Lyrik rund um das Thema Liebe

Trutzburg

Beitragvon vakuum » Mo 17 Aug, 2015 14:11


Trutzburg

Hinter hohen Mauern

hatte ich mich sicher gewähnt

war leichtsinnig geworden

arglos vor die Tür getreten

wie hätte ich dich erahnen sollen?

auf dich gefasst sein?

mit dir rechnen?

dich wittern?

mich vor dir schützen?

schwaches Herz, du nutzloser Türsteher

elender Verstand, du lausiger Wachhund
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Re: Trutzburg

Beitragvon Perry » Mo 17 Aug, 2015 14:36


Hallo vakkum,
ein geradezu märchenhafter Vergleich, sich vor seinen Gefühlen zu verstecken.
Doch irgendwann müssen wir unsere Trutzburg wieder verlassen
und uns der Welt vor den Toren mit all ihren Freuden und Ängsten stellen.
Gern gelesen!
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Re: Trutzburg

Beitragvon vakuum » Mo 17 Aug, 2015 19:17


Hallo Perry,
danke für die Zeilen. Ja, Gefühle hinter Mauern halten ist nicht leicht - manchmal ist es jedoch sorgsamer und verantwortungsvoller, nicht sofort nachzugeben, um nicht einen großen Scherbenhaufen anzurichten. Trotzdem ist Schutz nicht immer möglich - es passiert. Aber Zeit heilt fast alles - auch die eine oder andere unerfüllte oder unerwiderte Liebe.
Gruß,
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Re: Trutzburg

Beitragvon rivus » So 11 Okt, 2015 22:51


hallo vakkum,
ach, herzwege werden immer wieder noch jede trutzburg durchbrechen, solange die seele das ungestillte wahrnimmt und die liebessehnsucht die verankerungen der fallbrücken entdeckt. leider sind wir menschen nicht immer vor den fährnissen des lebens und liebens genügend gefeit und werden zeitlebens verletzbar bleiben, um so mehr, je tiefer und schmerzvoller, wir zuvor schon verletzt wurden. doch deine trutzburg verballhornt in meiner leseweise ein wenig das aufbrechen des trutzes, der nicht zur stelle war, als etwas anbandelte, das das herz aufwich und den verstand ausschaltete. es ist die ewige und mit verführungskünsten reichlich ausgestattete macht der liebe, die das vermag und uns immer wieder auf neue umfängt, wenn wir uns auf sie einlassen. nichts schützt uns wirklich vor den drang, nicht nur allein und nur mit thanatos die pfade des lebens zu beschreiten ;)


gern gelesen
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Zuletzt geändert von rivus am So 11 Okt, 2015 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Trutzburg

Beitragvon vakuum » Mo 12 Okt, 2015 12:53


Hallo rivus, nun musste ich doch laut lachen...Verballhornung ist nicht schlecht. Manche unserer Zeilen sind sehr aus der subjektiven Erfahrung heraus geschrieben - so auch diese. Wenn es einem (das Schicksal möge es verhüten, aber es passiert) widerfährt, dass man in einem (scheinbar) stabil und gefühlsmäßig sicher (nicht unbedingt langweilig, aber "gesetzt") eingerichteten Leben Zuneigung zu einem Gegenüber entwickelt, auf die man schlicht nicht gefasst war und die vom Gegenüber nicht gleichermaßen erwidert wird (und auch nie erwidert werden wird) - dann beschleicht einen der Eindruck, dass man sich komplett zum Affen macht - unter Umständen. Das gefällt keinem von uns. Zuneigung, die keine Aussicht auf Erwiderung in sich birgt, möchten wir alle doch lieber aus Angst vor Verletzung oder aus Angst, uns der Lächerlichkeit preiszugeben, vermeiden. Daher die letzten beiden Zeilen: Als kopflastiger Zeitgenosse fragt man sich, wie einem "so was" passieren konnte, wo es doch offensichtlich sinn- und zukunftslos ist. Aber: Wir würden sicherlich das Gute in unserem Leben irgendwann nicht mehr zu schätzen wissen, wenn der kleine "Herzschmerz" nicht auch immer wieder mal wie Salz in die Suppe fiele...danke fürs Lesen und Kommentieren, vakuum
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