Geschichten zum Thema Alltag

Re: Weiter als auseinander

Beitragvon salome » So 28 Aug, 2011 14:49


Hi Antibegone,
ich fass mich mal kurz, weil soeben wieder ein längerer rekomm auf nimmerwiedersehn verschwunden ist. (wann lern ichs endlich, eine kopie zu machen, ehe ich auf knöpfchen drücke! :rolleyes: )
Dass diese figura etwas Betonendes hat, finde ich auch. Wie kommst du darauf, dass es etwas „langsamer“ machte? Meinst du, weil es beim Lesen etwas „aufhält“ und „komplizierter macht“, sozusagen ein „Lesestolpersteinchen“?
speziell in diesem fall meine ich:
in diesem klingen - klang ist keine entwicklung, während du gleichzeitig ein solche beschreibst, indem aus etwas unregelmäßigem allmählich ein rhythmus herausgehört werden kann.
ich würde die figura einsetzen, um zu beschreiben, dass etwas unverändert auf der stelle tritt oder immer wieder kehrt: klingen = klang = klingen = klang....
du beschreibst aber mit
...und ich hörte das Klingen ihrer Verkettungen, dessen unregelmäßiger Klang erst nach längerem Lauschen einen Rhythmus ergab.

eine entwicklung. ich weiß nicht, wie ichs noch anders sagen soll. also am bsp.:

"und hörte das klingen ihrer verkettungen, deren unregelmäßige geräusche erst nach längerem ...." (oder auch umgekehrt: "...und hörte das geräusch...")

da hast du eine entwicklung vom geräusch zum klingen / klang zum gefühlten rhythmus...
am fettdruck bei "deren" (im bsp. oben) erkennst du eine weitere "abwandlung". indem ich aus dem relativpronomen dessen (das sich auf klingen bezieht) deren gemacht habe, bezieht es sich nun auf die verkettungen, dann wäre das "klingen der verkettungen" gleich der "geräusche der verkettungen", beide von den verkettungen abhängig und nicht einander unterstellt ?( .
puuh, jetzt versteh ich mich bald selber nimmer. ich hoffe, du aber schon!?

dabei lass ichs dann erst mal, weil du ja ohnehin gerade nicht so viel lust zu haben scheinst, daran noch zu basteln :) .

liebe grüße, salome


p.s.: deine dargelegte intention klingt eigentlich als meine sie ungefähr das gleiche wie mein ansatz:
gemeinsam der bisherigen lebensweise verloren gehen und aus den scherben was neues basteln könnten ...
oder irre ich mich da?
salome
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Re: Weiter als auseinander

Beitragvon Antibegone » Mo 29 Aug, 2011 13:36


Hey salome,

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dich jetzt richtig verstanden habe. Aber ich antworte mal in dem Gedanken, dass jede Ansicht sowieso verhandelbar ist, gerade im Gespräch;

Hmmm… ich sehe, dass durch die figura etymologica eher ein statischer Aufbau als ein dynamischer geschieht. Aber genau das ist ja intendiert: Das Ich tritt auf der Stelle und steckt fest.

Den Bezug anders zu setzen, nicht auf „Klang“, sondern auf „Verkettung“ würde die ganze figura zerstören. Das möchte ich nicht.
Deswegen habe ich mich jetzt mal ran gesetzt und es im Sinne einer etwas „reinen Form des Stilmittels“ verändert. Ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt. Ich lass es erst einmal auf mich wirken. Zu „Klang klingen“ zu gehen war/ ist halt im Sinne der Satzkonstruktion schwierig, weil „Rhythmus ergeben“ dann als Verb wegfällt. Aber rhythmisch scheint mir der Satz jetzt einigermaßen interessant geworden zu sein.
Dir auf jeden Fall vielen Dank für den Impuls und die Textarbeit. Vielleicht magst du mir ja noch sagen, wie es jetzt auf dich wirkt?
Ich habe übrigens immer Lust an meinen Texten zu arbeiten. Daran habe ich sogar mehr Lust als neue zu schreiben. Nur der spontane Drive muss halt noch dazu kommen.

p.s.: deine dargelegte intention klingt eigentlich als meine sie ungefähr das gleiche wie mein ansatz:
gemeinsam der bisherigen lebensweise verloren gehen und aus den scherben was neues basteln könnten ...
oder irre ich mich da?


Ja, ich finde deinen Ansatz schon sehr ähnlich zu meiner Intention.
Ich lege nur einen kleinen, anderen Akzent. Dass nämlich dieses „etwas Neues basteln“ sozusagen wegfällt. Es geht etwas kaputt, Energie und Leben wird frei. Aber gerade dadurch, dass der Maßstab von „Heil – Zerstört“ überwunden wird. Kein „Schaffen – vernichten“, sondern ein Wandel, ein Wachstum, ein Miteinander.

Liebe Grüße und einen schönen Tag,
wünscht,
Antibegone.
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Re: Weiter als auseinander

Beitragvon salome » So 04 Sep, 2011 08:02


hi antibegone,

sorry, hat ein bisschen gedauert. es gibt viel zu tun, man kann halt nicht immer so, wie man will!
zu deiner umformung:
und das unregelmäßige Klingen ihrer Verkettungen klang erst nach längerem Lauschen in einem Rhythmus.
ja, das hat was! Einzig am Satzende reißt es mir mit Rhythmus zu plötzlich ab. was hältst du davon:

"..und das unregelmäßige Klingen ihrer Verkettungen klang erst nach längerem Lauschen in einem Rhythmus zusammen". ? ? ?
Ich lege nur einen kleinen, anderen Akzent. Dass nämlich dieses „etwas Neues basteln“ sozusagen wegfällt. Es geht etwas kaputt, Energie und Leben wird frei. Aber gerade dadurch, dass der Maßstab von „Heil – Zerstört“ überwunden wird. Kein „Schaffen – vernichten“, sondern ein Wandel, ein Wachstum, ein Miteinander.
für mich hört sich das so an, als ob wir im grunde dasselbe meinten, nur eben unterschiedlich ausdrückten. denn ohne dass etwas neues wird, gibts ja auch kein wachstum? aus den scherben einer vase kann man auch zwei mosaike basteln. die verrotteten überreste eines krautkopfs können dünger für eine sonnenblume darstellen... :)
ich wünsche dir einen schönen sonntag!

liebe grüße, salome
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