fernstenliebe leicht gemacht via tv-
eine kleine geldspende vor weihnachten - ein bonbon
für leidende kinder in der welt
das gute gefühl individuell geleisteter entwicklungshilfe
großzügige verlosung 15 nagelneuer edelkarossen mit stern
unter allen spendern während der großen silvester-charity-gala
traumrendite für die wohltäter auf dem wohnzinmmersofa
in ruanda gehn sie zu fuß - keine straßen für dt. luxuswagen
äußerst unangenehm der übervolle bus
auf dem weg zur arbeit fremdländische gesichter
vom bildschirm auf den sitzplatz neben mich gerutscht
die ungewollte nähe zum elend erweckt unwohlsein
erwartungsvolles beobachten
der weltweit gelobten gutmenschen
spendenaufkommen und -häufigkeit
lassen auf mitgefühl schließen
"brot für die welt" zur gewissensbeschwichtigung
"caritas" als abstandssicherung
riesige verwaltungsapparate bestimmen art und verteilung der brosamen
die vom reich gedeckten tisch des wohlstands fallen
seit kurzem gibt es mindestlohn
wachstum und wohlstand jedoch braucht sklavenarbeit
hier ist sie gegen die menschenwürde und gesetzlich verboten
es herrschen faire soziale arbeitsbedingungen in diesem land
Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht - aber die Distanz, die ich dann zu einem Thema innerlich für mich schaffe, wenn ich Verse schreibe oder gar reime, auch die Leichtigkeit, die ich mir dann meist vorstelle, will mir zum o.a. Thema schon lange nicht mehr gelingen; vielleicht hat jemand zufällig vergangene Woche auf arte "Unsichtbare Hände" gesehen, eine Doku über Sklavenhalterei und -handel im Jahr 2015...zum Heulen. Da blieb einem der Brocken Schokolade glatt im Halse stecken. Und wie äußerte sich heute auf SWR1 der Philosoph Richard David Precht: "Diese Flüchtlingsströme sind die Quittung für Ausbeutung über Jahrhunderte und die Arroganz der westlichen Länder, mit dem Lineal willkürliche Grenzen auf fremdem Kontinenten zu ziehen..." lg vakuum