Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

auseinander

Beitragvon Friederich » Sa 13 Sep, 2008 23:12


unsere zeit
setzt sich um
hat dir seicht
die flüchtigkeit zerzaust

nun stehst du
reckst mir schwerfliegend
die lider entgegen

vor meinen
erstarrten stunden geschieht
die explosion
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)

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Re: explosion

Beitragvon Franke » Mo 15 Sep, 2008 14:36


Hallo Friedrich!

In deinem Gedicht kann ich viele Worte entdecken, die mit Erstarrung zu tun haben:
setzt sich - stehst du - schwerfliegend - erstarrten

Und ich denke mit Erstarrung hat dein Gedicht auch zu tun. Allerdings hat m.E. diese Erstarrung nur das lyr.ich übermannt, während das lyr.du verzweifelt um einen Ausweg kämpft und diesen letztendlich durch die Explosion auch erreicht. das lyr.ich sieht tatenlos zu.

Gerne gelesen, weil es mich nachdenken lässt.

Liebe Grüße
Manfred
Das Leben ist eine Krankheit der Materie (Thomas Mann)
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Re: explosion

Beitragvon Friederich » Mo 15 Sep, 2008 19:21


Hallo Manfred,

ja, genau das ist der Fall. Das lyrich sieht sich einem Ausbruch gegenüber und bleibt in seiner starren Passivität. Übrigens auch ein Wettbewerbsgedicht :)

Gruß, Friederich
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Re: explosion

Beitragvon Friederich » Mo 15 Sep, 2008 19:58


Hi esb,

das Umsetzen soll ein profaner Akt sein, das Wechseln des Stuhls. Die monetäre Assoziation mag kommen und ist nicht erwünscht (und eine Schwäche des Textes, du hast Recht, da sollen die 30 Minuten garnicht als Entschuldigung herangezogen werden).

Deinem Einwand zu "wild" stimme ich voll zu, ich werde gleich mal schauen, ob der Rhythmus ein Streichen verträgt.

Die Lider entgegen strecken hingegen muss doch nicht freakshow sein, wenn man Sinn für Metaphorik hat, es reicht doch ein mit viel Anklage und Anstauung verbundener Augenaufschlag, um die Verschmelzung einer gereckten Faust mit den Lidern vor sich zu haben...

Hm, die Winde...ein Bild für flüchtiges Leben am gegenüber vorbei, deine Assoziation finde ich belustigend, eine gewisse Nähe ist wohl nicht von der Hand zu weisen, aber auf dieses Bild will ich ungern verzichten, wenn du gestattest :)

Viele Grüße,

Friederich
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Re: explosion

Beitragvon Eugen » Mo 15 Sep, 2008 20:22


Moin esb,

[quote="evilsuperbitch":1fzxswiu]
meine assoziation zu "meinen [...] winden" werde nicht nur ich haben dürfen, sei dir da mal sicher.
[/quote]
ganz sicher nicht. In Verbindung mit Explosion hatte ich sofort ein "Experiment" meiner Betreuungskids vor Augen. Es hatte mit einem Feuerzeug zu tun... ;)

Gruß Eugen
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Re: explosion

Beitragvon Friederich » Mo 15 Sep, 2008 20:26


Ihr mögt sogar Recht haben. werde mal schauen, dass dem text die peinlichkeit, den ernst, der hinter dem steckt, was er aussagen soll, durch eine doppeldeutigkeit zu verlieren, erspart bleibt.

F.
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