Geschichten zum Thema Alltag

Ein Auszug

Beitragvon Einsiedler » Fr 24 Jul, 2009 23:20


[...] Allerdings gibt es Phasen (vor allem im Sommer) in denen ich es wochenlang nicht schaffe auch nur ein Wort zu schreiben. Jeden Tag aufs Neue nehme ich mir vor mich an die Arbeit zu machen, und verbringe stattdessen anderweitig meine Zeit. Ich mache alles Mögliche, nur Schreiben scheint mir in diesen Zeiträumen nahezu nicht durchführbar. Ich denke ständig daran, dass ich doch endlich wieder mit meinen Aufzeichnungen beginnen sollte, und genau das ist mein Problem. Das Denken wirkt dem Handeln entgegen, und um so mehr ich nachdenke, umso geringer ist die Chance, dass ich es schaffe zu schreiben. Andererseits lese ich in diesen Zeiten mehr, und erledige andere Dinge, es ist nicht so, dass ich meine Zeit vergeuden würde. Ich bin eher ein Mensch, der eine Sache bis zum Überdruss ausreizt, sie dann eine Weile liegen lässt, während ich mich mit etwas anderem beschäftige, und erst nach einer gewissen Zeit (wenn ich aus welchen Gründen auch immer auf die Ursprüngliche Sache wieder Lust habe) die zeitweilig abgelegte Beschäftigung wieder aufgreife. Meine Beschäftigungen in einem festen Plan über den Tag zu ordnen bereitet mir Schwierigkeiten, aber das muss ich auch nicht. Wenn ich wirklich mal keine Lust habe zu Lesen (was höchst selten geschieht, ein Tag ohne ein Buch ist bei mir eine Ausnahme, die fast nie vorkommt) dann lasse ich es einfach bleiben. Strenggenommen lohnt sich die Eile nicht, mir läuft nichts weg, und wenn ich Tot bin, kann es mir egal sein, ob ich dieses oder jenes, was doch auf meiner Liste stand nicht gelesen habe. Mit meiner mangelnden Planung komme ich also sehr gut klar. Viel mehr nervt mich diese dämliche Aufschieberei, die ich immer an den Tag lege, wenn ich etwas Unangenehmes Erledigen muss. Es ist ein Witz: mein Zimmer zu saugen und zu Putzen dauert mit allem drum und dran höchstens eine halbe Stunde, bis ich das aber wirklich tue verbringe ich mit Sicherheit das Fünffache der Zeit mit dem belastenden Gedanken, dass ich es spätestens Morgen tun muss. Versteh mich bitte nicht falsch, mein Zimmer ist sauber und ordentlich, von daher kann ich mich nicht beklagen, es gibt einige Menschen, die das nicht so genau nehmen (speziell wenn sie Single sind, und wenig oder keinen Besuch bekommen), aber ich ärgere mich trotzdem immer wieder aufs Neue über mich. Wenn ich meine Zeit in schönen Tagträumen vertrödele ist das ja noch zu rechtfertigen, aber gibt es denn eine größere Zeitverschwendung, als sich unangenehme Gedanken über etwas zu machen, was man einfach und schnell aus der Welt schaffen könnte? Ich denke nicht. Es ist wirklich zu dämlich, zumal ich in den Zeiten dieser Aufschiebungen auch weniger erledigt bekomme als mit freiem Kopf, da ich es ja jeden Moment tun will, bis ich mich dann Entscheide das Unangenehme auf Morgen zu verschieben, und erst dann eine vorübergehende Erleichterung verspüre. Wenn ich das Aufgeschobene schließlich erledigt habe, bin ich froh, und frage mich jedes Mal aufs Neue warum ich es nicht einfach schon vorher hinter mich brachte.
Grundsätzlich wäre diesem Problem leicht nachzukommen, sofern meine Abneigungen eine Konstanz aufweisen würden. Dem ist aber nicht so. Es gibt keine Tätigkeit, die ich Grundsätzlich ungern ausführe, mal ist mir das Eine, mal das Andere zu wider. Mal will ich mein Geschirr nicht spülen, mal mein Zimmer nicht saugen, mal bin ich des Lesens und mal des Schreibens überdrüssig. An anderen Tagen macht es mir das alles Spaß, und ich Lese, Schreibe und spüle mein Geschirr in Windeseile und sogar das Putzen bereitet mir Freude. Allerdings schiebe ich dann z.B. einen Einkauf vor mir her, den ich doch dringend erledigen müsste. Es ist also durchaus komplizierter, als man annehmen sollte, und so bleibt mir nichts anderes übrig, als mich gegen das Aufschieben an Sich zur Wehr zu setzen. Allerdings macht das eben nur bei Tätigkeiten Sinn, die keine geistige Leistung von mir erfordern, wenn ich keinen Nerv zum Lesen oder Schreiben habe, bringt es nichts, mich mit einem Buch oder einem Worddokument abzuquälen. Somit lebe ich einen Großen Teil meines Lebens zwischen Tür und Angel, und wenn diese Lebensweise auch viele Nachteile mit sich bringt, so bietet sie mir definitiv die Abwechslung, die mein Leben letztendlich lebenswert macht, denn soviel ist sicher: Mein Leben ist schon in Ordnung, und mir fällt niemand ein, mit dem ich tauschen wollte, und das ist, denke ich, unterm Strich der Zustand den man erlangen sollte, und den so viele Menschen, die in ihrer Unzufriedenheit blind ihre Idole anbeten, niemals erreichen werden. Ich bin froh, dass ich mir nicht das Leben eines anderen wünschen muss, und alles Glück das mir sonst im Leben widerfährt betrachte ich als zusätzlichen Bonus, der eigentlich nicht notwendig ist. Ich denke, dass ich damit vielen Menschen gewiss nichts Neues erzähle, eine ganze Menge Leute aber wird diese einfache Rechtfertigung des Selbstbewusstseins niemals begreifen, auch wenn sie es niemals zugeben würden. Egal was jemand kann, ist, hat oder tut, wenn er dabei das Gefühl hat, er wäre lieber jemand anders, so ist derjenige in meinen Augen nur zu bedauern. So sah ich die Menschen schon immer, und alles in allem bewährte sich diese Sicht immer wieder aufs Neue. [...]
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Re: Ein Auszug

Beitragvon Struppigel » Sa 25 Jul, 2009 20:30


Hallo Einsiedler,

ich bin mir gerade sehr unsicher bezüglich Deiner Intention, diesen Text hier einzustellen. Er macht mir den Eindruck tatsächlich aus einem Deiner Tagebücher zu stammen. Soll er nun als literarischer Text ernstgenommen und kritisiert werden oder geht es Dir um den Austausch über das Problem das Du beschreibst? Bei letzterem hätte er allerdings nichts im Epikbereich verloren, sondern sollte in "Alles Weitere zum Thema" verschoben werden. Da er nun hier steht, behandle ich ihn vorerst als literarischen Text.

Echte Tagebucheinträge vertragen sich aus verschiedenen Gründen nur selten mit einer Veröffentlichung. Zum einen: Tagebuchtexte schreibt man nicht für andere, sondern für sich - hier gibt es oftmals Probleme, dies ohne Überarbeitung auf eine neue Zielgruppe zu übertragen. Desweiteren ist der Inhalt sehr persönlich - der Autor ist also möglichweise besonders empflindlich, wenn der Text nicht so ankommt, wie er sollte. Außerdem kann er wegen der starken Involvierung sehr schlecht einschätzen, was er anpassen, ändern muss und wie der Text überhaupt auf Nicht-Involvierte (ergo Leser) wirkt. Nicht selten ist der Inhalt auch belanglos, da Tagebücher gern zum Ausmüllen der Gedanken benutzt werden. Ein Eindruck, den ich bei dem vorliegenden Text übrigens auch habe. Er ist unstrukturiert, enthält Redundanzen en gros und hat auch sonst nicht viel zu bieten - weder sprachliche Finesse, noch inhaltlich Interessantes/Neues.

Im Folgenden die Details:

[...] Allerdings gibt es Phasen (vor allem im Sommer) in denen ich es wochenlang nicht schaffe Komma auch nur ein Wort zu schreiben. Jeden Tag aufs Neue nehme ich mir vor mich an die Arbeit zu machen, und verbringe stattdessen anderweitig meine Zeit. Ich mache alles Mögliche, nur Schreiben scheint mir in diesen Zeiträumen nahezu nicht durchführbar. Ich denke ständig daran, dass ich doch endlich wieder mit meinen Aufzeichnungen beginnen sollte, und genau das ist mein Problem. Das Denken wirkt dem Handeln entgegen, und um so Es heißt "je ... ,umso" hier gehört also ein "je" hin mehr ich nachdenke, umso geringer ist die Chance, dass ich es schaffe zu schreiben. Andererseits lese ich in diesen Zeiten mehr, und erledige andere Dinge, es ist nicht so, dass ich meine Zeit vergeuden würde. Ich bin eher ein Mensch, der eine Sache bis zum Überdruss ausreizt, sie dann eine Weile liegen lässt, während ich Du hast mit "ein Mensch" (Personalpronomen "er") angefangen. Bleibe dabei, wechsle nicht plötzlich das Pronomen mich mit etwas anderem beschäftige, und erst nach einer gewissen Zeit (wenn ich aus welchen Gründen auch immer auf die ursprüngliche Sache wieder Lust habe) die zeitweilig abgelegte Beschäftigung wieder aufgreife Welcher Mensch ist denn nicht so? Meine Beschäftigungen in einem festen Plan über den Tag zu ordnen Komma bereitet mir Schwierigkeiten, aber das muss ich auch nicht. Wenn ich wirklich mal keine Lust habe zu lesen (was höchst selten geschieht, ein Tag ohne ein Buch ist bei mir eine Ausnahme, die fast nie vorkommt nach der Logik müsste es Ausnahmen geben, die fast immer vorkommen - da das nicht der Fall ist: Redundanzen entfernen) dann lasse ich es einfach bleiben. Strenggenommen lohnt sich die Eile nicht, mir läuft nichts weg, und wenn ich tot bin, kann es mir egal sein, ob ich dieses oder jenes, was doch auf meiner Liste stand Komma nicht gelesen habe. Mit meiner mangelnden Planung komme ich also sehr gut klar. Viel mehr nervt mich diese dämliche Aufschieberei, die ich immer an den Tag lege, wenn ich etwas Unangenehmes erledigen muss. Es ist ein Witz: mein Zimmer zu saugen und zu putzen dauert mit allem drum und dran höchstens eine halbe Stunde, bis ich das aber wirklich tue Komma verbringe ich mit Sicherheit das Fünffache der Zeit mit dem belastenden Gedanken, dass ich es spätestens Morgen tun muss. Versteh mich bitte nicht falsch, mein Zimmer ist sauber und ordentlich, von daher kann ich mich nicht beklagen, es gibt einige Menschen, die das nicht so genau nehmen (speziell wenn sie Single sind, und wenig oder keinen Besuch bekommen), aber ich ärgere mich trotzdem immer wieder aufs Neue über mich. Wenn ich meine Zeit in schönen Tagträumen vertrödele Komma ist das ja noch zu rechtfertigen, aber gibt es denn eine größere Zeitverschwendung, als sich unangenehme Gedanken über etwas zu machen, was man einfach und schnell aus der Welt schaffen könnte? Ich denke nicht. Es ist wirklich zu dämlich, zumal ich in den Zeiten dieser Aufschiebungen auch weniger erledigt bekomme als mit freiem Kopf, da ich es ja jeden Moment tun will, bis ich mich dann entscheide das Unangenehme auf Morgen zu verschieben, und erst dann eine vorübergehende Erleichterung verspüre. Wenn ich das Aufgeschobene schließlich erledigt habe, bin ich froh, und frage mich jedes Mal aufs Neue Komma warum ich es nicht einfach schon vorher hinter mich brachte.
Grundsätzlich wäre diesem Problem leicht nachzukommen, sofern meine Abneigungen eine Konstanz aufweisen würden. Dem ist aber nicht so. Es gibt keine Tätigkeit, die ich grundsätzlich ungern ausführe Sicher? Was ist mit Kloputzen oder Striptease vor Fremden? , mal ist mir das Eine, mal das Andere zuwider. Erneut die Frage: Wem geht es nicht so? Mal will ich mein Geschirr nicht spülen, mal mein Zimmer nicht saugen, mal bin ich des Lesens und mal des Schreibens überdrüssig. An anderen Tagen macht es mir das alles Spaß, und ich lese, schreibe und spüle mein Geschirr in Windeseile und sogar das Putzen bereitet mir Freude. Allerdings schiebe ich dann z.B. einen Einkauf vor mir her, den ich doch dringend erledigen müsste. Es ist also durchaus komplizierter, als man annehmen sollte, und so bleibt mir nichts anderes übrig, als mich gegen das Aufschieben an sich zur Wehr zu setzen. Allerdings macht das eben nur bei Tätigkeiten Sinn, die keine geistige Leistung von mir erfordern, wenn ich keinen Nerv zum Lesen oder Schreiben habe, bringt es nichts, mich mit einem Buch oder einem Worddokument abzuquälen. Somit lebe ich einen großen Teil meines Lebens zwischen Tür und Angel unpassendes Bild mit dieser Redensart - Prokrastination ist genau das Gegenteil von "zwischen Tür und Angel". Letzteres drückt Eile/Flüchtigkeit aus - hat also nichts mit Zeitvergeudung zu tun, und wenn diese Lebensweise auch viele Nachteile mit sich bringt, so bietet sie mir definitiv die Abwechslung, die mein Leben letztendlich lebenswert macht, denn soviel ist sicher: Mein Leben ist schon in Ordnung, und mir fällt niemand ein, mit dem ich tauschen wollte, und das ist, denke ich, unterm Strich der Zustand den man erlangen sollte, und den so viele Menschen, die in ihrer Unzufriedenheit blind ihre Idole anbeten, niemals erreichen werden. Ich bin froh, dass ich mir nicht das Leben eines anderen wünschen muss, und alles Glück Komma das mir sonst im Leben widerfährt Komma betrachte ich als zusätzlichen Bonus, der eigentlich nicht notwendig ist. Ich denke, dass ich damit vielen Menschen gewiss nichts Neues erzähle, eine ganze Menge Leute aber wird diese einfache Rechtfertigung des Selbstbewusstseins niemals begreifen, auch wenn sie es niemals zugeben würden Erst "wird", dann "würden" - entscheide Dich, ob Singular (die Menge) oder Plural (die Leute). Egal Komma was jemand kann, ist, hat oder tut, wenn er dabei das Gefühl hat, er wäre lieber jemand anders, so ist derjenige in meinen Augen nur zu bedauern. So sah ich die Menschen schon immer, und alles in allem bewährte sich diese Sicht immer wieder aufs Neue. Wie bewährt sich sowas? [...]


Zur Verdeutlichung eine Aufzählung der Wiederholungen:
in denen ich es wochenlang nicht schaffe auch nur ein Wort zu schreiben.
Schreiben scheint mir in diesen Zeiträumen nahezu nicht durchführbar.

Jeden Tag aufs Neue nehme ich mir vor mich an die Arbeit zu machen,
Ich denke ständig daran, dass ich doch endlich wieder mit meinen Aufzeichnungen beginnen sollte,
verbringe ich mit Sicherheit das Fünffache der Zeit mit dem belastenden Gedanken, dass ich es spätestens Morgen tun muss.
da ich es ja jeden Moment tun will, bis ich mich dann Entscheide das Unangenehme auf Morgen zu verschieben,

Viel mehr nervt mich
ich ärgere mich trotzdem immer wieder aufs Neue über mich.
Es ist wirklich zu dämlich

verbringe stattdessen anderweitig meine Zeit.
Ich mache alles Mögliche,
Andererseits lese ich in diesen Zeiten mehr, und erledige andere Dinge
während ich mich mit etwas anderem beschäftige


Oder man nehme nur den folgenden Satz:
Ich bin eher ein Mensch, der eine Sache bis zum Überdruss ausreizt, sie dann eine Weile liegen lässt, während ich mich mit etwas anderem beschäftige, und erst nach einer gewissen Zeit (wenn ich aus welchen Gründen auch immer auf die Ursprüngliche Sache wieder Lust habe) die zeitweilig abgelegte Beschäftigung wieder aufgreife.

Ein Drilling.

Dass da Langeweile und der Eindruck von Belanglosigkeit aufkommt, ist jedenfalls kein Wunder.

Die Sprache springt zwischen Umgangston (zahlreiche Interjektionen, "umso ... ,umso", "unterm Strich", ...) und gestelzten Phrasen ("Das Denken wirkt dem Handeln entgegen", "sofern meine Abneigungen eine Konstanz aufweisen würden"), lässt bei der Wortwahl jedoch Variation vermissen. Einige Sätze sind unnötig lang und verschachtelt - ohne strukturellen Grund.
Die Rechtschreibung ist dürftig.

Fazit: Das war nichts.

Grüße
Struppigel
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