Science Fiction ab 12 von eftos

12 Unterricht

Beitragvon eftos » Mo 10 Mai, 2010 07:25


Tunnel Sci-Fi Trilogy -I- Das Königreich der Tausend (Blinde Passagiere)
Die Abenteuer von Prinz Henley zu Westerburg, Patchara Petch-a-boon und Svinenysh dem Ruba.

(XII) Unterricht
Patchara und Henley verbringen die meiste Zeit zusammen. Immer schön unauffällig in Reihe zwei. Bei den Multi-Fächern ist ab jetzt auch jedes Mal Svinenysh mit von der Partie.
Im Fache Interregionskommunikation steht für jeden Schüler ein Referat auf dem Programm. Eine kurze Vorstellung der Heimat und deren Gebräuche.
Die meisten werden dies auch mit einem kurzen Vortrag an der Tafel abhandeln, alle bis auf Svinenysh. Dieser will die Ruba-Musik vorstellen und auch dazu tanzen. Es kommt sogar noch schlimmer: Jetzt sucht er einen Background-Tänzer, damit der Auftritt gewichtiger wird. Mit riesiger Schnute und gewaltiger Trauermiene schleicht er gerade an Henley und Patchara in der Kantine vorbei.
„Was ist denn mit Dir los?“ fragt der junge Prinz den zerstreuten Ruba. „Ah, ohjemineh, fragen ich alle, keiner tanzen mit mir. Dabei einfach ists ganz schön.“ Sofort fängt er an einen Ruba-Dance aufzuführen. Das sieht zum kichern aus. Mehr oder weniger alle Gliedmaßen werden gleichzeitig geschüttelt, die Beine stottern durch die Gegend, seine Schultern zucken wild.
Patchara muss einfach lachen. Dies ist ein schwerwiegender Fehler. Sofort blinzelt Sie Svinenysh hoffnungsfroh an. Er scheint alles Glück der Welt gefunden zu haben. „Gefällt das dir? Helfst du wollen mir?“ Sagt er mit glühenden Augen und breitester Strahlemiene.
„Nooja,“ beginnt Sie, doch Svino platzt freudig los: „Ganz einfach, toll einfach ganz. Zeigen ich, du dabei, Juhuuh!“
Patchara schaut vorsichtig rüber zu Henley doch dieser hebt nur die Schultern an und dreht die Handflächen nach außen.
„Hoho, Krass, Trallala“ singt Svinenysh „Patschala macht mihihit“ und fängt wieder an zu zucken.
„Aber Svino, du bist doch viel schneller als ich…“ sagt Sie hilflos denn Sie weiß bereits, das es zu spät war. Den Schuh hat Sie nun an. „Du tanzen background und ich Spot. Ich dir gleich schick Lied auf Comm!“
Er tippelt und blinzelt mit seinem Ruba-Comm, welches etwas klobiger als sein menschliches Gegenstück war, wegen den runden Fingerspitzen.
Kurz darauf surrt schon Patcharas Telco, sie drückt einen Knopf, dann geht das Gedudel auch schon los. Mann, ist das schnell. Zum Schwindlig werden. Patchara sieht sofort Henley hilflos an, doch diesmal ist keine Unterstützung zu erwarten. Er zieht eine freudig-gespannte Grimasse.
Bestens gelaunt auch Svinenysh. Dieser macht sich tänzelnd und zuckend von dannen. Er mutiert sozusagen rüber zu einem Artgenossen. Dann verschwindet er denn er hat ein single-species Fach genau wie Henley .
Tatsächlich ist nun Schluss mit Lustig beim jungen Prinz. Die erste Stunde Militärgeschichte fängt in zwanzig Minuten an. Das ist schon schlimm genug, schlimmer aber ist das seine gute Freundin Patchara nun eine Freistunde hat. Neben wen soll er sich bloß setzen? Herold?
„Also dann“ sagt er traurig „ich mach mich mal vom Acker.“ „Ach, wird bestimmt ganz gut“ antwortet Sie „wirst sehen. Aber erzähl mir dann alles!“
„Ok“ antwortet Henley ohne Begeisterung und schlurft rüber zur Schlachtbank, ins Militärgebäude.
Dort angekommen spürt er zum ersten Mal wie wenige er in den vergangenen zwei Wochen eigentlich kennengelernt hat. Er ist so ausgefüllt mit Patchara und Svinenysh das für sonstige Leute nur ein Bla übrigbeibt.
Herold inklusive Buhlschaft ist, wen wundert’s, auch da doch Henley interessiert das erst mal weniger.
Ein Junge mit wilden blonden Haaren fällt Ihm mehr auf. Was ist da los? Der ist kleiner, mindestens ein Jahr jünger. Aber er scheint ihm vernünftig, also geht er hin.
„Hallo, ich bin Henley. Bist du schon die ganze Zeit in Stufe eins?“ fragt er. Der wild aussehende Junge nimmt seine Augen vom Comm. „Hi, ich bin Mikkel. Nein, nein. Ich bin erst gestern angekommen. Normalerweise würde ich eh erst nächstes Jahr eingeschult werden, aber Sie haben bei mir eine Ausnahme gemacht…“
„Aha“ meint Henley kurz. Er verwendet einen alten Trick aus dem wahren Leben: wenn man aufhört zu fragen fangen Sie an zu erzählen.
„Ich bin Mikkel Silva“ beginnt der neue Klassenkamerad: „Mein Onkel Nef leitet das Vex-Grave. Hast du davon schon mal was gehört?“ fragt er.
„Ja klar“ sagt Henley „ auch wenn ich drüben vom Indi bin.“ „Vom Indi? Tatsächlich? Sieh mal an. Dann bist du ja sozusagen High-Society. Ich dachte die steht da drüben.“
Er dreht seinen Kopf rüber zu Herold. Henley grinst: „Ball flach halten! Verglichen mit Dem bin ich allerhöchstens C-Promi.“
„Hast du das Fach wenigstens freiwillig gewählt?“ fragt der neue Kategorie C Star. „Häh?“ antwortete Mikkel „aha, so ist das also, lol. Ja ich zieh mir das mal zwanglos rein obwohl mir Robo-Technik lieber ist. Nächstes Jahr startet mein Kybernetik Praktikum oben auf dem Vex. Deshalb haben Sie meine Einschulung um ein Jahr vorgezogen.“
„Ruhe hier!“ knurrt jemand barsch im vorrübergehen. Es war Liubomir Iliev, der Lehrer. Böse schaut er beide, Henley im Besonderen, an.
Dann geht er vor zu Herold und seine Körpersprache schlägt sofort um. Er macht einladende, anerkennende Gesten. Er zieht ihn und seine Traube quasi hinter sich in das Klassenzimmer rein. „Das kann ja heiter werden“ sagt Henley zu Mikkel, dann setzen auch Sie sich in Bewegung.
Das Begrüßungskomitee in Form von Iliev steht schon parat: „Erst schwätzen und dann als letzte eintrudeln. Hier, vorne in der ersten Reihe ist noch Platz!“
Einige Drohnen kichern. Henley denkt sich nur „oh nein“, aber was soll er machen? Also nehmen beide vorne außen Platz. Mikkel schert dies wenig. Weder das Gelächter, noch die Traube. Solche Lehrer-Aktionen schaffen was Außergewöhnliches: Freundschaft.
Ja, eines muss man auch Ihm, Herold, zugutehalten. Diese Szene eben war Ihm egal. Sein Status ist konkurrenzlos. Er weiß: Er ist die Nummer eins. Klar bringt so ein Abwatschen in der ersten Stunde bei manchen Schleimern beste Laune. Besonders aus den Reihen seiner Traube. Herold jedoch nahm davon keine Notiz. Die Stupser seiner Gefolgschaft ignoriert er jovial.
Der junge Prinz Herold von Westarp… was ist er für ein Mensch? Auch wenn er sich mit seinen Jungs unterhält so hat man doch den Eindruck dass er wenig von sich preisgibt. Wie schaut es in Ihm aus? Belanglose Gespräche bringen da wenig Antwort. Er behält sich was im Hintergrund. Nun ja, streng genommen ist dies zulässig. Wer schon will Ihm da einen Strick draus drehen?
Auch die weitere Stunde verläuft unangenehm für Henley. Ständig ist er den Blicken der Maden ausgesetzt.
Liubomir Iliev beschränkt sich zum Glück darauf den Rest der Stunde damit zu verbringen, das alte Königreich zu lobpreisen. Er erzählt dabei wirklich uralten Käse, Ereignisse die mehrere Tausend Jahre zurücklagen. Jetzt referiert er gerade über vergessene, traditionelle Nahkampftechniken. „Wen interessiert’s?“ denkt sich Henley „Mann, wann ist die Stunde endlich vorbei?“
Nun, als sie dann tatsächlich vorüber war lachen ein paar Drohnen erst mal in seine Richtung. Unter Ihnen auch ein klobiges Mädchen mit roten Haaren. So robust wie die gebaut war geht sie gerade noch als solches durch. Ganz klar, dass so ein Kaliber Militärgeschichte belegen muss. Auch das Sie im Dunstkreis Herolds auftaucht ist nur natürlich.
Mikkel verabschiedet sich vom jungen Prinz, er hat irgendwas Verwaltungstechnisches zu tun. Er murmelt was von Sekretariat und Hippolyta Schabernack.
Deshalb geht Henley allein rüber zum Gemeinschaftsraum direkt neben der Kantine. Dort angekommen sieht er Svinenysh und Patchara beisammen an einem Tisch sitzen.
Der erste rudert mit den Armen und schaut animierend rüber zur zweiten. Diese sitzt da, die Ellbogen auf den Tisch gestützt und den Kopf zwischen beiden Händen. Henley weiß sofort was das zu bedeuten hat.
„Na, beim Training? Fragt er in die Runde. „Gerade zurück ich“ plappert Svino los „schau, zeigen ich Patschala, wird das sssuper.“
Diese sieht Henley hilfesuchend an und entdeckt auch einen Grund, zumindest kurzfristig, das Thema zu wechseln.
„So jetzt sag mal: Wie war die erste Stunde?“ fragt Sie Ihn. Henley will gerade antworten, als Ihn eine kräftige weibliche Stimme übertönt.
„Wuäh, schaut euch diee an! Wie die aussieht!“ Es ist das stämmige Mädchen von vorhin und sie meint damit Patchara. Ihr Name ist Margot Rottweil. Der Name lässt es vermuten: Sie ist die zwölfjährige Tochter des Bruders der persönlichen Assistentin des Generalmajor Rebelkov.
Sie stichelt weiter: „Ich sag: Alle in einen Sack und zurück zum Indi!“ Einige Ihrer Begleitpersonen kichern. Eine schleimt sogar „Wie recht du hast, liebe Margot.“
Patchara zieht die Augen ein bisschen zusammen, sieht aber weiter zu Henley. In Ihnen ist zu einiges zu lesen: Was ist das für eine? Was soll das? Aber auch: Wie dumm ist die denn?
Ansonsten ignoriert Sie den Angriff geschickt, genau wie Svinenysh, obwohl dieser es überhört, weil er zwei Knöpfe im Ohr hat und sich gerade das neueste Ruba-Medley aus dem Netz reinzieht.
Henley ist noch immer auf keinerlei Konfrontationskurs. Leicht hätte er genau das sagen können was Margot definitiv am wenigsten gern gehört hätte. Oh ja, er könnte Sie ganz gewiss ärgern, stattdessen sagt er nur: „So viel zum Thema Militärgeschichte. Muss ich noch mehr sagen?“ Patchara schüttelt leicht den Kopf.
Margot macht noch eine abfällige Geste in Ihre Richtung, dann ist die Meute auch schon vorbeigezogen.
Ein anderes Militärgeschichte-Problem spukte aber noch in Henleys Kopf herum: „Wenn ich nur wüsste was dieser Iliev gegen mich hat…“ sagt er vor sich hin. Patchara macht große Augen. Sowas behält sie im Gedächtnis.
Am nächsten Tag steht dann fest, das Svinenysh per Los ausgewählt worden ist als erster seinen Vortrag abzuhalten. Gleich in der nächsten Stunde Interregionskommunikation ist er dran.
Das bringt Ihn völlig aus der Bahn! Gerade mal zwei Tage noch! Ständig surrt Patcharas Comm und die Lieder die er übermittelt werden immer verrückter. In die höchsten Oktaven schwingen Sie sich bei geschätzten 200 BPM.
Bei einem davon sagt Patchara „Stopp!“. Es ist das kürzeste von Ihnen allen. „Galactic“ heißt es und ist gerade mal 2:41 Minuten lang.
Svino sieht sie an: „Aaah, magst du Galactic! Jaaa! Jeder kennen auf Trimoo, alle Ruba lieben! Wir proben gleich. Komm, suche ich Raum.“
Es ist eh gerade Schulschluss also zuckelt der junge Ruba los, Patchara schlurft mit hängendem Kopf hinterher. Henley drückt Sie kurz und muntert sie auf. „Sei froh dass es bald vorbei ist. So ist‘s doch am besten. Wird schon werden!“
Naja, Begeisterung sieht anders aus. Also kriecht sie Ihm noch immer in gebückter Haltung hinterher. Patchara kann froh sein das Margot Rottweil keine Interregionskommunikation belegt. Das wäre ein gefundenes Fressen für Sie.
Freilich waren die anderen Fächer des Alanis auch interessant. Zeitweise schleicht dann selbst Mikkel Silva mit um die Kurven, aber größtenteils bleibt er allein. Genau wie sein Onkel Nef oben in diesem mysteriösen Gefängnis ist auch er eher ein Einzelgänger.
Er belegt zudem andere, meist Technische Fächer. Interregionskommunikation interessiert Ihn dagegen recht wenig. Klar findet einer vom Kaliber Mikkel Silva Anschluss, auch wenn er der jüngste Schüler des gesamten Alanis College war. Wahrscheinlich handelt es sich bei Ihm sogar um den jüngsten überhaupt, obwohl dies reine Vermutung ist. Regis Vekter wüsste das genauer.
Sagen wir‘s mal so: Aus unserem Triumvirat ist keine Quadriga geworden obwohl Mikkel sowohl Patchara „Hallo, schön dich zu treffen“ als auch Svinenysh „Aha! Du bist klein!“ vorgestellt wurde.
Im Gegensatz zu Mikkel ist Interregionskommunikation ein Riesen-Thema bei letzterem und auch bei Patchara. Nächste Stunde schon sind sie dran, dann rollen Ihre Köpfe.
Leider, unerwartet, fällt die Guillotine jedoch noch früher. Gerade stolziert eine Gruppe flott um die Ecke, in den Flur unserer drei Helden.
Es ist die Mädchen-Gang um Margot Rottweil, auch ein, zwei Kerle sind darunter. Margot hat eine zerstörerische, triumphierende Fratze aufgesetzt. Schon von 15 Meter Entfernung schreit Sie:
„Aaah, sie mal an, da sind ja die Tänzer!“ Alle aus Ihrer Gefolgschaft lachen laut, selbst Svino schaut in Ihre Richtung, er sieht Sie ja nun zum ersten Mal.
„Los, Petch-a-boon, schwing deine Hüften, lol!“ Wackelt Sie blöd in Ihre Richtung. Patchara selbst bleibt noch ruhig aber Svinenysh schaut aufmerksam in Ihre Richtung.
Obwohl die Ruba fleißig und liebenswert sind und Streit so gut wie unbekannt unter Ihresgleichen ist, erkennt er doch die Situation sofort richtig. Er sagt: „Böse bist du! Eine Kuh dazu.“
Sie lacht „Petch-a-boon braucht jetzt schon einen Toilettenputzer um sich zu verteidigen.“ Dann wendet Sie sich dem Ruba zu und faucht: „Halt deinen Riesen Rand du Trymoo-Null. Rausgeschmissen gehörst du!“
Ihre Attacke gegen den schwächeren Ruba war ein Fehler, denn nun ist die Zeit gekommen für Henley einzugreifen. Patchara ist zu schlau sich provozieren zu lassen, aber der Angriff auf Svinenysh schreit nach Vergeltung.
Henley geht auf Margot zu und sagt ganz ruhig: „Ich habe keine Ahnung wer du bist und es ist mir auch völlig egal. Aber ich habe noch nie eine so eifersüchtige Schachtel wie Dich gesehen.“ Darauf hat Margot keine Antwort parat.
„So unterbelichtet du auch bist, so sehr weißt du doch, dass du in jedem Punkt Patchara unterlegen bist. Du platzt geradezu vor Neid. Deiner Seifenblase um dich rum ist das auch bekannt.“
Svino verschränkt seine Hände und macht „Oh, oh, oh, ja!“ er nickt heftig dazu.
Es liegt einzig am stattlichen Prinzen dass seine Worte genau ins Schwarze treffen. Wäre er irgendjemand dahergelaufener gewesen so hätten Sie Ihre Wirkung verfehlt. So aber sieht Ihn die eine oder andere aus der Blase bewundernd an. Auch Margot bekommt dies mit. Sie schnaubt:
„Na dann viel Spaß mit eurer kindischen Aufführung. Ich würd‘s mir gern anschauen, aber so ein Fach belegen nur Versager!“
Sie kocht, dreht sich auf dem Absatz um und stolziert aufgebracht den Gang zurück durch den sie vor wenigen Minuten gekommen war.
Die Gang folgt Ihr, einige versuchen sie zu beruhigen, andere lächeln noch einmal Henley dooflieb an und blinzeln dabei. Dann sind auch Sie verschwunden.
„Vielen Dank Henley“ sagt Patchara „Oh ja, böse Sie ist“ Svinenysh. Diese Szene eben bleibt im Übrigen privat, von den Klassenkameraden unbemerkt. Die drei waren als erste vor Zimmer E12.
Aha, da schau her, gerade eben schleicht Heexio Palk der Eemit gemütlich um dieselbe Ecke hinten im Gang. Keine drei Minuten später schließt der Lehrer die Tür auf.
Drinnen hat Svino, wahrscheinlich gestern, etwas umdekoriert. Den Lehrerpult hatte er ein bisschen versetzt, die erste Reihe einen Meter zurückgeschoben. So ergibt sich eine kleine Tanzfläche.
Hinter Ihr an der Wand hat er eine bunte Lichterkette aufgehängt. Patchara wird schwindelig, Svinenysh schließt seinen Comm an die Zimmer-Soundanlage an, mit Ihren in der Decke versteckten Lautsprechern. Krack!
Dann trudeln auch schon die ersten Mitschüler ein. Der Ruba rotiert nun komplett! Permanent redet er auf seine Arme Backgroundtänzerin ein, dazwischen zuckt er in nie dagewesener Geschwindigkeit.
Fünf Minuten später sitzen alle Schüler in gespannter Erwartung auf Ihren Plätzen. Heexio Palk ergreift das Wort:
„In unserer Reihe heimatspezifischer Gebräuche und, krrrk, Kulturen erleben wir heute unser erstes Referat, in diesem Falle, krrrr, ist es sogar eine Darbietung.“ Svino bläht sich auf, Patchara zieht sich noch mehr zusammen.
„Heute also stellt Svinenysh der Ruba, kllck, zusammen mit seiner Unterstützung Patchara Petch-a-boon die populäre Musik des grünen, krock, Waldmondes Trymoo in Ton und Tanz dar.“
„Möchtest du vielleicht etwas, kracc, genaueres dazu sagen, lieber Svinenysh?“
„Ooh ja, ist es Galactic, sehr bekannt auf Trymoo. Alle Ruba mögen!“ Tatsächlich sitzen Svino’s Artgenossen mit glänzenden Augen in Ihren Sitzen, bereit loszutanzen. Einige zuckeln sogar schon leicht.
„Los also dann!“ ruft Svinenysh und drückt den Knopf. Die Vorstellung beginnt, das Gejaule trötet los.
Das Bild auf der Bühne ist wie folgt: Vorne Svinenysh. Er schüttelt alles was er hat, einschließlich Kopf, Gelenke, Knochen, Finger und Füße.
Ständig dreht er sich im Kreise und zuckt dazu wild. Mit seiner ausgeprägten Mimik unterstützt er den Song. Dieser schraubt sich immer höher und wird immer schneller.
Das verehrte Publikum reagiert darauf geteilt: Spezies Mensch staunt einfach. Kinnlade nach unten, so sitzen manche da. Den Eemits geht es dagegen viel zu schnell. Sie sehen zwar hin, einige unter Ihnen werden aber scheint‘s schwindelig. Manche halten sich die Hand vor Augen. Die Schnelligkeit der Darbietung übersteigt Ihre Erfassungskraft.
Anders die Ruba: Sie machen alle nahezu perfekt synchron mit. Natürlich weniger wild als Svinenysh auf der Tanzfläche. Er ist der Vortänzer, sozusagen das Maß aller Dinge.
Und Patchara? Wie macht Sie sich? Nun, ganz OK. Sie trifft die Viertel gut und Tanzt recht unauffällig aber doch akkurat und gekonnt im Hintergrund mit. Natürlich schauen die wenigsten auf sie, Henley vielleicht ausgenommen.
Oh lala! Der Höhepunkt der Komposition und damit Svino’s Darbietung steht an! Er ist nun nur noch in der Luft und macht die wildesten Verrenkungen, ja sogar Schrauben dabei. Er stottert jede einzelne sechzehntel Note mit irgendeinem Körperteil dabei ab.
Dann wird’s ruhiger, kurz darauf sind, Patchara wird’s danken, die 2:41 Minuten auch schon vorbei.
Was ist das? Tosender Applaus von allen Ecken! Sogar zum Fenster schauen Sie herein. Auch der Eingang zur Klasse ist vollgestopft mit Leuten.
Henley öffnet die Scheibe, Mikkel Silva und noch ein paar andere springen herein. Was ist passiert?
Nun, Svinenysh wollte zwar nur die Klassenanlage an seinen Comm anschließen aber er muss tatsächlich die Anschlüsse verwechselt haben. Die ganze Schulsprechanlage hatte er verkabelt!
Alle stehen Sie nun da und toben ausgelassen, sogar ein strahlender Regis Vekter ist darunter.
Wie waren Sie zu finden gewesen? Einfach! Sowas kann nur in Interregionskommunikation passieren. Der Direktor war schon beim Krack der Anlage losgelaufen, die anderen hatten in der Nähe Unterricht oder Frei. Selbst jetzt trudeln immer noch mehr und mehr ein.
Svino schaut sich um, überwältigt! Er drückt Patchara kurz, war sie doch, mehr als sie es selbst wusste, am Erfolg beteiligt. Sekunden später schleicht diese unbeobachtet, glücklich und so flott wie möglich auf Ihren Platz neben Henley. Dann jubeln die beiden ihrem gemeinsamen Freund zu.
Alle stehen Sie nun da, sogar Heexio Palk erhebt sich und klatscht so schnell es seine Eemit Geometrie zulässt. In Hundertfünfzig Jahren hatte er noch nie einen solchen Auftritt gesehen. Auch er zollt dem jungen talentierten Ruba Respekt.
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