von exmaex » Do 05 Feb, 2009 13:37
hey unbeschreiblich24,
hier eine widmung an den nachwuchs des lI.
vom thema mal abgesehen, das mich persönlich nicht anspricht (da ich weder ein kind hab, noch das erste mal im leben ein gedicht wie dieses lese (btw. thematisierte eines meiner ersten gedichte ähnliches. es war aber noch viel schlechter als dieses. ich verwendetete auch gern redundanzen wie "dunkle nacht", "ganze fehler")), sind es ganz klar formelle dinge, die mein bescheidenes urteil über diesen text begründen.
wenngleich meine kenntnisse von metrik hundsmiserabel sind, fällt mir doch sofort die unwillkürliche silbenanzahl der verse auf, wodurch die intuitive lesemelodie, in die ich durch das paarreimschema automatisch verfalle, gestört wird. so muss ich zum beispiel bei "abfärben" die betonung - die ich normalerweise auf "ab" lege - auf "färben" legen, was sehr unnatürlich klingt. inversionen sind zwar nichts verwerfliches, dennoch fällt die in v3 nicht nur aufgrund ihres alleinseins negativ auf.
du verwendest zudem einen nebensatz in v2, was auch ungünstig klingt (für meine leseweise würde sich z.b. "und kämpf`, wenn du`s..." besser einschmiegen).
weiterhin sticht die wahrscheinlich flüchtigkeitsbedingte inkonsequenz in der großschreibung bei "und", und die falsche interpunktion in der s2 (,ta oder .e nach v5&7; .e nach v6&8) heraus.
ob nun große dichter vor uns auch schon unmotiviert große versanfänge benutzten oder nicht, ich finde hier einfach keine deutung, bei der sie irgendeine funktion erfüllten (würdest du mir verraten, wieso du sie so gern benutzt?)
inhaltlich entsteht ein kleiner zwiespalt zwischen dem "stillen Wächter", der nach meinen vorstellungen im hintergrund agiert und nahezu heimlich seine schützende hand über das kind hält und dem fast lauten ("Ich leb für dich!") und mit dem lyrKind direkt in dialog tretenden ("Warum? Du bist mein Kind") lI.
grüße, exmaex
irgendwie