Am Hafen

Beitragvon Duke White » Fr 16 Apr, 2010 22:46


Schritte und Schritte und ein paar Kroschen in der Hose. Über die Treppe, Tür auf wieder ins Hotelzimmer. Lege den stinkenden Fisch auf meinen kleinen Tisch.
Wieder einmal ist alles voller Wolken, ich weiss gar nicht mehr wie der Himmel blau aussieht. Ich zünde mir eine an. Alles voller Watte in meinem Kopf.
Ich leg mich ins Bett und versuche mir einen runterzuholen. Wixen macht aber keinen Spass wenn man verliebt ist.
Alles riecht nach Fisch. Und wenn ich aufstehen würde und Menschen sehe, könnte ich kotzen. Belanglosigkeit und ich habe meinen Humor verloren.
Dabei war das immer die beste Waffe gewesen.
Dann muss ich etwas kichern weil ich daran denke wie ich einer Nichtraucherin neulich einen Joint angeboten habe.
Zieh mich wieder an und beschließe in eine Kneipe zu gehen.
Ich kippe auf den Weg dorthin schon Bier. Mir alles egal. Viele gehen an mir vorbei.
Manche Mädchen sind unheimlich heiß, Männer mit kurzen Bärten unterwegs.
In der Kneipe bestell ich dann nacheinander 5 Bier, warten auf die Nacht.
Nichts zu tun. In der Nacht kommen Nutten.
An einem Ecktisch sitzen ein paar alte Knacker. Warten auf die Nacht.
Wackeln aus dem Lokal und werde weiter von einem krummen Mann angesprochen.
Verstehe kein Wort. Geb ihm einen Schein und spaziere rein.
Der Raum ist dunkel. Taumel hin und her.
Etwas lebendiges kommt auf mich zu.
Etwas größer als ich, lange dunkle Haare, hübsches Gesicht und etwas rotes stützt ihre großen Brüste.
Der Tanga könnte eine Amerikanische Flagge sein, es ist dunkel.
Macht mich tierisch an. Zücke meine Brieftasche.
Nichts.
Stehe auf der Strasse. Ich denke, ich geh ins Hotel.
It's four in the morning, the end of December
I'm writing you now just to see if you're better
New York is cold, but I like where I'm living
There's music on Clinton Street all through the evening.
Duke White
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Re: Am Hafen

Beitragvon Struppigel » Fr 09 Jul, 2010 17:52


Hallo Duke,

interessante Geschichte, was vor allem am Stil liegt. Er charakterisiert den Protagonisten besser als es Adjektive tun könnten. Im Grunde lebt die Geschichte nur durch diesen Stil, denn die Handlung an sich ist banal (was keine negative Kritik ist – im Gegenteil).
Die Form gefällt mir nicht so gut. Nach durchschnittlich jedem zweiten Satz ist ein Zeilenumbruch. Weshalb?
Sofern Du kein Schweizer bist oder aus Liechtenstein kommst, solltest Du auch mal das ß benutzen.

Schritte und Schritte und ein paar Kroschen in der Hose
Groschen

Lege den stinkenden Fisch auf meinen kleinen Tisch.

Ungewollter Reim.

Und wenn ich aufstehen würde und Menschen sehe
Den Konjunktiv musst Du schon durchziehen: "und Menschen sähe"

Dann muss ich etwas kichern Komma weil ich daran denke Komma wie ich einer Nichtraucherin neulich einen Joint angeboten habe.

Ich kippe auf den Weg dorthin schon Bier.
Ich nehme an, er kippt es nicht auf den Weg (schüttet es auf den Bürgersteig), sondern auf dem Weg.

In der Kneipe bestell ich dann nacheinander 5 Bier, warten auf die Nacht.
fünf. Der lässig, faule Satzbau passt natürlich sehr gut zum Charakter des Protagonisten, aber Zahlen (bis einschließlich Zwölf) sollte man nur dann nicht ausschreiben, wenn es um Mathematik oder typische Darstellungsformen auf Anzeigen (z.B. Uhr) geht.

An einem Ecktisch sitzen ein paar alte Knacker. Warten auf die Nacht.
Wackeln aus dem Lokal und werde weiter von einem krummen Mann angesprochen.

Hier bestehen Unklarheiten. Wer wackelt aus dem Lokal – der Erzähler oder die Knacker?
Wer wird angesprochen? Das alles ist erst später (zu spät) aus dem Zusammenhang heraus rekonstruierbar.

Etwas Lebendiges kommt auf mich zu.
Etwas größer als ich, lange dunkle Haare, hübsches Gesicht und etwas Rotes stützt ihre großen Brüste.

Etwas, etwas, etwas ...

Grüße
Struppi
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