heißt dein fick dich fick mich
& du trägst nichts als
scheiß drauf – blicke sagen mehr als
dein vorgetäuschtes brustbeben
kratz mir narben in den himmel
- ich blute nur noch diese nacht
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wenn ich heute gehe:heißt dein fick dich fick mich
& du trägst nichts als scheiß drauf – blicke sagen mehr als dein vorgetäuschtes brustbeben kratz mir narben in den himmel - ich blute nur noch diese nacht "...and the poets are just kids who didn't make it." -Fall Out Boy-
Re: wenn ich heute gehe:Hallo Neruda,
der Titel trägt sich in den Text wie hingerotzt. Als Leser fühlt man sich fast verpflichtet, diese Sauerei aufzuwischen, die das Du anrichtet. Dabei sind ein paar spannende Bilder, Scheißdraufblicke, Brustbeben, fast traut man sich nicht, diesen Ort zu betreten. Aber dann wird klar Schiff gemacht, nur noch heute Nacht. Ziemlich definitive Aussage, das, und klar halte ich zum lyrischen Ich. Schmeiß das Elend aus der Hütte, egal die Kosten. Formal finde ich dies gelungen, hatte beim Erstlesen leichte Probleme mit dem "dein" in Z4, aber jetzt finde ich, dass es den Lesefluss zielführend erweitert. Vielleicht könntest du darüber nachdenken, aus "kratz" ein "kratzt" zu machen. LG, R Endlich Nichtdichter
Re: wenn ich heute gehe:Hey ruelf,
was meinst du mit "der Titel trägt sich in den Text wie hingerotzt"? Würde ich aus "kratz" "kratzt" machen, ließen sich die erste und die zweite Strophe zwar verbinden, aber dafür würde sich auch die Aussage ändern. "kratz mir narben in den himmel" ist eine Aufforderung an das lyr.Du, soll es darauf hinweisen, dass es nur noch diese Nacht Zeit dafür haben wird. Dann ist Schluß. Das muss das lyr.Du wissen, wir wollen ja fair bleiben. Deshalb bleibt es beim "kratz". Aber danke für den Vorschlag. Und danke für den Kommentar. Lg, Kim "...and the poets are just kids who didn't make it." -Fall Out Boy-
Re: wenn ich heute gehe:Hallo Kim,
also widersprüchlicher gehts wohl kaum mehr. Ein Titel, der einem Rosamunde Pilchertränen in die Augen treibt, ein Einstieig, den nicht einmal mehr lyrische Hardcoresexisten lesen wollen und ein geniales Schlussbild. Für alle was dabei obwohl mir der Schluss gereicht hätte. ;) LG Perry
Re: wenn ich heute gehe:Hallo Perry,
also die Assoziationen mit Rosamunde Pilcher und Hardcoresexisten kann ich nicht nachvollziehen. Das sähe dann wohl doch anders aus. Widersprüchlich finde ich an dem Text auch nichts. Aber schön, dass dir der Schluss gefallen hat. Lg, Kim "...and the poets are just kids who didn't make it." -Fall Out Boy-
Re: wenn ich heute gehe:Hallo Kim,
Ja, bei der Überschrift könnte man anderes erwarten. Aber die drei Punkte sagen mir, es geht weiter und der Rest ist damit zusammen zu lesen. Also war ich gespannt und habe alle Erwartungen außen vor gelassen. So gesehen hat der Titel für mich die Bedeutung: wenn.....dann Wenn hat ja sowohl zeitliche als auch eine Bedingungsbedeutung. Ich nehme es mal als zeitlich. Dein „Fick dich“ bedeutet eigentlich „Fick mich“. Das lyr.du sagt dies aber nicht. Ist es frustriert, weiß es dass eine klare, ehrliche Aussage eh nichts bringen würde und kehrt aus der Frustration heraus den Spieß in Aggression um? Kann es mit seinen gefühlen nicht umgehen? Das lyri sieht mehr, tiefer, weiß, was los ist. Auch wenn es anklagend klingen mag, stecken da doch auch Enttäuschung, Erwartung und Erkenntnis dahinter. „du trägst nichts als...“ Ich sehe hier das lyr. du nackt vor dem lyri bis auf die Blicke, die das wahre Empfinden erschließen. Probleme hatte ich mit dem „vorgetäuschten brustbeben". Wann bebt die Brust? Eigentlich, wenn man schnell atmet. Ist dies der Fall, weil das lyr. du eben diesen fick doch will? Dann würde sich das „fick mich“ daraus erschließen und nicht aus den Blicken. Deckt es sein wahres Empfinden nur zu mit Vortäuschung? Will es seine eigene Verwundbarkeit nicht zeigen? Dass die letzten Zeilen eine Aufforderung beinhalten, ist klar. Deshalb ist auch „kratz“ hier schlüssig. Diese Aufforderung könnte man nun so interpretieren, dass das lyri wenigstens etwas behalten möchte von dem „Himmel“ (den ich hier mal als das Positive sehe, was war). Narben bleiben. Es muss diese Nacht geschehen. Eine Entscheidung steht an, dann ist es zu spät, denn dann wird das lyri nicht mehr offen sein (bluten). Wenn ich dein Gedicht so persönlich interpretiere, sind Wortwahl und Bilder stimmig und aussagekräftig. Auch ohne, dass sie beschrieben werden, stecken eine Menge Gefühle darin. Eine Frage habe ich noch: Warum das &-Zeichen statt „und“? Gruß aniana [mittig:27trn5ue]Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen,
muss man eigenen haben. [/mittig:27trn5ue] [mittig:27trn5ue][size=85:27trn5ue]Arthur Schopenhauer [/size][/mittig:27trn5ue]
Re: wenn ich heute gehe:Hey ani,
danke für deine ausführliche Interpretation zu meinem Text. Du hast meine Intention da auch ziemlich genau getroffen. Im Großen und Ganzen wird hier ein Abschiedsfick beschrieben. & statt und, weil es sich besser liest. Irgendwie schneller. Ich kann das schwer beschreiben. Ich hab's mir halt auch irgendwie so angewöhnt :D Ich weiß, das ist eine schlechte Erklärung. Lg, Kim "...and the poets are just kids who didn't make it." -Fall Out Boy-
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