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Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen
von atti » Mi 30 Apr, 2014 17:37
Weltaneignung
Ein flacher Tisch, umringt von schwarzen Sesseln und dem roten Sofa, dessen Fesseln vorne auf den grünen Teppich zielen. Ein Schrank aus Eiche auf den Birkendielen.
Ein Mann mit weißen Haaren sitzt versunken vor dem Glas, aus dem er just getrunken, eine Frau verharrt in ihrer Geste und ein Mädchen liest, ist mir die Nächste.
So geht es, wenn du einen Raum betrittst. Mit der Sekunde wird ein jedes Ding sogleich zum Deinen, erhält ein jedes Ding
sogleich von deinem Meinen seinen Sinn und jeder Mensch genauso seinen Sinn, in den du ihn mit deinem Denken drückst.
Zuletzt geändert von atti am Mi 30 Apr, 2014 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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von Anna Lyse » Sa 03 Mai, 2014 00:57
hallo atti , es ist schön mal wieder was von dir zu lesen, hab ich schon lange nicht mehr. sogleich von deinem Meinen seinen Sinn und jeder Mensch genauso seinen Sinn, in den du ihn mit deinem Denken drückst.
das ist mein lieblingsteil, wenn ich das so sagen darf. ich mein ich hab hier schon ewig nicht mehr meinen senf dazugegeben! aber als ich das jetzt gelesen habe, mal so andersartig wie es halt ist, wollte ich doch mal wieder was sagen. ich finde du kannst schön mit der sprache spielen und das hält sich bis zum schluß. dieses spielerische und dann doch deskriptive. es ist schön geworden mehr kann und will ich im moment nicht sagen. ich wollte ja eigentlich gar nicht mehr wach sein. gute nacht und gruß, isabel p.s. ich bin übrigens kaum hier ins lifo reingekommen weil mein passwort nicht akzeptiert wurde.
Zuletzt geändert von Anna Lyse am Sa 03 Mai, 2014 01:00, insgesamt 2-mal geändert.
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von Perry » Mo 12 Mai, 2014 22:52
Hallo atti, sich die Welt anzueignen ist ein Vorhaben, das wohl nur wenigen gelingt. Die beschriebene Situation wirkt auf mich wie ein nachcoloriertes Bild aus einer Stummfilmszene. Ich kann den Protagonisten/Carakteure selber zum Leben erwecken. LG Perry PS: Ob die Sonettform hier notwendig ist, bleibt Geschmackssache, auch weil einige Reimendungen etwas einfallslos (Sinn/Sinn) bzw. unsauber sind.
Zuletzt geändert von Perry am Mo 12 Mai, 2014 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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von findefuchs » Do 15 Mai, 2014 18:11
Hallo atti,
jedweder Eindruck von allem was uns umgibt, des scheinbar so Eigenständigen, Objektiven, wird augenblicklich - im wahrsten Sinn des Wortes - sobald wir etwas wahrnehmen, von unserem Gehirn in eine irreversible, subjektive Momentaufnahme gezwängt, die vermeintliche Wahrheit über das Wie und Was etwas ist, "eignen"wir uns - wie Dein Titel sagt - an, entreißen wir der, wie auch immer gearteten wirklichen Welt - so es sie gibt, in der es offensichtlich keinerlei Objektivität zu geben scheint.
finde
Als ich des Suchens müde wurde, erlernte ich das Finden. Friedrich Nietzsche
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von rivus » Mi 02 Jul, 2014 23:34
ach atti, ob die welt, die wir uns auf unsere ureigene weise aneignen, auch wieder losgelassen werden kann? pressen wir menschen und dinge nicht allzu sehr in unsre wahrnehmungen, sodass sich beide nicht wirklich weiter entwickeln können? aber vielleicht halten wir nur so welt aus und zusammen, um den dingen und den menschen einen sinn und einen platz zu geben, den sie sonst nicht einnehmen könnten, weil sie eben weder im realen noch im surrealen wirklich vollends verankert sind, sondern eher in beiden? ach, übrigens favorisiere ich wie isa deinen letzten vers.
lieben gruß
der rivus
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von atti » Mo 14 Jul, 2014 17:40
Ihr alle,
vielen Dank für eure wohlwollenden Rückmeldungen, die ich - wie das so zu meiner (Un-)Art geworden ist - leider erst jetzt wahrnehme, nichtdestweniger jedoch sehr schätze und die mich einmal mehr ermuntern.
Bis bald und hoffnungsfroh
atti
i wrote a poem on a dog biscuit and your dog refused to look at it (galaxie 500: fourth of july)
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