Das Gespräch
Verfasst: Do 27 Aug, 2009 14:44
Das Gespräch
Fast war sie schon an ihm vorbei gegangen. Da blieb sie plötzlich stehen, ich sah, wie sie kurz überlegte und dann zwei Schritte rückwärts ging. Ihre Tüten stellte sie auf den Boden und strich sich ein wenig verlegen durch ihr sprödes Haar „ Na? Was stehst du hier herum?“ Sie sah ihn musternd an, diesen Kerl. Er war kaum größer als sie, der Rücken gekrümmt. In der Hand hielt er eine Kugel. Er schwieg. „Bist wohl auch alleine, oder?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort: „Geschieht uns recht! Wir hätten uns auf das Wichtige im Leben konzentrieren sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen.“ Durchdringend sah sie ihm in die Augen und legte dabei ihre Hand auf seine Schulter. Der Mann reagierte nicht. „So…- Du hälst dich wohl für was Besseres, hm? Hast es nicht nötig, mit mir zu reden, oder was?!“ Ihre Stimme wurde lauter. Sie gestikulierte wild und ging sichtlich erregt vor ihm auf und ab: „Jetzt hör mir mal gut zu, du arroganter Fatzke! Ich weiß genau, dass du froh bist, dass dich mal jemand anspricht. Auch wenn du es nicht zeigen kannst. Sonst redet doch niemand mit dir! Alle gehen an dir achtlos vorbei. Grinsen dich vielleicht mal verlegen an. Ich kenne das Gefühl, mir brauchst du nichts vormachen!“ Der Mann schwieg.
Mittlerweile waren Passanten stehen geblieben und verfolgten – aus sicherer Distanz - das Gespräch. „Haben sie sich nicht über deinen Buckel lustig gemacht?“ Sie sah ihm herausfordernd in die Augen, den Kopf nach vorne gereckt und tippte auf ihre Brust: „ Niemand macht sich die Mühe, hier rein zu sehen, mein Lieber! Glaubst du nicht auch, dass ich mehr bin, als nur die zerlumpte alte Krähe, die du hier siehst!? Was weißt denn du schon über mein Leben! Nichts! Niemand weiß das! Sie werfen mir Geld zu, damit sie nicht drüber nachdenken müssen.“ Sie stemmte ihre Hände zu Fäusten geballt in die Seiten und fing an zu lachen. Auf eine bittere kalte Art, die mich erschauern ließ:“ Ha! Dir werfen sie ja noch nicht mal Geld vor die Füße!“
Sie überlegte kurz, lächelte ihn, der immer noch schwieg, mit einem Augenzwinkern an und griff nach einer der vielen Tüten, die sie mit sich schleppte. Daraus zog sie eine Wolldecke, die wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hatte und legte sie dem Mann über die Schulter. „Im Moment ist es ja noch warm. Aber es kommt bestimmt Schnee in den nächsten Tagen.“ Sie ging einen Schritt zurück und musterte ihn. „Nein…du brauchst jetzt nichts sagen,“ winkte sie ab, „ist schon ok so.“
Sie ging noch mal auf ihn zu und flüsterte ihm ins Ohr: „Nächste Woche sehe ich noch mal nach dir. Jetzt muss ich erstmal zu Gauss und Weber.“ Sie zwinkerte ihm noch einmal kurz zu nahm ihre Habseligkeiten in die Hand und machte sich vergnügt auf den Weg.
Fast war sie schon an ihm vorbei gegangen. Da blieb sie plötzlich stehen, ich sah, wie sie kurz überlegte und dann zwei Schritte rückwärts ging. Ihre Tüten stellte sie auf den Boden und strich sich ein wenig verlegen durch ihr sprödes Haar „ Na? Was stehst du hier herum?“ Sie sah ihn musternd an, diesen Kerl. Er war kaum größer als sie, der Rücken gekrümmt. In der Hand hielt er eine Kugel. Er schwieg. „Bist wohl auch alleine, oder?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort: „Geschieht uns recht! Wir hätten uns auf das Wichtige im Leben konzentrieren sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen.“ Durchdringend sah sie ihm in die Augen und legte dabei ihre Hand auf seine Schulter. Der Mann reagierte nicht. „So…- Du hälst dich wohl für was Besseres, hm? Hast es nicht nötig, mit mir zu reden, oder was?!“ Ihre Stimme wurde lauter. Sie gestikulierte wild und ging sichtlich erregt vor ihm auf und ab: „Jetzt hör mir mal gut zu, du arroganter Fatzke! Ich weiß genau, dass du froh bist, dass dich mal jemand anspricht. Auch wenn du es nicht zeigen kannst. Sonst redet doch niemand mit dir! Alle gehen an dir achtlos vorbei. Grinsen dich vielleicht mal verlegen an. Ich kenne das Gefühl, mir brauchst du nichts vormachen!“ Der Mann schwieg.
Mittlerweile waren Passanten stehen geblieben und verfolgten – aus sicherer Distanz - das Gespräch. „Haben sie sich nicht über deinen Buckel lustig gemacht?“ Sie sah ihm herausfordernd in die Augen, den Kopf nach vorne gereckt und tippte auf ihre Brust: „ Niemand macht sich die Mühe, hier rein zu sehen, mein Lieber! Glaubst du nicht auch, dass ich mehr bin, als nur die zerlumpte alte Krähe, die du hier siehst!? Was weißt denn du schon über mein Leben! Nichts! Niemand weiß das! Sie werfen mir Geld zu, damit sie nicht drüber nachdenken müssen.“ Sie stemmte ihre Hände zu Fäusten geballt in die Seiten und fing an zu lachen. Auf eine bittere kalte Art, die mich erschauern ließ:“ Ha! Dir werfen sie ja noch nicht mal Geld vor die Füße!“
Sie überlegte kurz, lächelte ihn, der immer noch schwieg, mit einem Augenzwinkern an und griff nach einer der vielen Tüten, die sie mit sich schleppte. Daraus zog sie eine Wolldecke, die wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hatte und legte sie dem Mann über die Schulter. „Im Moment ist es ja noch warm. Aber es kommt bestimmt Schnee in den nächsten Tagen.“ Sie ging einen Schritt zurück und musterte ihn. „Nein…du brauchst jetzt nichts sagen,“ winkte sie ab, „ist schon ok so.“
Sie ging noch mal auf ihn zu und flüsterte ihm ins Ohr: „Nächste Woche sehe ich noch mal nach dir. Jetzt muss ich erstmal zu Gauss und Weber.“ Sie zwinkerte ihm noch einmal kurz zu nahm ihre Habseligkeiten in die Hand und machte sich vergnügt auf den Weg.