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vorzeichen

Beitragvon Franke » So 01 Nov, 2009 19:10


wer träumt mir
die ginsternächte
licht in den morgen
wandern die weiden
furchtlos
in ein anderes jahr
an den vorabenden
des krieges
nimmt das brachland
überhand
Das Leben ist eine Krankheit der Materie (Thomas Mann)
Franke
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Re: vorzeichen

Beitragvon rivus » Mo 02 Nov, 2009 10:49


hallo franke,

dein text zeichnet die zeichen vor. ein lyri träumt möglicherweise nicht mehr oder nur einsam oder zu dunkel-düstere träume, welche die sehnsucht nach anderen u. gemeinsamen oder zweisamen träumen wachsen lassen. das lyri wünscht sich einen stellvertretenen traum, einen lyrd-traum, der schmetterlingsgleich, ginsternächte u. licht in den noch dämmernden morgen bringt, der auch die nebulösen weiden an den ufern unserer (lebens)flüsse endlich wieder wandern lässt, loslässt. [liebten wir nicht erst gestern abend unsere liebste genau dort u. standen wir nicht stunden später schon verlassen von der nächsten liebe im dunkeln, in befürchtender erwartung auf wiederholung eines highländerschicksals?]
doch dieser besondere morgen des lyri wandert "furchtlos" in ein anderes jahr u. bricht die zeitzeichen, um vorabende zu erleben, die vielleicht dem vorgegeben entrinnen können u. "ein-gut-fühlen" ermöglichen, die das gewohnte verwandeln u. andere vorzeichen entdecken lassen als vorgeplänkel von kriegsschauplätzen der geschlechter und beziehungen. die (sehn)hoffnung ist so riesengroß wie das brachland, welches ob solcher optionen wächst u. "überhand nimmt". es könnte doch gelingen, über das gemeinsame, über nicht-brache hände die immer schwelenden negativen vorzeichen zu überwinden u. in einem glücklicheren, beständigen, sich beiderseitig annehmenden li-ld , das träumen zu erfahren, welches die morgen lichter macht u. liebes-u. lebenswerter?


gern gelesen u. darin assoziiert

lg, rivus
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Re: vorzeichen

Beitragvon Franke » Mo 02 Nov, 2009 11:10


Hallo Rivus!

Danke für deine ausführlichen gedanken und Assoziationen zu meinem Gedicht.
Du hast die Bedeutung auf die Beziehungsebene verlegt, das kann man tun, war aber nicht meine Intention beim Schreiben.
Ich hatte da eher diese latente Bedrohung im Hinterkopf, die einen ahnen lässt, dass wohl bald etwas passiert.

lg
Manfred
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