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Ist die Philosophie tot? Haben wir einen freien Willen?

Beitragvon Freidenker » Mi 15 Aug, 2012 17:10


Lange Zeit war die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften. Doch was ist die Philosophie heute noch? Viele ihrer Kinder hat sie an Einzelwissenschaften verloren. Seit Wittgenstein soll sich die Philosophie auf "Sprachtherapie" beschränken, die Knoten wieder auflösen, die meist von Philosophen selbst durch falschen Sprachgebrauch entstanden sind. Ich denke, die Philosophie war die vernünfterige Schwester der vom Wunschdenken, Teufels- und Gotteswahn besessenen Religion. Heute sind es die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler, besonders die der Physiker, Biologen und die der Hirnforschung, die ein aufgeklärter Geist genau beobachten und verdauen sollte. Einige Hirnforscher sprechen von einem neuen Weltbild. Einige Leiter der Max-Planck-Institute für Hirnforschung bezeichnen unsere geglaubte Willensfreiheit als eine Illusion. Ganz so neu ist dieses neue Weltbild der Hirnforscher nicht. Schon Demokrit, David Hume, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und andere Denker verneinten die Willensfreiheit. Heute werden die Vermutungen dieser Philosophen von den Hirnforschern durch erste Experimente bestätigt, und das ist gut so, denn Fakten zählen mehr als kluge Worte. mehr Mehr Infos hier:

Ausstellung Freidenker Galerie - Hirnforschung und Willensfreiheit

Wie denkt ihr über die Willensfreiheit, über die Philosophie?
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Re: Ist die Philosophie tot? Haben wir einen freien Willen?

Beitragvon KrachKaff » Do 16 Aug, 2012 12:32


die welt ist extrem materialistisch geworden.
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Re: Ist die Philosophie tot? Haben wir einen freien Willen?

Beitragvon Prunkbold » Do 16 Aug, 2012 17:00


Hi^^

Die Philosophie lebt, solange es Menschen gibt:
Themen wie Sein, Gott und Ewigkeit bleiben auch in 3000 Jahren aktuell,
und laut "das kleine Buch vom Gehirn" von Michael Madeja,
wird die Gehirnforschung überschätzt, die angeblich über das Denken fast gar nix weiß,
wobei andere Autoren sicher anderer Meinung sind.^^

Sätze wie "Die Philosophie ist tot" oder "Bankrotterklärung der Philosophie" sind für mich
Effekthascherei mit dem Ziel der Aufmerksamkeit.

Und wer soll denn das ganze wissenschaftliche Gerümpel an Theorien hinterfragen?

Da ist so viel intellektuelle Plörre im Umlauf, dass man, glaube ich,
ohne ein gewisses philosophisches Wissen, leicht daran tut, jeden Fisch zu fressen.^^
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Re: Ist die Philosophie tot? Haben wir einen freien Willen?

Beitragvon Le_Freddy » Do 16 Aug, 2012 21:56


also das "problem" vor das uns da die hirnforschung zu stellen scheint ist nicht so neu, wie wir uns glauben machen wollen.
dass die neuros bisher keine res cogitans gefunden haben, überrascht auch nicht jene, die anhänger descartes sind. aus guten gründen, die res extensa, in der die neuros da herumstochern, und die res cogitans, die das Ich sein soll sind zwei paar schuhe, glaubt man descartes. und man muss descartes nicht glauben. viele andere vor und nach ihm haben die person in hinblick auf die kräfteverhältisse beschrieben in dem sie steht, und sind dabei zu dem schluss gekommen, dass das Ich kein vorhandenes ding zu sein scheint, dass wir zb nichts weiter seien als alle unsere erfahrungen.
darum geht es aber nicht. nicht in dieser frage nach der willensfreiheit. ganz offenbar nehmen wir uns als frei wahr. wir werden auch weiterhin wünsche und träume für unser leben haben. und nicht solche sätze sagen wie "wenn ich groß bin muss ich feuerwehrmann werden". es mag für jeden wunsch den ich habe einen grund geben, einen umstand aus dem er folgt. das schmälert aber nicht meine freiheit. ich kann mich fragen: "will ich a wollen, bloß weil b?" und selbst, dass die antwort auf diese frage womöglich so wie sie zustande kommt, zustande kommt, weil hie und da in meinem kopf ein paar zellmembrande depolarisiert wurden, macht es nicht weniger zu meiner antwort.
außerdem denke ich, dass, wer unseren geist so einfach auf eine maschine der komplexität "fahrrad" herunterbrechen will, irr geht. komplexe systeme bereiten unseren mathematikern nach wie vor große probleme. wozu die befürchtung Alles könne berechenbar, sprich: vorhersagbar, sein (die quantenphysik belehrt uns da eines besseren!), wenn wir es nicht schaffen Alles zu berechnen und voherzusagen.
vorsehung ohne offenbarung? son quatsch.

polemische grüße
fred
Zuletzt geändert von Le_Freddy am Do 16 Aug, 2012 22:33, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ist die Philosophie tot? Haben wir einen freien Willen?

Beitragvon Prunkbold » Fr 17 Aug, 2012 13:30


Aus der Überschrift hätte ich zwei Themen gemacht.^^
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