Geschichten zum Thema Alltag

Karlsplatzbummeln.

Beitragvon limes lupo » Fr 17 Okt, 2008 23:03


Sie geht nicht in meinem Tempo, entweder zu schnell, oder zu langsam. Ich hasse sie dafür, dass sie an mir klebt und krampfhaft versucht mich davon zu überzeugen, dass sie mich nicht bewundert, dass sie mich nicht braucht, dass sie niemanden braucht. Ein Lügner erkennt einen Lügner. Ein Teil von mir mag sie, aber sie bewegt sich wie ein Nilpferd, der Sex wäre abscheulich und die Tatsache, dass ich weiß, dass ich sie haben kann macht sie mir nur noch unsympathischer. Vermutlich denkt sie ähnlich über mich, aber da ich davon ausgehe immer einen Schritt hinterher zu sein, diese paranoide Grundtendenz, dieses Einkalkulieren des Unberechenbarkeitsafktors, diese „ ich weiß, dass ich nichts weiß – Nummer“ abziehe, bin ich im Vornachteil. Das ist alles uninteressant, ihr Arsch ist mein Mekka, meine Hände ihr Kapital und der Obdachlose an dem ich vorüber gehe interessiert mich weniger als mein unregelmäßiger Stuhlgang der vergangenen Tage. Ich denke an Ballaststoffe und der verlockende Kaffeegeruch lässt nur zwei weitere Quergassen auf sich warten. Altruismus ist hardcoreasozial, putz dir deinen Stecken woanders ab, Himmel und Erde sind ein und dasselbe und danke Johnny: „I walk the line.“
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Re: Karlsplatzbummeln.

Beitragvon wa-bash » Sa 18 Okt, 2008 18:03


Diesen Text finde ich nicht schlecht, wenn er denn so gedacht ausgearbeitet wurde wie ich es mir denke. Die Eingangssequenz des ungleich getakten Laufes und somit, dass nicht Vorhandensein einer Harmonie oder des nicht auf eines auf „einer Welle Schwimmens“ finde ich eigentlich gut. Auffallender weise sticht vor allem das „dass“ und das „hass“ aus den ersten sätzen heraus die es in nur zwei sätzen auf die beträchtliche Anzahl von 6 schaffen, würde man dann den Vokal „a“ und „i“ auch noch hinzutun so entsteht ein gewisser Grundton, den ich natürlich gerne erläutert haben würde, ob er denn so gewollt oder rein Zufällig entstanden ist? Ich tippe auf ersteres und frage welche Stimmung dadurch vermittelt werden sollte? Ich habe eine Grundidee möchte aber wissen ob diese mit dem Dichter kongruent geht, denn in meinen augen gibt es nichts besseres, für Autor und Kritiker, siehe:

Sie geht nicht in meinem Tempo, entweder zu schnell, oder zu langsam. Ich hasse sie dafür, dass sie an mir klebt und krampfhaft versucht mich davon zu überzeugen, dass sie mich nicht bewundert, dass sie mich nicht braucht, dass sie niemanden braucht.


Dann kommt der Satz: „Ein Lügner erkennt einen Lügner“ ..Er hasst sie, demzufolge nicht, will sie sich hässlich reden a.s.o .. Sie hasst ihn, demzufolge nicht, und denkt ebenso…
"Unberechen"…bitte verbessern…die Phrase „ich weiß, dass ich nicht…“ finde ich sehr gut integriert, mitunter wünschte ich mir „Nummer“ zu streichen bekommt dann irgendwie etwas reflektorisches, da man nicht wüsste ob „abziehe“ ein substanstiv oder das Verb ist…gerade diese Textstellen auch ein Stück weiter finde ich zu sehr verspielt, so ist die Wortneuschöpfung „Vornachteil“ zwar gut, in meinen Augen müsste aber Vor Nach getrennt werden…da selbst der Klang zu stark beeinträchtigt ist…selbst das „fettes“ würde ich persönlich streichen…es wirkt für mich dort ansonsten zu überladen..die Idee finde ich aber gut..probier es dir aus…
Der letzte Abschnitt ist wiederum gelungen in meinen Augen….von der Sprache ein sehr interessantes Werk, mit hier und dort ein paar Aussetzern ansonsten ok ...wa

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Re: Karlsplatzbummeln.

Beitragvon limes lupo » Mo 20 Okt, 2008 08:43


hey!

erstmal danke fürs lesen und deine brauchbar sorgsamen worte. ja, um deine frage zu beantworten, es spricht der narzisst der sichs nicht eingestehen kann, er ist das rohe ei, aber wie, frag ich dich, wie kannst du ihn in frage stellen? :P


da ich derzeit für eine prüfung lernen muss mangelt es mir ein wenig an zeit, ich finde du hast aber durchaus recht mit dem einen oder anderen.

lieben gruß, lupo.
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Re: Karlsplatzbummeln.

Beitragvon wa-bash » Mo 20 Okt, 2008 09:47


zwar geht dies jetzt ein wenig am werk vorbei, doch interessieren würde mich dies allemal:

ja, um deine frage zu beantworten, es spricht der narzisst der sichs nicht eingestehen kann, er ist das rohe ei, aber wie, frag ich dich, wie kannst du ihn in frage stellen? :P


wie meinst du das, wie kannst du ihn in Frage stellen, inwiefern?....oder besser sollte ich da etwas auf mich beziehen? und vor allem warum?

das mit einem narzissten hätte ich jetzt nicht unbedingt rausgelesen, aber du bist der schreiber also solltest du es dementsprechend erklären könne...bin schon ganz gespannt ...
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Beitragvon limes lupo » Mo 17 Nov, 2008 10:34


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