Das Pro- Lalla
Jetzt werden Koaltionsverhandlungen geführt. Man sondiert, verhandelt und nähert sich Süßholz raspelnd an- das Pro- Lalla nimmt seinen Lauf.
Unbemerkt personifiziert es sich. Das Pro-Lalla als eigenständige Machtkomponente, die entscheidet, was entschieden wird und dabei schon mal, Macht seiner Position, sagt;
„Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“ oder „Die Debatte über die NSA Abhörgeschichte ist beendet“. Dann fällt Schnee über alles und tiefes merkelisches Schweigen legt sich über das Land.
Doch hört, da pfeifen es die Spatzen von den Botschaftsdächern , ein Snow-den ( amerikanischer Schneesturm)bläst mit Novemberkraft, man habe das Handy der Kanzlerin abgehört. Was soll man da schon hören? Die Frau sagt ja nix.
Dennoch steht plötzlich eine Freundschaft auf dem Spiel- schon blöd so’n Schnee, der kalte Wind fegt durch Deutschland und treibt das Pro-Lalla an. Damit es nicht so auffällt, wie man nun Freundschaft definieren möchte, wirft man mal ein paar Koalitionsbrocken unters Volk. Dass es was zu denken hat: „Krankenhäuser sollen geschlossen werden, die PKW_Maut soll für alle kommen, aber keinen belasten, die Rente soll erst mal nicht erhöht werden um die Altersarmut zu verhindern…“ .
Unbeeindruckt , postenklebend und kanzlerhörig wird uns ein Pro-Lalla dann irgendwann suggerieren, dass der, der Unrecht aufdeckte, im Schnee von Russland verharren wird, weil- ja, weil die Amis doch unsere Freunde sind.
Wir haben ihnen viel zu verdanken. Unsere Eltern überlebten damals nur, weil die Rosinenbomber Schokolade und Kaugummi abwarfen. Wenn man nämlich Kaugummi kaut, spürt man das Hungergefühl nicht so. Guter Diät-Tip.
Wir haben ihnen viel zu verdanken. Dank Amerikas Hilfe dürfen auch Deutsche wieder in Kriegseinsätze ziehen und für welches Vaterland auch immer sterben. Wer hätte das nach dem zweiten Weltkrieg je für möglich gehalten?
Wir haben ihnen viel zu verdanken. Unsere deutsche Sprache hat sich quasi runderneuert. Sie mischt sich mit soviel Englisch, dass meine Oma deutsch nicht mehr schreiben kann.
Sie haben uns zu satten Cholesterinwerten und einem ganz neuen Essgefühl verholfen: Fingerfuth, Börger und Säntwitsches bilden heute in Deutschland die Basis der Esskultur einer ganzen jungen Generation und bewirken, dass die deutsche Bevölkerung der amerikanischen optisch immer ähnlicher wird.
Böse Zungen behaupten, das sei eine geschickt gemachte, sanfte Kolonialisierung von Seiten Amerikas. Gleichmacherei. Wer so aussieht wie ich, der denkt auch so.
Dafür bekam Obama schon mal vorsorglich den Friedensnobelpreis. Die Verantwortung, die darin lag, hat er wahrlich wahrgenommen. Die ganze Welt will er vom Terror befreien. The American dream. Davon kann unser Pro-Lalla noch viel lernen.
Wir können ja auch gar nix entscheiden, wir haben im Moment keine Regierung. Die koaliert ja noch. Lasst doch die Muddi mal in Ruhe nachdenken, zur Besinnung kommen - sie macht doch immer alles gut.
Als Macht können wir uns ohnehin nur gegen die zunehmende Amerikanisierung wehren, wenn wir ein starkes Europa sind. Und Europa ist auf einem guten Weg. Auf einem sehr guten Weg. Gestern erst hat man im europäischen Parlament wieder eine Entscheidung von höchster Tragweite getroffen:
Um die Umwelt zu schützen, darf keine europäische Toilette zukünftig mehr als 5 l Wasser zur Spülung verbrauchen. Wir ziehen also demnächst alle gleich. Erste Bemühungen sollen im Gange sein, die nationale Kacke ebenfalls zu normieren.
Gut möglich, dass einem bei so viel Pro-Lalla irgendwann mal was hochkommt....