Geschichten zum Thema Alltag

Seitenstreifen

Beitragvon Antibegone » So 17 Jan, 2010 19:16


Sie beide kamen von draußen. Joachim hatte gesehen, dass es für sie zu lange gewesen war, deswegen hatte er sie mitgenommen. Der Krater, den er mit ihr aufgesucht hatte, war entfärbt. Die Wände waren aus einer Ascheschicht, wie sie langsam in der Glut schmelzendes Zigarettenpapier herstellt. Anfangs war Joachim angespannt in der Ungewissheit, ob die porösen Wände halten würden. Ob das Draußen sie nicht wieder einholen würde. Sein Vertrauen in das Aschweiß war seitdem gewachsen. Es bot ihnen beiden einen viereckigen, geschützten Raum, von innen durch das aufgehende Kreislicht mit Mondstichigkeit erhellt, nur von einer durchsichtigen Luke durchstoßen, die sich nicht schließen ließ.
Asphaltierte Autobahn. Dreispurig. Autos, die dahin hetzten, verspiegeltes, getöntes Glas. Geschweißtes Blech. Geschwindigkeit. Die Entwickler hatten die Minuten elektronisiert, um diese schneller zu machen. Joachim scherte aus, um zu überholen, fand noch eine Lücke. Der entsetzte Schrei einer Hupe. Selbst schuld, wenn man so lahm fährt, dachte er. Er überholte, diesmal rechts. Er hatte es eilig; die rot bezifferte Minute verklickte in die nächste. Handysummen. Er sollte mal den Klingelton wechseln. Simone. Er drückte weg. So schnell gab sie nicht auf. Joachim konnte nicht ausschalten; was wenn sein Chef anrief? Beim fünften Mal hob er ab.
„Hallo, du, kann grad nicht, verstehst du?“
„Sag mir einfach, wann du kommst.“
„Wohin?“
„Tony’s - Tisch um 8.“
„Geht nicht. Hab doch noch `ne Konferenz.“ Er erklärte ihr, wie das lief im Geschäftsleben; Connections, Präsenz, Wettbewerb -
„Und das fällt dir jetzt ein?!“ Er sah Simones zartes Gesicht vor sich, das nun von ihrer Stimme eingenommen wurde. „Seit zwei Wochen reden wir davon. Habe extra die Schicht getauscht. War gar nich’ so leicht; im Streifendienst-“
„Wer von uns verdient denn mehr Geld? Also bitte, reg dich nicht so auf. Mach dir ´nen schönen Abend, Süße.“
Eine Weile ratterte ihre Stimme noch, schrill, vorwurfsvoll, ein bisschen quäkig. Dann fand er den Knopf zum Auflegen. In dem Moment -
Der Krater verfügte über die Ausstattung ihr die Luft wieder einzuflößen, die sie draußen verloren hatte. Sie war zu schwach, sie sich selbst wieder zu holen. Das Bewusstsein war ihr abhanden gekommen. Joachim hielt Wache neben ihr, er fürchtete der Krater würde über ihr zusammen stürzen, seine Anwesenheit stützte die Wände. Gelegentlich kamen Leute von draußen, erschütterten den kleinen Schutzraum. Sie sprachen eine andere Sprache und für seine Bitten und Mahnungen blieb nichts als Unverständnis über. Er mochte ihr rotes Haar; nur hier und da lugte es unter der Mondstichigkeit hervor, aber gerade darum konnte es einen provokanten Kontrast entfalten. Ihre Augen blieben geschlossen, während sie sich unter den Tropfen des Kreislichts duschte, im hingewandten Genuss. Manchmal trocknete er das Licht von ihren Wangen -
scherte jemand vor ihm ein. Er verriss das Lenkrad. Nur ein Kleinstel Millimeter. Gedankenstop. Stille. Seitenstreifen, Bremsen. Ein Stoß. Er stand. Hupen. Joachims Hände zitterten, klemmten am Lenkrad, die Haut eingebrannt, die Muskeln zu Knochen erstarrt. Das stumme, digitale Klicken der nächsten Minute. Er konzentrierte sich aufs Atmen, spürte seine Lunge, das Zwerchfell, den Bauch, die Rippen, wie anstrengend Luftaustausch war, wie viele Teile seines Körpers er dafür bewegen musste, ertrug die Anstrengung nicht. Er wollte sich auf etwas anderes konzentrieren, schaute sich um. Nicht auf die Straße. Neben ihm war ein Wald, es ging ein, zwei Meter in die Tiefe, ein sanfter Hang; wenn er darunter geschlittert wäre… Unverschämtheit, dass hier die Leitplanke fehlte. Reifenspuren. Einen entrückten Moment lang war er überzeugt, es seien seine eigenen. „Nein …“, sein Wagen hatte sich nicht gerührt. Stand, wenn auch schief. Der Spurenbelag auf dem Asphalt war schon dünner geworden, Witterung und nachfolgende Fahrzeuge hatten begonnen ihn abzukratzen, konnte unmöglich frisch sein.
Seine Augenbrauen zuckten, Joachim machte sich auf die Suche, entdeckte ein silbernes Schimmern. Ein alter Polo, der Lack rostig bis metallenen, beinahe unversehrt, mittendrin stecken geblieben im Laub. Als er näher kam, entdeckte er die rothaarige Frau, sie war blass, bewusstlos.
Die Tür des Kraters wurde aufgestoßen. Eine zierliche, untersetzte Frau drängte sich in den Mondlichtkreis. Wie alle von ihnen trug sie diese entfärbten Kleider, hatte ihre Hände nutzlos gemacht mit Stapeln berechneter Druckertinte. Doch als sie mit ihm redete „Guten Tag, Frau Niewalds Zustand ist unverändert, komatös, wir wissen nicht, wann sie aufwacht-“, merkte er, dass sie sehr wohl auch ihre Sprache beherrschte: „Ich mache mir Sorgen um Sie, Herr Winkler, Sie sollten nach Hause gehen zu ihrer eigenen Familie, wenn Sie wollen nehme ich Sie mit…“
„Das ist freundlich. Aber - ich bleibe noch ein bisschen.“
„Ich verstehe …“, sie kam tiefer in den Krater hinein. „Sie hatte großes Glück, dass Sie sie gefunden und gleich hergefahren haben. Noch ein bisschen länger da draußen und wir hätten nichts mehr für sie tun können. Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand so gesorgt hat um jemanden, den er gar nicht kennt … Sie wird Ihnen sehr dankbar sein.“ Ihr aufmunterndes Lächeln stärkte die Wände.
Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
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Re: Seitenstreifen

Beitragvon SabineK63 » Fr 29 Jan, 2010 10:18


Hallo Traumi,

eine beklemmende Geschichte, die mir beim zweiten Lesen gefallen hat, in der aber auch noch Arbeit zu stecken scheint. Beim ersten Lesen war ich von der Krater-Metapher verunsichert. Zum Teil lag das an einem etwas unklaren Übergang von der Rückblende in die Wirklichkeit. Du verwendest für Beides die Vergangenheit, daher habe ich den Unfall zu Beginn nicht als Rückblende wahrgenommen.

Was mir so aufgefallen ist:
Joachim hatte gesehen, dass es für sie zu lange gewesen war, deswegen hatte er sie mitgenommen.
Den Satz habe ich auch beim zweiten Lesen nicht wirklich verstanden. Was war zu lange? Bezieht sich das Mitnehmen auf das Mitnehmen nach dem Unfall? Aber warum dann zu lange? Würde der Satz gestrichen, würde mir beim Lesen nichts zum weiteren Verständnis fehlen.
wie sie langsam in der Glut schmelzendes Zigarettenpapier herstellte.
Herstellen stellt für mich einen bewussten Vorgang dar. Vielleicht besser "erzeugt" - Präsens, weil es eine allgemeingültige Aussage ist.
Anfangs war Joachim angespannt in der Ungewissheit, ob diese porösen Wände halten würden.
Angespannt in der Ungewissheit - hm, so richtig gefällt mir das einfach vom Klang her nicht. Das "diese" ist mir ein Hinweis zu viel, es sind keine anderen Wände da, also würde ein "die" genügen.
Ob das draußen sie nicht wieder einholen würde.

Autos, die dahin hetzen, verspiegeltes, getöntes Glas.
hetzten
Joachim scherte aus, überholen, fand noch eine Lücke, der entsetzte Schrei einer Hupe.
Das "überholen" sollte entweder "überholte" heißen, oder Du müsstest den Satz anders gestalten.
Selbst schuld, wenn man so lahm fährt, dachte er. Hatten die denn alle nichts zu tun? Sonntagsfahrer. Und dann auch noch auf der linken Spur unterwegs. Leute gibt’s. Geschwindigkeitsbegrenzung hin oder her - wussten die noch nichts von Toleranzbereich?
Die kursiven Sätze finde ich persönlich hier zu viel.
Simone - drückte weg.
Stolpere ich drüber, liest sich, als ob Simone sich selbst wegdrücken würde, der Gedankenstrich alleine reicht mir da nicht. Da kurz darauf wieder ein Gedankenstrich verwendet wird, würde ich hier vielleicht nach einer anderen Formulierung suchen.
Präsenz, Wettbewerb -
Vielleicht lieber ... Die Binde-, Gedankenstriche inflationieren ein wenig. ;-) Ich ignoriere sie beim Weiterlesen.
Der Dialog zwischen den Beiden scheint mir etwas gekünstelt.
Eine Weile ratterte ihre Stimme noch, schrill, vorwurfsvoll, ein bisschen quäkig - dann fand er den Knopf zum Auflegen. In dem Moment
Hier brichst Du ab und wechselst in die Gegenwart. Wenigstens Auslassungspunkte solltest Du dem Leser hier schenken, sonst sucht er erst das Satzende, bevor er weiterliest.
Sie sprachen eine andere Sprache und ihnen blieb nichts als Unverständnis für seine Bitten und Mahnungen.
Der zweite Satzteil verwirrt mich etwas. Was mahnt er? Ohne den zweiten Teil wäre der Satz für mich klar.
Ihre Augen blieben geschlossen, während sie sich unter den Tropfen des Kreislichts duschte, im hingewandten Genuss. Manchmal trocknete er das Licht von ihren Wangen -
scherte jemand vor ihm ein.
Vor dem "scherte" fehlen mir wieder die Punkte. Dafür lieber einen Punkt statt eines Gedankenstrichs am Ende des Absatzes. Mit dem genussvollen Duschen im Kreislicht habe ich Probleme. Die Mondstichigkeit konnte ich schon eher schwer verstehen, interpretierte sie als Blässe, weißen Verband um den Kopf. Das Kreislicht könnte eine einfache Deckenlampe sein, aber genussvoll darin baden, während man im Koma liegt? Dafür ist mir der Krater sonst zu sehr an die Wirklichkeit angelehnt. Oder mir fehlt der Lyrikerzugang zu Metaphern. Mich irritiert es auf jeden Fall.
Nur ein Kleinstel Millimeter - Gedankenstop. Stille - Seitenstreifen, Bremsen.
"Kleinstel"? Vielleicht "den Bruchteil eines Millimeters" oder "ein Tausendstel Millimeter". "Gedankenstopp"? Mal ein Vorschlag ohne Bindestriche: "Ein Bruchteil eines Millimeters. Bremsen quietschen. Seitenstreifen. Bremsen. Ein Aufprall. Stille. Er stand." Ist vielleicht auch nicht das Gelbe vom Ei, aber die Gedankenstriche empfinde ich hier wirklich als störend in ihrer Häufung.
spürte seine Lunge, das Zwerchfall,
Zwerchfell
schaute sich um. Nicht die Straße.
Hakt für mich etwas. Außerdem habe ich bei der Formulierung sofort Das Bild vom Dino-Baby im Kopf, das trotzig schreit: "Nicht die Mama." Das allerdings ist eher das Problem einer früheren Vorabendsendungs-Schädigung von mir. ;-)
wenn er darunter geschlitterte wäre.

Als er näher kam, entdeckte er die rothaarige Frau, sie war blass, kaum Puls.
Nichts dagegen, dass man den Leser selbst denken lässt. Aber im Näherkommen nicht nur die Blässe sondern auch den Puls feststellen lassen? Entweder gar nicht erwähnen, oder aber mit hingehen und anfassen.
„Guten Tag, Frau Niewalds Zustand ist verändert, komatös
Meintest Du vielleicht unverändert komatös?
wenn Sie wollen nehme ich Sie mit(Leerzeichen)…“

Sie hatte großes Glück, dass Sie sie gefunden haben und gleich hergefahren haben.
Das erste "haben" könntest Du weglassen.
Ihr aufmunterndes Lächeln stärkte die Wände.
Den Satz finde ich als Abschluss sehr gut gelungen. Trotzdem wirft der letzte Absatz Fragen bei mir auf: Weiß nur die Krankenschwester nicht, dass er der Unfallverursacher war? Gefunden, das hört sich für mich nach einer abgelegenen Landstraße in der Nacht an. Geschildert hast Du aber eine stark befahrene Autobahn, der Unfall muss folglich beobachtet worden sein.

Lieben Gruß
Sabine
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Re: Seitenstreifen

Beitragvon Antibegone » Fr 29 Jan, 2010 13:09


Huhu Sabine :)

Erst einmal ein liebes Hallo, da wir uns, denke ich, noch nicht begegnet sind. Ich danke dir sehr für die Beschäftigung mit meinem Text, deine Aufmerksamkeit und deine hilfreichen Anmerkungen.

Du verwendest für Beides die Vergangenheit, daher habe ich den Unfall zu Beginn nicht als Rückblende wahrgenommen.


Ja, das ist wahr. Ich wollte die beiden Stränge gerne parallel zueinander verlaufen, um den anschließenden Bruch zu verdeutlichen. Mir ist auch gerade eingefallen, dass Präsens in der Krankenhausszene eigentlich schön wäre, aber ich muss mir wohl überlegen, ob ich dann nicht zu viel verändern würde.
Das ist ja überhaupt das wichtige für mich: Zwei Realitäten nebeneinander laufen zu lassen, wobei die eine die andere interpretiert. Dass sie nicht immer klar zu trennen sind, finde ich an der Stelle zum Beispiel nicht schlimm. Auch wenn ich vollkommen nachvollziehen kann, dass das im ersten Augenblick verwirrend wirken mag. Aber dann frage ich mich, ob es nicht legitim ist mit eben dieser Verwirrung zu arbeiten…

Den Satz habe ich auch beim zweiten Lesen nicht wirklich verstanden. Was war zu lange? Bezieht sich das Mitnehmen auf das Mitnehmen nach dem Unfall? Aber warum dann zu lange? Würde der Satz gestrichen, würde mir beim Lesen nichts zum weiteren Verständnis fehlen.


In gewisser Weise ist dies ein Schlüsselsatz, er erklärt die eine Realität in die andere. Natürlich geht es hier um den Unfall, er hat sie ja ins Krankenhaus mitgenommen. Aber es geht gleichzeitig um das andere: Der Krater, der ja das Geborgene, das Sichere darstellt, in gewisser Weise die intakte menschliche Beziehung im Gegensatz zu der Autobahn, der Realität, in der zwischen den Personen anscheinend gar keine Bindung/ Interesse aneinander vorliegt.
Es geht mir hier ja auch um keinen Tatsachenbericht. Daher auch die merkwürdigen Formulierungen mit dem Krater etc.

Den Satz finde ich als Abschluss sehr gut gelungen. Trotzdem wirft der letzte Absatz Fragen bei mir auf: Weiß nur die Krankenschwester nicht, dass er der Unfallverursacher war? Gefunden, das hört sich für mich nach einer abgelegenen Landstraße in der Nacht an. Geschildert hast Du aber eine stark befahrene Autobahn, der Unfall muss folglich beobachtet worden sein.


Kay, also Joachim ist nicht der Unfallverursacher. Das steht auch nirgendwo, magst du mir vielleicht sagen, was dort so missverständlich war, dass du das angenommen hast? Ah und es gibt durchaus Autobahnen, die seltsame Verläufe haben und wenn du mit dem Auto in einem Wald landest und auch weiter rein schlitterst, kann es sein, dass die Bäume das verdecken. Es kann also durchaus sein - und darauf will ich ja hinaus -, dass tatsächlich nur Joachim die Verunfallte gesehen hat. Das heißt der Unfall passierte schon bevor er dort überhaupt hinkommt; das meint ja auch das „zu lange draußen“ gewesen, die Frau hockte da schon ne Weile. Mal gucken, ob ich das noch deutlicher machen kann.
Mir ist schon klar, dass die Geschichte nicht auf den ersten Blick einleuchtet, das sollte sie auch nicht, aber es sollte auch kein einziges Mysterium werden, lach. Zumal anscheinend so der Inhalt gar nicht hervor tritt…

Kurz zum Stil: Ich finde deine Anmerkungen nachvollziehbar. Die Innenperspektive könnte man kürzen (deine kursiven Sätze), die Gedankenstriche könnte man vielleicht auch durch Punkte ersetzen oder ein paar Wörterchen mehr einstreuen. Auch die Zeitformen und den Übergang mit „In dem Moment“ guck ich mir wohl noch einmal an. Sind Kleinigkeiten, auf die man manchmal selbst nicht kommt. Ich zumindest nicht. Ich werde sie demnächst in Ruhe überarbeiten; nicht dass du denkst ich hätte sie übersehen, aber viel muss ich dazu ja nicht sagen, außer dass du Recht hast ;)


Herzliche Grüße und Vielen Dank,
Traumi

EDIT: habs überarbeitet :)
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Re: Seitenstreifen

Beitragvon SabineK63 » Fr 29 Jan, 2010 13:43


Hallo Traumi,

hm, wenn Du sagst, dass er den Unfall nicht verursacht hat und sie schon länger dort lag, ergibt der Satz im ersten Abschnitt natürlich Sinn.

Wie komme ich darauf, dass er der Unfallgegner, sogar Verursacher war? Du schilderst ihn als jemanden, der die Geschwindigkeit überschreitet, rechts überholt und beim Fahren auf der Autobahn telefoniert. Dann muss er plötzlich bremsen, landet auf dem Seitenstreifen und etwas versetzt dem Auto einen Stoß. An genau dieser Stelle kommen die Bremsspuren ins Spiel. Ich bin automatisch davon ausgegangen, dass sie bei seinem Unfall, der ja anscheinend doch nur ein Beinahe-Unfall sein soll, entstanden sind. Dazu das Hupen, das ich den Vorüberfahrenden zuschrieb, so dass ich auf regen Verkehr schloss. Sonst hätte er ja auch nicht die Sonntagsfahrer vor sich gehabt.
Für die Geschichte hatte das für mich auch zur Folge, dass es das Verharren des Fahrers am Krankenbett erklärte.

Mit etwas Verwirrung zu arbeiten ist mit Sicherheit legitim, solange der Leser sie für sich auflösen kann. Ganz klar und deutlich muss eine Geschichte nicht sein, darf gerne auch Geheimnisse wahren, sonst wirkt sie langweilig. Andererseits sind es keine parallelen Abläufe sondern Rückblicke, auch wenn sie in die Gegenwart hinein verwoben wurden. Aber ich bin dabei nur ein Leser, für andere mag es genau so richtig sein. Gerne gelesen habe ich die Geschichte ja dennoch. :)

Liebe Grüße
Sabine
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