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Frieden - Versuch einer Annäherung

Beitragvon wüstenvogel » Sa 18 Feb, 2012 23:57


"Es gibt Wichtigeres
als den Frieden."
(ehem. US-Außenminister
Alexander Haig)

Vielleicht
gibt es einmal Wichtigeres als den Frieden
aber erst dann
wenn er überall
Wirklichkeit geworden ist.

Vielleicht
nehmen wir ihn viel zu leicht
wenn wir glauben
ihn durch immer neue Kriege
immer bessere Waffen
erzwingen zu können.

Vielleicht
ist das unser ewiges Schicksal
Unfrieden
unzufrieden
unfähig zum Frieden
dafür in der Lage
und bereit
uns jederzeit
von innen und von außen
zu vernichten.

Höchste Zeit
endlich
friedfertig zu werden
bedingungslos
Fertigkeiten des Friedens
zu entwickeln
für immer
fertig zu werden
mit den Kriegen
draußen und drinnen
erst dann
kann die wahre Geschichte
der Menschen beginnen.
wüstenvogel
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Re: Frieden - Versuch einer Annäherung

Beitragvon rivus » So 19 Feb, 2012 09:45


hallo wüstenvogel!


vorskizziert:

malevile, neutronenbombe und die strapazierung und aufgabe von verinnerlichtem verhaltenskodex kommen mir in den sinn; und irans unbeirrter nuklearer vormarsch, syrische ignoranz bezüglich ziviler/uno- einwände ...

sind existenzen bedroht, greifen tatsächlich andere, überlebensmechanismen. aber, im Kampf um wirtschaftliche reviere und zur rechtfertigung der durchsetzung von (welt)machtinteressen sind schon viele überzeugungssätze formuliert worden.


ja, ich finde es interessant, wie du dich mit der einstiegsstrophe deinem thema versuch einer annäherung zum frieden , dich dem thema frieden annäherst. mit haig -http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Haig - , einem militär, einer these von ihm, versuchst du dich praktisch antithetisch, dem frieden an sich, anzunähern.

nun, bringst du das wankewörtchen vielleicht in spiel und verbindest es, verblüffend einfach, mit der umkehrung der these, die dem innern, den wünschen eines lyrs, der meisten lyr wohl entspricht und präsentierst damit, zwar fragil, eine lyrhoffnung .

dann setzt du, im bewusstsein der optionen - der mensch als immer gefährdetes, ewiges kriegswesen - eine lyrttatsache ins offene vermutungsfeld, das am ende die feste konsistente, metaexistente, für alle zeiten festgeschriebene, genetisch und schicksalshaft verankerte selbstzerstörung ausbildert.

hinsichtlich dieser dispositionierten bilder, hebt das textlyr einen moralischen imperativ und mahnt an, alberichs fluch, jedes innen, jedes außen in flammen aufgehen zu lassen, fertigkeiten entgegenzusetzen, die einen affiliativen und agonalen frieden von allen welten ermöglichen könnte.


grüße
rivus
Zuletzt geändert von rivus am So 19 Feb, 2012 12:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frieden - Versuch einer Annäherung

Beitragvon wüstenvogel » So 19 Feb, 2012 17:08


Hallo rivus,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

Dieses Gedicht ist gut dreißig Jahre alt - und leider noch immer aktuell,
wie du gezeigt hast - Iran, Afghanistan, der Nahe Osten und Ferne Osten ....

Ich weiß nicht, ob der Mensch von seiner "Natur" her ein "immer gefährdetes, ewiges kriegswesen" ist - die Hoffnung bleibt,
dass er es nicht ist oder dass er sich zumindest ändern könnte ...

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
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