Alle epischen Texte, die in keine andere Kategorie passen

Cool gekillt [Thema: "Mutprobe"]

Beitragvon maxk » Mi 06 Apr, 2011 22:01


BaTamm, BaTamm, BaTamm, BaTamm! Harder! Better! Faster! Stronger! Bässe umschlagen mich, prallen von Betonwänden ab und umschlingen mich ein weiteres Mal. Sie tragen mich durch eine grelle Landschaft voller Farborgien: Grün, Gelb, Blau, Rot, alles kreischt mir zu. Sie tragen mich höher, ich schwebe auf gleicher Höhe mit den Geilen. Da packe ich sie und hau sie zu Boden. Bamm!
Oja, da steh ich alleine, oben, unter mir alles andere. Das jedoch sehe ich nicht, mit starrem Blick lasse ich mich von meinem Umfeld unmittelbar vor meinem Gesicht unterhalten, unfähig an den Rändern meiner Scheuklappen einen Blick vorbei zu wagen. So schwebe ich durch einen Raum voller interessanter Dinge; Allen voran: Menschen in allen möglichen entstellten und verzehrten Varianten, die sich wie ein Meer unter mir ausbreiten und regelmäßig zu Wellen sich auftürmen. Meine Beobachtungen werden ab und an von bunten Lichtfäden, die sich durch mein Blickfeld ziehen unterbrochen. Fasziniert beobachte ich einen gold-blauen Faden der sich elegant einen Weg von meinem rechten zu meinem linken Auge bahnt.
Gesteuert werde ich auf meinem Rundgang von dem ewigen Rhythmus den der DJ aus seinen Boxen entfesselt. Mein Herz findet’s klasse, klatscht Beifall, ja trommelt sogar mit den Füßen.

Plötzlich erstirbt des DJs Meisterwerk, der Raum bleibt stehen, wie am Plattenteller festgehalten. Ich erschrecke mich ob dieser entsetzlichen Entwicklung. Ist dies die Disko-Hölle, wo alle Beats von stille erstickt werden? Doch da entdecke ich in der Stille einen neuen, nie da gewesenen Rhythmus. Langsam wippe ich weiter zu der neuen stillen Musik, die nun, fast greifbar, die fehlenden Beats ersetzt. Das ist doch klasse, selbst zur Stille kann ich tanzen! Ich schau auf die still lachenden Gesichter unter mir und freue mich. Ich proste ihnen zu, meine Lippen verzerren sich zu einem nicht ganz seriös gemeinten Angebot, die Party doch in mein Schlafzimmer zu verlegen.

Da entdecke ich etwas neues, ein Flimmern in der Mitte des Raumes welches mit einem leisen summen die Bühne betritt. Schnell breitet sich das Summen zu einem einzelnen schrillen Ton, welcher mein Herz veranlasst in einen dröhnenden Beat zu verfallen. Ich bin begeistert, fordere das Flimmern auf, zusammen wirbeln wir durch die Menge. Kaum kommt mir die Idee meine Initialen auf diese Art zu hinterlassen, schon ertönt ein Ruf aus der Stille und eine meiner Scheuklappen wird aus meinem Gesicht gesprengt.


Verletzt schreie ich auf, die Hände an die Trümmer gepresst, versuche die einströmende Welt aufzuhalten meinen Kopf zu überfluten. Mein Flimmern verwandelt sich in einen Riss, der sich über meine Welt ausbreitet, ein schwarzer Krater, in den schreiend die Lichter stürzen. Mein Flimmern verschwindet und hinterlässt mir nackte, schwarze Panik. Sieht Auch mein Herz verlässt den Raum mit seinem neuen besten Freund den DJ. Mit ihnen geht mein Motor, ihr Produkt, und lässt mich zu Boden krachen. Der Aufprall ist hart; Meine verbleibende Scheuklappe federt ihn zunächst ab, zersplittert dann aber aufgrund der Wucht. Ich kann den weiter einströmenden Eindrücken nicht länger standhalten. so die Disko-Hölle aus?

Na gut, ich verabschiede mich von den Gästen, winke Herz und DJ aus der Ferne zu, bedanke mich für ihre großartig Arbeit und lege mich schlafen. War ja auch `ne lange Nacht.


Hab mit der Geschichte am Schulschreibwettbewerb teilgenoomen, die Themenvorgabe war "Mutprobe".
Gruß, maxk
Benutzeravatar
maxk
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 69
Registriert: So 15 Mär, 2009 21:41
Eigene Werke
 

Re: Cool gekillt [Thema: "Mutprobe"]

Beitragvon Smilodon » Mi 06 Apr, 2011 23:19


Halo Max,

schön, dass du dich mal wieder hier im Forum blicken lässt! Zunächst wünsche ich viel Erfolg für den Wettbewerb, auch wenn ich als Jurymitglied wahrscheinlich relativ skeptisch deinem Text gegenüber wäre. Im Prinzip basiert alles nur auf einem einzigen synästhetischen Erlebnis während des Diskobesuchs und mit dem "BaTamm, BaTamm, BaTamm, BaTamm! Harder! Better! Faster! Stronger!" ist ja eigentlich schon alles gesagt. Dieses "BaTamm, BaTamm, BaTamm, BaTamm! Harder! Better! Faster! Stronger!" versuchst du dann aber doch noch näher zu beschreiben und in Bilder zu verpacken. Es waren ein paar ganz gute Ansätze drinnen, aber viele deiner Bilder sind schief oder unklar (siehe meine Details unten).

Da dein gesamter Text ja darauf basiert, Gefühle und Eindrücke des Ich-Erzählers zu beschreiben, wäre es schön gewesen, wenn du diese wirklich beschreiben würdest anstatt sie einfach zu nennen. Hier mal nur ein paar Beispiele, was ich meine:
Ich bin begeistert,

und freue mich.

Ich erschrecke mich

nackte, schwarze Panik.

Wie sieht denn die Panik aus? Wie fühlt man sich, wenn man begeistert oder erschreckt ist? Das ist es ja, was mich als Leser interessiert und das sind Bilder, die beim Leser hängen bleiben. So denke ich mir nur "Ja, schön, er ist begeistert, na, und?". Ich weiß, das ist schwierig, dafür treffende Worte zu finden, aber niemand hat gesagt, dass das Schreiben ein Kinderspiel ist. Hier mal ein Beispiel für eine Stelle, an der dir so eine Gefühlsbeschreibung gut gelungen ist und von denen ich mir mehr gewünscht hätte:
Mein Herz findet’s klasse, klatscht Beifall, ja trommelt sogar mit den Füßen.

Auch das "BaTamm, BaTamm, BaTamm, BaTamm! Harder! Better! Faster! Stronger!" ist eigentlich ganz schön, da du ja auch versuchst die Töne und Eindrücke zu beschreiben und da kann ein wenig Lautmalerei ein sehr gutes Stilmittel sein. Im ersten Absatz ist es dann nur noch ein leises "Bamm!" und irgendwann taucht sowas dann gar nicht mehr auf. Vielleicht hättest du das "Batamm, Batamm, Batamm" als wiederkehrendes Stilmittel öfter verweben sollen, um die Diskosituation, in der wir uns ja die ganze Zeit befinden, zu unterstreichen. Außerdem ließe sich das Batamm Batamm Batamm auch gut auf dein Herzschlagen anwenden. Wenn du statt "Ich freue mich" schreiben würdest "Mein Herz tanzt Batamm, Batamm, Batamm" würdest du dem Text viel mehr Geschwindigkeit verleihen und nicht ständig die Bremse drücken, die der Situation nicht gerecht wird.

Das war natürlich ein sehr hartes Urteil meinerseits, aber da du ja schon ein paar Jährchen bei uns dabei bist, bin ich mir sicher, dass du das verkraftest und versuchst, meine Kritik in neue Kreativität umzuwandeln. Es waren ja auch ein paar gute Ansätze drinnen und die Jurymitglieder im Schülerwettbewerb werden vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein Auge zudrücken.

Wo ist hier eigentlich die Mutprobe? Der Diskobesuch als solcher? :grin:

Ansonsten hoffe ich, dass du den Text noch nicht abgeschickt hast. Gerade Kommafehler winken einem da noch reichlich entgegen und auch Grammatik und Rechtschreibung tanzen an einigen Stellen Batamm Batamm Batamm. Manchmal sieht es nach kleinen Unachtsamkeiten aus, bei anderen Dingen solltest du dir die Regeln nochmal genauer ansehen, z.B. Großschreibung von substantivierten Adjektiven und Verben. Ich habe sicher nicht jedes ortografische Detail in deinem Text angemerkt, aber vielleicht helfen meine Ausführungen trotzdem ein wenig:


Rhythmus den

Komma dazwischen

Ich erschrecke mich ob dieser entsetzlichen Entwicklung. I

Ich bin ja ein großer Fan dieser etwas altbackenen ob-Formulierung. Aber das passt so gar nicht zu deinem Erzähler. Besser: "mich über diese"

stille

Stille groß

Langsam wippe ich weiter zu der neuen stillen Musik, die nun, fast greifbar, die fehlenden Beats ersetzt.

Ich finde es ein wenig unpassend, den Rhythmus der Stille als stille Musik zu bezeichnen. Vielleicht kannst du hier ein wenig kürzen:
nie da gewesenen Rhythmus, der nun, fast greifbar, die fehlenden Beats ersetzt. Durch das "Das ist doch klasse, selbst zur Stille kann ich tanzen!" sagst du ja ohnehin schon, dass du weiterwippst. Ggf. kannst du hier das tanzen durch ein wippen ersetzen, wenn du das Wort gerne magst. :wink:

Ich schau auf die still lachenden Gesichter

das "still" hier würde ich streichen. "still lachend" klingt ein wenig seltsam. Wenn du betonen möchtest, dass auch die Menschen still geworden sind, würde ich das nochmal extra herausheben in einem Nebensatz oder eigenem Satz. Z.B. "Ich schau auf die lachenden Gesichter. Auch die geben keinen Ton von sich."

nicht ganz seriös gemeinten Angebot

Entweder das Angebot ist nicht ganz ernst gemeint oder nicht seriös. Nicht seriös gemeint geht nicht, Vielleicht bist du hier einem falschen Freund aus dem Englishen "serious" aufgesessen - "seriös" im deutschen bedeutet nicht ernst, sondern vertrauenswürdig.

Raumes welches mit einem leisen summen

Komma nach Raumes und Summen groß

einzelnen schrillen Ton

Vielleicht besser: einzigen
(Und nach veranlasst in diesem Satz muss zwar nicht, aber sollte ein Komma.)

Ich bin begeistert, fordere das Flimmern auf,

Grammatisch korrekt fordert man immer zu etwas auf. Also z.B. zum Tanz.

Kaum kommt mir die Idee meine Initialen auf diese Art zu hinterlassen, schon ertönt ein Ruf aus der Stille und eine meiner Scheuklappen wird aus meinem Gesicht gesprengt.

Die Satzkonstruktion ist ein wenig umständlich lang. Außerdem frage ich mich, wie man durch die Menge wirbelnd seine Initialien hinterlassen kann. Aus der Stille kann auch kein Ruf ertönen, weil die Stille sonst keine Stille mehr wäre, sondern eine Stille mit Ruf. "Plötzlich ertönt ein Ruf" würde es auch tun. Ansonsten würde ich den ganzen Satz nochmal überdenken.

Verletzt schreie ich auf, die Hände an die Trümmer gepresst, versuche die einströmende Welt aufzuhalten meinen Kopf zu überfluten.

Verletzt aufschreien ist auch so eine seltsame Konstruktion, da streng genommen das "verletzt" als Adverb ja das Aufschreiben charakterisiert und nicht den Menschen, der schreit. Man sagt sowas zwar hin und wieder, aber es ist meiner Meinung nach (zumindest an dieser Stelle hier) kein guter Stil. Man kann laut oder schrill aufschreien, aber nicht verletzt. Außerdem ist sowieso klar, dass dein Prot verletzt ist, wenn irgendwas sein Gesicht weggesprngt hat.

die Hände an die Trümmer gepresst, versuche die einströmende Welt aufzuhalten meinen Kopf zu überfluten.

"aufhalten, etwas zu tun" ist auch ein schief klingendes Verbum. Entweder versuchst du die Welt aufzuhalten oder du versuchst sie daran zu hindern, deinen Kopf zu überfluten. Außerdem klingt das ganze Bild nicht sehr überzeugend. Erstmal frage ich mich, welche Trümmer du meinst, es sind ja bisher nur die Scheuklappen gesprengt worden. Zweitens frage ich mich, wie ich die Welt aufhalten kann, wenn ich gegen ein paar Trümmerteile presse. Wäre es nicht sinnvoller, die Hände schützend vors Gesicht zu halten?

Mein Flimmern verwandelt sich in einen Riss, der sich über meine Welt ausbreitet, ein schwarzer Krater, in den schreiend die Lichter stürzen.

Das Flimmern kann sich nicht zu einem Riss verwandeln. Das Flimmern kann höchstens selbst einen Riss bekommen. Und Lichter, die schreien, passt zwar irgendwie zu deiner synästhetischen Geschichte, aber es ist das selbe Problem wie mit dem verletzten Aufschrei: ein Sturz kann nicht schreiend sein, er kann tief oder lang oder schmerzhaft sein, aber nicht schreiend.

Mein Flimmern verschwindet und hinterlässt mir nackte, schwarze Panik.

Hinterlassen kann zwar in manchen Situationen mit Dativ stehen ("Er hinterlässt mir ein schönes, neues Haus"), hier sollte aber "hinterlässt bei mir" stehen.

seinem neuen besten Freund den DJ.

Kommasetzung üben wir nochmal :wink:
Komma nach Freund.

mein Motor, ihr Produkt,

Verstehe nicht, was du mit dem Produkt meinst.

hart;

Entweder einen Punkt oder einen Doppelpunkt oder das "Meine" im folgenden Satz klein schreiben.

federt ihn zunächst ab

Klar, mit "ihn" ist der Aufprall gemeint, aber logischer wäre es doch, wenn du direkt "mich" schreiben würdest.

so die Disko-Hölle aus?

so der Untergang der Grammatik aus?
(oder einfach ein "Sieht so" vergessen? :wink:)

Na gut, ich verabschiede mich von den Gästen, winke Herz und DJ aus der Ferne zu, bedanke mich für ihre großartig Arbeit und lege mich schlafen.

Das ist unlogisch, wieso sowas aus der schwarzen Panik und dem wuchtigen Aufprall folgt. Also wieso dieses fröhliche Winken und die netten Abschiedsgesten? Und dann das süffisante Resumé, dass es nur eine lange Nacht war? Das erschließt sich mir aus dem vorangegangenen Text leider nicht.

Liebe Grüße,
Smi
Menneskets hjertes tanke er ond fra barndommen av.
Benutzeravatar
Smilodon
Stammuser
Stammuser
 
Beiträge: 723
{ IMAGES }: 0
Registriert: Mo 01 Sep, 2008 19:32
Eigene Werke
 

Re: Cool gekillt [Thema: "Mutprobe"]

Beitragvon Antibegone » Do 07 Apr, 2011 00:37


Hallo maxk.

Lange nichts von dir gehört, soweit ich weiß.

Interessant finde ich, dass du diesen Text, eine Beschreibung eines nächtlichen Diskobesuchs unter dem Thema „Mutprobe“ verhandelst. Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie du das eigentlich verarbeitest. Worin der Mut liegen soll. Oder geht es gar nur um eine ironisierende Darstellung einer Attitüde? Weil „cool gekillt“ und auch die Sprache von „Harder! Better! Stronger!“ könnte mich darauf verweisen wollen.
Okay, erst mal durchgehen, ich kommen später darauf zurück.

Du hast ein gewisses Problem. Du baust kein Bild auf. Beziehungsweise du hast so viele einzelne kleine Bilder, die Menge als wogendes Meer, das Licht als Orgie, der schwarze Krater, die schwarze Panik, die Disko-Hölle, dieses Herz-Symbol.
Du legst es darauf an, plastisch zu sein. Den Leser eintauchen zu lassen in diese Diskonacht. Sonst würdest du gar nicht anfangen mit Bildern zu arbeiten, sie sogar lautmalerisch auszulegen. Die Diskothek wird zu einem flimmernden, farbspielenden Kabinett, bestimmt vom allgegenwärtigen Beat, eine Kulisse, die es obsessiv darauf anlegt, in ihr Spaß zu haben. Eine grelle Illusion, die die Sinne sprengt.
Wenn du die Bilder geschickt aneinander reihst, kannst du damit den Raum, die Disko nachbauen. Sätze aufeinander schichten wie man ein Haus bauen würde. Sagen wir du bliebest bei der Disko-Hölle – werden dann nicht die Lichter zu Lavaströmen? Der Beat zu den Hammerschlägen, die die Fesseln der verlorenen Seelen schmiedet? … Oder das gleißende Licht zum Strom des Styx? (Sind echt net die besten Beispiele, aber mir fällt jetzt gerade auch nix gscheits ein.) Nimm mich als Leser hinein in diese Disko-Hölle, bis ich die Schläge auf meinem eigenen Trommelfell höre, meine Augen vor Licht geblendet sind --- bis zum K.O.

„Sieht Auch mein Herz verlässt den Raum mit seinem neuen besten Freund den DJ. Mit ihnen geht mein Motor, ihr Produkt, und lässt mich zu Boden krachen.“
Das Aufwachen aus dem vitalisierenden Dopamin Tanz führt zum Aus. Mit einem Mal erstirbt jede Kraft, die zuvor noch unendlich vorhanden war, durch die Musik beschwörend hervorgerufen wurde. Ich mag das Bild mit den Scheuklappen. Denn das behältst du bei.
„…eine meiner Scheuklappen wird aus meinem Gesicht gesprengt.“ Hat ein Pendant hier: „Meine verbleibende Scheuklappe federt ihn zunächst ab, zersplittert dann aber aufgrund der Wucht.“ Ich kann mir gut vorstellen, wie das aussieht, wie der Tunnelblick zerstört wird, plötzlich die Sicht und damit das Aufwachen hereinbricht. Dadurch, dass du im Bild bleibst, erzeugst du auch Spannung. In längeren Texten hängt es irgendwann daran – Spannung aufzubauen. Bögen zu ziehen. Zusammenhänge schaffen. Wenn du nur wahllos ein Bild ans andere reihst, kommt das leider nicht zu Stande.

Außerdem solltest du dir überlegen, ob „Herz“ wirklich ein so gutes Symbol ist. Da kann man sich jetzt streiten – ist halt schon etwas ausgelutscht. Und – was willst du damit eigentlich sagen? Geht es dir darum, die Empfindungsfähigkeit eines Menschen auszudrücken? Seine Lebenskraft? Seine Liebe? Versuch doch zu differenzieren und für dieses differenzierte Verständnis ein anderes Bild zu finden. Was drückt Empfinden eines Menschen noch aus? Wie ist vor allen das Empfinden dieses speziellen Ichs konstituiert?
Also, vor allen: Nicht nur, dass ich sowas an sich nicht gerne lesen – ja, ja, Geschmackssache, ich weiß, schon gut, hau mich, wenn ich dich für was haue, worüber man streiten kann -, du benutzt es auch einfach zu oft und zu indifferent.
Mit Wortwiederholungen solltest du ohnehin aufpassen. So etwas wie „still“ und „neu“ und „alle“ hab ich entschieden zu oft rot markieren müssen beim Drüberlesen.

Übrigens, es ist wohl ein Schreibfehler, aber das ist irgendwie geil:

Sieht Auch mein Herz verlässt den Raum mit seinem neuen besten Freund den DJ. Mit ihnen geht mein Motor, ihr Produkt, und lässt mich zu Boden krachen. Der Aufprall ist hart; Meine verbleibende Scheuklappe federt ihn zunächst ab, zersplittert dann aber aufgrund der Wucht. Ich kann den weiter einströmenden Eindrücken nicht länger standhalten. so die Disko-Hölle aus?


Diese Zertrümmerung der Syntax passt schön zum dröhnenden Beat, bei dem ganze Sätze schon mal so einen Charakter bekommen können. Aber gut, Schreibfehler… hmm, trotzdem, ich steh darauf. Mehr noch als auf diese Lautmalerei. Das würde ich so sehr jetzt nicht intensivieren. Muss einfach net sein… Es sei denn du willst nen Comic verfassen. Ansonsten kann man Sprache auch anders „klingen“ lassen als hin zu schreiben, wie es zu klingen hat.

Ja, am Ende… wohl doch eher ein „Möchtegern auf Dicke Hose machen“ oder? Erinnert mich total an dieses – wie heißt das Lied? – ahhh… „Alors On Danse“ (kann man übrigens echt gut zu tanzen) und dazu gibt es ein Video, wo sie den Typen erst zur Arbeit setzen wie so eine Puppe, dann abends innen Club schleppen und ohne dass er geschlafen hat wieder an die Arbeit ---
Ich finde es gar nicht schlecht, dieses Mut haben, einen auf Ober-Checker sein zu verbinden mit dem Disko Besuch und dem Knock Out. Du könntest allerdings an dieser Themenbearbeitung feilen, es weiter ausbauen, damit es besser herauskommt. Warum gehst du im Text nicht weiter darauf ein? Sagst wie krass geil er sich fühlt, voll der mutige Typ voll abzugehen – oder weiß ich was.

Auf zur nächsten Party, mit Grüßen von
Traumi
Benutzeravatar
Antibegone
Gegen Begonien
Etabliert
 
Beiträge: 432
Registriert: Mo 21 Mär, 2011 22:27
Eigene Werke
 

Re: Cool gekillt [Thema: "Mutprobe"]

Beitragvon Smilodon » Do 07 Apr, 2011 00:49


Ganz kurz nach als Ergänzung:
Du baust kein Bild auf. Beziehungsweise du hast so viele einzelne kleine Bilder, die Menge als wogendes Meer, das Licht als Orgie, der schwarze Krater, die schwarze Panik, die Disko-Hölle, dieses Herz-Symbol. [...] Wenn du die Bilder geschickt aneinander reihst, kannst du damit den Raum, die Disko nachbauen.

Das ist mir auch aufgefallen, habe es aber vergessen, so explizit zu erwähnen. Daher möchte ich Traumis (sehr gelungene!) Kritik an dieser Stelle nochmal ganz dick unterstreichen.

BaTamm, BaTamm, BaTamm,
Smi
Menneskets hjertes tanke er ond fra barndommen av.
Benutzeravatar
Smilodon
Stammuser
Stammuser
 
Beiträge: 723
{ IMAGES }: 0
Registriert: Mo 01 Sep, 2008 19:32
Eigene Werke
 

Re: Cool gekillt [Thema: "Mutprobe"]

Beitragvon androildxv » Mo 09 Nov, 2015 09:47


If I have a problem in the interaction. I can ask for help from the you
androildxv
Neu
Neu
 
Beiträge: 2
Registriert: Mo 09 Nov, 2015 09:34
Eigene Werke
 

Zurück zu Treibgut

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste

cron