade, dass dir das Moment fehlt, wirklich schade....aber schau mal unter http://www.juicesaar.wordpress.com vorbei, eventuell hab ich da was, was dich am lesen und bei Laune hält ;-)

Dennoch: vielen lieben Dank für deine konstruktive Kritik!!!!

Viele Grüße
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Re: Der Beziehungsmensch als Singularität

Beitragvon Struppigel » Fr 08 Jun, 2012 15:33


-aus Prosa des Monats in die Beziehungskiste verschoben-
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