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Gedichte, die gesellschaftliche oder politische Themen behandeln
von Ruelfig » Di 17 Mär, 2009 22:37
Ich habe meiner Tochter die Klitoris beschnitten (das Personal im Krankenhaus war dazu nicht bereit). Sie hat nicht allzu lang gelitten und ist sie keine Jungfrau mehr am Hochzeitstag, dann nähen wir sie eben zu.
Oder unser Jüngster schneidet ihr die Kehle durch (man wird ihm wohl sein Leben bis zum Ende nicht versauen). Das macht man bei uns immer schon, schon immer so. Bescheidet ihr euch viel moralischer als wir?
Das Weib ist Vieh und solches muss man führen (am besten dicht und fest verschleiert über seinem Kopf). Und spüren soll es keine Wertrelativierung. Ihr so, ich anders. Denn anders kommen wir uns niemals nah.
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von Jennifer » Di 17 Mär, 2009 23:02
das ist große kunst
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von apnoe » Di 17 Mär, 2009 23:35
ach bitte ruelfig. das thema ist zu schrecklich, um daraus einen solchen profanen text zu machen, der so...fällt mir grad kein wort ein, in seiner ironie wirken soll, auch wenn das vielleicht..wahrscheinlich nicht absicht ist. egal, mich würgt es grade im hals. nicht böse sein, aber um es mal salopp zu sagen. der text zu dem thema ist für mich wie ein griff ins klo. da passt für mich gar nichts. und das sag ich nur deshalb, weil ich hoffe, du weißt, dass ich sonst immer wieder viel von deinen texten halte. lg a
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von Ruelfig » Mi 18 Mär, 2009 00:08
Danke, Jenny. Liebe Apnoe, das ist mir bitterer Ernst. Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst, wirst du feststellen, dass es schon mitten unter uns ist, nur ein Griff von vielen mitten ins Klo. Wer sagt denn, dass unsere Zuwanderer nur schöne Märchen mitbringen? Und warum haben unsere emanzipierten Frauen nicht den Mut, sich um die Schwestern in Afrika zu kümmern, die zum Schweigen gebracht werden? Grüße, R
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von apnoe » Di 24 Mär, 2009 11:35
lieber rolf, ich habe weder gedacht, dass die "zuwanderer märchen bringen", noch, dass frauenbeschneidung nur in afrika thema ist und dass man sich in europa deshalb nicht darum kümmern muss. ich mag nur die themenbearbeitung in dieser form, in der form und aussage deines gedichtes, nicht. nicht mal, was ich eigentlich nicht angezweifelt habe, dass es dir ernst ist. ich bemängle, dass das nicht wirklich rüberkommt durch die art des textes.
abgesehen davon: ich habe mich sogar ziemlich umfassend mit dem thema beschäftigt, btw. genau deshalb finde ich den text letztlich so ätzend und die aussage, dass emanzipierte frauen nicht ihre stimmen erheben, um ihren "schwestern in afrika" UND ANDERSWO zu helfen, ist doch bitte einfach nicht wahr. aber dass es nicht nur an den frauen liegt, das problem einzugrenzen, das weißt du hofentlich schon auch? lieben gruß, a
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von Ruelfig » Di 24 Mär, 2009 18:13
Hallo esb, klar, das ist Propaganda. Ich wollte gar nicht zum nachdenken anregen oder sonst was subtiles und, wenn es Lyrik ist, ist es Betroffenheitslyrik. Kann es ja auch mal sein, manchmal belebt sowas die Auseinandersetzung. Ich würde natürlich gerne mal etwas nachdenkliches, tiefgründiges, szbtiles mit Mehrwert zu dem Thema lesen. Was kannst du mir da empfehlen? Hallo winter, wet Burka? Burkini http://de.wikipedia.org/wiki/Burkini Liebe Apnoe, ich verstehe, akzeptiere deine Bedenken. Ob es rüberkommt, kann ich nicht bestimmen. Ich bin auf das Thema gar nicht so sehr durch Afrika gekommen (auch wenn die Beschneidung hauptsächlich in Ländern mit mindestens 50%igem Anteil sunnitischer Muslime vorkommt), sondern durch die Bewegung "Stop FGM in Kurdistan" http://www.stopfgmkurdistan.org/html/de ... ndex_d.htm , an der sich auch Frauenorganisationen beteiligen, aber (nicht ersichtlich) "unsere". Gerade, indem ich so etwas und so schreibe, wollte ich eigentlich klar machen, dass es nicht eine ausschließlich Frauen vorbehaltene Thematik ist. Ich finde, dass auch politische Themen zum Leben gehören. Wie man die auf eine ansprechende Art verarbeiten kann, weiß ich noch nicht, aber dieses Gedicht habe ich auch geschrieben, um das herauszufinden. LG euch, R
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von Ruelfig » Di 24 Mär, 2009 18:57
Ohne sich zu informieren, nutzt auch kein nachdenken. Was halbwegs informierte sind, weiß ich nicht, aber dass du dich an Formalien aufhängst, um gar nicht erst dich informieren , dann nachdenken und dann vielleicht über ein Thema diskutieren zu können, führst du hier mustergültig vor. Natürlich könnte man ein Thema auch komplett verrätseln, das bleibt dann aber ebenso folgenlos. Dann ist mir persönlich für mich lieber, dass ich schreibe, was ich denke, in der Form, die ich dafür angemessen finde und gut ist. Deine Anwürfe gegen kleinbürgerliche Spießigkeit (zwischen zwei Gläsern Rotwein, schöner Titel) treffen mich nicht, da ich lieber mehr trinke. Soll doch das Böse die Welten durchtoben. Wir sind des Alltags entgeistigt enthoben. Nun ja, wie gesagt, ich wollte nicht zum Nachdenken anregen. Wer sich informieren möchte, hat alle Möglichkeiten, was immer ich auch schreibe. P.S. Was haben Alpenliebesromane damit zu tun, außer dass du dieses Thema lächerlich machen möchtest?
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von Ruelfig » Di 24 Mär, 2009 19:32
Na, dann schreib doch einfach eine formale Kritik zu der Form. Was ist denn Haudrauflyrik, welche Textart ist es und was ist daran oberflächlich? Ich möchte gerne formal ansprechende Propaganda schreiben können, aber deine oberflächliche Kritik hilft bei der Textarbeit nicht weiter. Wenn du mir nicht sagen kannst, was dich auf sprachlicher Ebene nicht anspricht, hey, was soll ich dann mit deiner nichtbetroffenheit? Inhaltlich kann ich mir eigentlich keine Differenzen vorstellen. Meinst du, man sollte keine kontroversen Themen ansprechen? P.S. Alpenliebesromane sind eher Prosa, keine Lyrik. Also, bitte, wenn du die Aufmerksamkeit auf ein Thema lenkst, sollte es relevant sein. LG, dein Ersatznorbert
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