Literaturforum

[Perry]

wir sprechen übers alltägliche,
nur über liebe reden wir nicht.
zwei kontinente treffen einander,
der tisch das trennende meer,

keiner traut sich es zu überqueren.
im gehen lege ich mein rosenrot
neben ihr zartes tassenweiß,
unsere hände schlagen brücken.


1. Fassung:

tete-a-tete

wir reden übers wetter, das leben,
nur über liebe sprechen wir nicht.
zwei kontinente treffen aufeinander,
das schmale tischchen ist der äquator,
den zu überqueren sich keiner traut.
im gehen lege ich mein rosenrot
zwischen zögerliches tassenweiß.

[Friederich]

Hi Perry,

da mir gerade nach einem leichter zu konsumierenden, dabei aber nicht wässrigen Text war, blieb ich an deinem hängen und muss sagen, dass mir vor allem gefällt, wie die Tiefe der Situation, die mit Knappheit und einem raschen, unpathetischen Ende vermengt ist, in die Form einfließt. Vor allem das Ende finde ich gelungen - hier trifft nicht nur Erwartung und Hoffnung auf Enttäuschung, sondern auch eine Signalfarbe auf neutrales Weiß

Letztlich muss ich sagen, dass der Text von den Zeilen 4-6 lebt. Der Anfang ist mir, trotz aller inhaltlicher Alltäglichkeit, zu wenig dicht. Vielleicht fällt dir ein alternativer Einstieg ein?

Grüße,
Friederich

[Perry]

Hallo Friederich,
danke für den "nicht wässrigen Text." Ich habe mittlerweile eine neue Fassung erstellt, die den Einstieg etwas komprimiert und den Schluss etwas verdeutlicht.
Vielleicht kommt das ja deiner Vorstellung etwas näher.
LG
Perry