Welche Prosa gedeiht am besten?

Umfrage endete am Mi 13 Jul, 2011 21:08

Liebes Tagebuch,
2
20%
Voll die Dramatik
2
20%
variation in c-dur
2
20%
Ich rieche Dich.
2
20%
ohne Titel
2
20%
 
Abstimmungen insgesamt : 10

Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon rivus » Mi 06 Jul, 2011 23:09


mhmm,
mhmm, respekt allen mutigen, die in 30min prosa hier einstellen. ich persönlich finde 30min sind zu knapp, zu knapp auch, um schlüssige und gehaltvolle texte zu schreiben, doch es gibt immer ausnahmekönner. dennoch, würde ich für prosa immer mehr zeit zur verfügung stellen (2h). ( außerdem, hat sicherlich schon so mancher teilnehmer bei allen wettbewerben aus alten versuchen etwas zusammengebastelt und bei den 30min mit genutzt, also gibt es immer auch einen schummelfaktor, den man wohl nie ausschließen kann. den wirklich aus den stegreif enstandenen und gelungenen texten zolle ich meine achtung ...)

meint der rivus
Zuletzt geändert von rivus am Mi 06 Jul, 2011 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Anna Lyse » Mi 06 Jul, 2011 23:32


aber aber lieber rivus, der schummelfaktor gilt sicher nicht nur für den bereich prosa ;) möchte meinen dass es in keinem genre auszuschließen ist, einschließlich lyrik!
ausserdem finde ich 30min. nicht zu kurz für gelungene prosa, mensch es gibt leute die schreiben ihr leben lang an irgendeinem dreck (sicherlich subjektiv gesehen, ich weiss, ich weiss) und dann gibt es so leute die schreiben in 30 min u. noch weniger ganz gutes, man weiss ja nie wie lange ein autor an irgendwas gebastelt hat, damit meine ich grad mal nicht die 30 min. autoren. na vielleicht hab ich auch einfach keinen plan von prosa aber ich möchte meinen dass es nicht auf die anzahl der minuten ankommt, eher noch an der eigenen befindlichkeit oder sogar tagesform?!

also und zu sagen dass man wohl für lyrik weniger zeit bräuchte finde ich auch ganz schön seltsam, ziemlich seltsam sogar. wo ist denn da der vergleich, bzw. wie kann man das miteinander vergleichen? nur weils weniger worte in lyrik sind, scheinbar!!! weniger worte. = nicht weniger arbeit, wenn man das so direkt sehen mag.

meint die isa
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon rivus » Mi 06 Jul, 2011 23:39


hut ab liebe isa,
wie übervermessen von mir. knüppel aus dem sack prosa streckt mich lyra deckt mich rivulus keckt sich ;)
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon rivus » Do 07 Jul, 2011 00:36


ach mo.-
asche übers haupt. ja, unter deinen im alten faden genannten beweggründen finde ich gute argumente für 30min-ausdrucksschule. ich habe ja diesen druck auch schon erlebt und war überrascht, dass dabei was gescheites herauskam. isa hat doch mit ihren mitteilmeinttext meine aussagen auf den boden gebracht u. relativiert. ja, in zwei stunden, haben gute schnellschreiber ihre textmaschine in den 5.gang gebracht und finden dann wohl kein halten mehr. (@isa lyrik u. prosa sind wunderbare ausdrucksformen. sie benötigen gleichermaßen zuwendung und ich habe nicht behaupten wollen, dass man für lyrik weniger zeit bräuchte. ich meinte mit "bei allen wettbewerben" alle genrewettbewerbe, hab mich aber zugegebenermaßen wieder mal nicht präzise genug ausgedrückt. aber aber hab ich als berechtigten einwand vernommen u. auch aufgenommen :)

lg, der rivus
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon cube » Do 07 Jul, 2011 23:09


zum ersten hat esb ja schon ein paar brauchbare Anmerkungen gemacht, ich will da gar nicht weiter ins Detail gehen, der Text ist es einfach nicht wert. Keine Ahnung, wer den gewählt hat, das ist so ein Text, der seine Kraft aus bisschen Pseudophilosophie und Ficksprech zieht, wortgewordene Potenzphantasie, vernachlässigbar.

Die Herangehensweise des zweiten gefällt schon besser, auch wenn ich als Titel hier ein OT vorgezogen hätte. Spiel mit Absurdem oder Widersprüchlichem ist eine feine Sache und auf dieser kurzen Strecke auch les- und verdaubar. Meines Erachtens wurde der Text aber ein Stück zu weit in die Unschärfe geschoben, ein bisschen sauber auserzählte Handlung als Hirnschoner wäre zwischendurch sinnvoll gewesen.

Der dritte Text ist ein Witz, also entschuldige bitte, aber entschuldige dich bitte. Das ist nicht verdichtet, das ist nur dünn.

Beim vierten geht es zum Schluss um die Schlüpfrigkeit von Dusche und Worten, eine anscheinend nicht so seltene assoziative Verbindung, der erste hat sich der ja auch ergeben. Läuft das gerade irgendwo in der Werbung? :D Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Verbindung von Gewalt und Zärtlichkeit schon gut ist, auch wenn hier eine subtilere Verarbeitung und Aneinanderfügung der beiden Triebe dem Text sicher gut bekommen wäre. Der Teil mit der (vergleichsweise) zärtlichen Körperlichkeit stinkt gegen die Gewaltphantasie zu sehr ab, das muss da irgendwie fluffiger und enger werden. Löffelchen. Die Stellung kenn ich aus der Bravo-Girl. Das ist Mädchensex, oder?

Der letzte gefällt mir sehr gut, fast hätte ich den gewählt, phantasievoll, unaufgeregt, gedankenreich. Eine gelungene poetische Betrachtung, die auf den letzten Metern leider derart kippte, dass ich den Text doch nicht wählen konnte. Schade. :)
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Garfield » Do 07 Jul, 2011 23:33


@cube:
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen wie du den ersten Text abwatschen kannst und dann den vierten halbwegs loben. Im ersten passt das halbwegs zusammen, Sprache, Inhalt, Form.
Im zweiten sind das total banale Fantasien, sprachlich wie von esb schon angemerkt unpassend umgesetzt. Das ist nur so: jetzt muss hier Gewalt her! Stimmen durch schocken, aber so platt, da schockt mich nichts. Und der erste Text hat auch Humor, ein gewisses Augenzwinkern, der vierte hingegen will unbedingt ernst genommen werden, das stört mich pers. viel mehr.

Und entschuldigen muss sich niemand für etwas eingereichtest, warum sollte man?
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Antibegone » Fr 08 Jul, 2011 00:06


ich nehme alles aus "ohne Titel" gar nicht ernst. Dazu fehlt der immanente Ernst.

der erste text ist nur eine aneinanderreihung von zufälligen assoziationen, in der einfach die Gestaltung fehlt, die Konsequenz.

der zweite text leidet am bedeutungsüberschuss "existentieller Grundbedürfnisse", die viel wirken wollen und wenig sagen.

der dritte text leidet an bedeutungslosigkeit, die er im letzten satz einholen will: "man hat sie nie gefunden". na dann ist das problem ja gelöst.

der vierte text spielt ein immer gleiches motiv durch. zärtlichkeit, die nicht ankommt, die eig. nur grausam ist. lieblosigkeit... jaaa. noch nie gelesen. aber schreib noch den 1001. text drüber.

"ohne Titel" haut mich auch nicht von den Socken. Aber immerhin läd er durch seinen Ernst dazu ein, sich mit ihm zu beschäftigen. Es gibt einen Willen zur Gestaltung, Motive, die ineinandergreifen. Ärgerlich ist wirlich das "Nirgendwo". Einfacher Anschluss hätte genügt. "Ein Saxophonist trägt mich sanft ins Zerflißen, ich fließe zu dir" Kürzer. Präziser. Weniger gewollt und nicht gekonnt.

Wo ihr grad so schön dabei seid... random. muss ich nochmal überdenken oO
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Anna Lyse » Fr 08 Jul, 2011 00:21


hach ist das schön :D da will ich auch mal was sagen.

der einzige der mich wenigstens über die ersten paar sätze (neben diesem miniding darüber) am lesen gehalten hat ist dieser vorletzte text "ich rieche dich". beim letzten ist mir die wortwahl zu eintönig und stumpf, so wie ein ewig gleiches gegacker von unzähligen hühnern, die sich immer im kreis drehen, vielleicht auch fad, weiss nicht wie man das anders beschreiben könnte.

ausserdem erkenne ich bei manchen keinen zusammenhang zum wettbewerbsthema, muss aber wohl auch nicht weiter schlimm sein denn vielleicht liegts nur an mir.
Zuletzt geändert von Anna Lyse am Fr 08 Jul, 2011 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon GlasaugeBill » Fr 08 Jul, 2011 20:53


Hmh und nun?
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Antibegone » Fr 08 Jul, 2011 21:04


öhhhh.... keine ahnung, glasi.
ich hab um ehrlich zu sein nur mitgemacht aus herdentrieb. zumal ich eig nicht den sinn sehe, die texte zu besprechen ( zu bewerten ), bevor die umfrage abgelaufen ist. gibt nur hinweise im voraus, wer wie abgestimmt hat. oder sollten die kommentare die umfrage beeinflussen und dem unabhängigen bewerter seine meinungsbildung ersparen .... äh erleichtern?

aber wenn alle meinen, was zu sagen zu haben, will ich ja net geizen mit meinem senf :)
dacht ich mir so...
(net sehr eigenständig, hm? ja ja, das kann man mir wohl vorwerfen. aber isa gings anscheinend genauso, oder?)
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Antibegone » Fr 08 Jul, 2011 22:00


for sure, esb.
es kommt darauf an, was man sich erwartet. dass die besprechung mglw. eine meinung beeinflussen kann, sollte einem aber bewusst sein. ob das jetzt wieder okay ist oder nicht, ist eine andere frage. es kann ja gerade das ziel sein, das erhoffte. durch besprechen die qualität eines textes erst sichtbar zu machen, die ein unaufmerksamer leser vl nicht gesehen hat. das besprechen von texten ändert doch mglw. die sicht darauf - oder nicht? oder will man eben jeden leser für sich mit den texten alleine lassen und im nachhinein auf erlebte qualitäten aufmerksam machen.
ich sag nicht, dass das eine oder das andere besser oder schlechter ist, aber man kann ja mal drüber nachdenken, oder?

haha! du denkst auch, ich würde mir über die ganzen wörter tiefgründige gedanken machen, die ich so um mich werfe, was? wenn du eine gute erklärung willst, muss ich darüber nachdenken. gedanken (auch eigene) lassen sich mit zeit und noch mehr denken am besten nachvollziehen. ansonsten, vl reicht es dir ja aus, wenn ich sage: ich meine ein ernst, den der autor seinem werk selbst gegenüber einnimmt. nur wenn dieser gegeben ist, kann ich als leser den text ernst nehmen. so wie ich menschen nur respektieren, wenn sie sich selbst respektieren. es geht nicht um eine wer weiß wie hochtrabene beziehung oder versteiftheit auf den eig. text, sondern eine (im sinne des eigenen schaffens) angemessene beziehung dazu. wobei mir auch klar ist, dass ein solcher maßstab an sich fragwürdig ist.
ja, also das war die kurze erklärung...
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Anna Lyse » Fr 08 Jul, 2011 22:25


jaja ich habe mich hinreissen lassen hier was zu sagen, sei es aus gruppenzwang oder weil ich unbedingt was loswerden musste, keinen plan. kann mich an gestern schon gar nicht mehr richtig erinnern.

sicherlich habe ich mir heute schon gedacht dass diese ganze diskussion wohl auch andere beeinflussen könnten, sei es in die eine oder in die andere richtung. aber ich denke hier kommen genug meinungen zusammen sodass jeder bedient sein dürfte :D

ach man könnte ja eine große warnung über diesen thread posten "lasst euch nicht von den unten stehenden diskussion beeinflussen" aber das wäre dann in etwa wie, denke nicht an einen rosaroten elefanten - zack - schon wieder dran gedacht.
Zuletzt geändert von Anna Lyse am Fr 08 Jul, 2011 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon Old Gil » Fr 08 Jul, 2011 23:06


zu den texten verzapfe ich erst, wenn die wahl vorbei ist (werden denn noch viele abstimmen? imo unwahrscheinlich…)

mir hat dieser wettbewerb etwas gebracht!

antibegone, diesen vergleich (sich selbst respektieren - den eigenen text respektieren), den finde ich super, also wirklich… ich weiß noch nicht ganz, ob ich ihn in meinem kopf dazu bringen kann, sinn zu machen, aber ich geb mein bestes, würde das gerne, ein sehr schöner vergleich ist das für mich :)

und jetzt habe ich gerade abgestimmt, ist ja zum kugeln :lach: , das niveau der texte ist scheinbar recht, hm, nivelliert (macht das sinn?)

ich hab euch lieb :]
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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon cube » Mi 13 Jul, 2011 21:06


wer hat auf den letzten metern verhindern wollen, dass jemand weint?

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Re: Wettbewerbstexte vom 6.Juli 2011

Beitragvon rivus » Mi 13 Jul, 2011 21:07


:engel:
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