von rivus » Fr 14 Aug, 2015 22:56
hi nachfrager,
ach, was für ein lockender titel! ... unsere schatten, solange sie es gibt sollten wir noch leben, aber in deinem "der träume stunden" wird schon im ersten vers angedeutet, wie es um uns steht. wir werden einfach, sowieso schon schlaftrunken von den nicht-träume-stunden, als "schatten des tags" abgelegt undzwar nicht als bunter, nicht protagonistisch und auch nicht als verlängerer schöner tageserlebnisse, sondern als vergessene, so wie wir uns selbst, das selbst am tage, im ganzen großen, vergaßen und doch gibt es eigentlich hoffnung im großen schlaf, der selbst uns vergessene heimsucht und der uns fragen gestattet & sie doch nicht für uns beantworten kann, weil wir seinen code nicht wirklich kennen, denn würden wir ihn kennen, könnten wir uns selbst und unser schöpferisches und verborgenes erkennen und vielleicht sogar bergen wie einen born, ein ewigen quell, aus dem wir alles schöpfen könnten, was unserem selbst gut tun würde. doch "der see der träume" glänzt nur, lässt uns nicht in seine tiefen, hinterlässt uns nur ein abbild seiner oberfläche in den augen, die nicht genügend zeit haben in der träume stunden, in der nacht zu ergründen, was uns fehlt und warum wir nächtens abgelegt, dennoch von träumen umgeben sind, die uns bereichern und die wir doch am tage nicht halten können, weil sie substantiell zu sehr illusionen nähren und als schwarze phantasmen möglicherweise im tageslicht für die gesellschaft nicht tolerierbar sind ... tiefenpsychologisch interessant ist der ansatz von c.g.jung: der schatten ist für ihn ein symbol für alles dunkle, ins unterbewusste verdrängte:: triebe, leidenschaften, sehnsüchte, phantasien. hier in deinem haben die schwarzen phantasmen, zumindestens in meiner lesart, keine überlebenschance, auch wenn sie als abgespaltener teil angenommen und im eigenem selbst integriert helfen könnten sich seelisch nicht selbst zu entfremden ...
gern drüber nachgedacht
der rivus
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rivus am Fr 14 Aug, 2015 22:57, insgesamt 1-mal geändert.