St. Valentin
Karl Valentin, mein großer Held -
‚s ist nur noch fad‘ auf dieser Welt!
Mir fehlt Dein Schalk, Dein scharfer Witz,
der Schadenfreude Geistesblitz.
Die Komik eines Alltagslebens
sucht unser Auge meist vergebens.
Auf einen Platz im ersten Rang
kam’s Dir, so dünkt mir, wohl nicht an.
Und daran kränkelt uns‘re Zeit:
Viel Feind, viel Ehr‘, und wenig Freud‘.
Als hätte das, was Du gesät,
der Wind des Fortschritts weggeweht.
Schick‘ mir vom Himmel niederwärts
Den Pfeil des Frohsinns in mein Herz!
Ich werd‘ auch gern den Kasper machen –
Hauptsach‘, die Leut‘ hab'n was zum Lachen!
Denn wo man lacht, da zankt man nicht –
Erkennt die Welt in bess‘rem Licht.
Drum bist Du, heil’ger Valentin,
mein Schutzpatron für frohen Sinn.