von Old Gil » Sa 10 Jan, 2009 13:58
Hallo Perry.
Meiner Meinung nach hast du hier ein ziemlich interessantes Thema verarbeitet. Die Nerven und die Wahrnehmungsfähigeit des LyrIchs lassen nach, doch anstatt sich über die fehlenden Kontraste in der Welt zu ärgern, sagt es sich "Hey, wenn mir ein Fiat Punto so schnelle wie ein Formel 1 Wage vorkommt, muss ich schon nicht tausende Euro für die halbstündige Probefahrt ausgeben." Aus der Resignation vor der Unaufhaltsamkeit des Alters und den damit Verbundenen "Unannehmlcihkeiten" hat sich dein lyrIch einen Vorteil geschöpft. Wobei dieser Prozess gistiger Reifung jedoch nicht nur im Kukident-Alter eintritt sondern im Grunde über das ganze Leben hinweg zu spüren ist, meiner Meinung nach.
So.
Einige Probleme habe ich dann aber mit der Ausführung... Wie dir wahrscheinlich schon vor dem Posting des Textes klar war, wird eines der ersten Dinge, das dir hier von den Leuten an den Kopf geworfen wird, sein, dass das hier eigentlich kein Gedicht ist. Blöd, dass ich jetzt der erste bin, der das sagt, aber unvermeidlich. Du hast dir bestimmt etwas dabei gedacht, dass du auf die etablierte zeilenumbruchskonvention verzichtet hast - aber ich sehe nicht wirklich was. Ich glaube, würdest du das ganze verdichten und verzeilenbrechen hätten deine Leser mehr davon. Für eine Kurzgeschichte wiederrum ist meiner Meinung nach zu wenig Handlung da. Du könntest bestimmt auch einen tollen, etwas längeren Prosatext mit dem Thema gestalten. In der jetzigen Form ist es allerdings weder Fisch noch Fleisch, und ich weiß nicht, ob das so gut ist. (Wundert mich sowieso, warum das noch kein Moderator in die "Mischformen" Abteilung geschoben hat.)
Hinzu kommt noch, dass dein Text doch einen recht repetitiven Charakter besitzt. Drei veschiedene Aspekte beleuchtet, klar, aber im Endeffekt geht es doch immer um dasselbe, oder? Meiner Meinung nach würde der Text daran gewinnen, von neun langen zu sechs oder sieben kurzen Zeilen umgeschrieben zu werden.
Ansonsten gefällt's mir, gerne gelesen.
Best of Grüße,
erstmal. ...gil.