Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

ein anschlag

Beitragvon cube » Mo 16 Aug, 2010 23:41


am poetischen panoptikum : bei uns kriegen sie fressschäden
zu sehen! von black und white widow
versehrte : herzklammern zerstoßne brustbeutel
lungnflügelpunktionen & punktuell durchpflügte
hirnmassen (in unsrer ct- und x-ray-galerie)


kaum flügge geworden / schon
vom nest beschmutzt / verlust
der feindeinstellung möglich / nötig
wärn nachjustierungen sozusagen
lebensverwaltende maßnahmen

verantwortliche schwellen warnen vor
folgeschäden der will-o-the-wisperei

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cube
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Re: ein anschlag

Beitragvon Anna Lyse » Di 17 Aug, 2010 15:32


hallo cube,

ich halte diesen text beim überfliegen für sehr gelungen. zwar frage ich mich warum du dich unfreiwillig? mit der kursiven schrift zum sprecher machst. am ende sogar ziemlich krampfig. aber es wird ja noch viel besser.

der titel mündet schon direkt in die erste strophe, gut dass ist jetzt nich wirklich toll oder nichttoll, ich stelle das einfach mal fest. doch es sieht dann so aus als ob hier eine rede beginnt. oder eine kurze zusammenfassung der lage. vielleicht auch tatsächlich eine lagebesprechung, so ein bisschen militärisch, so ein bisschen wie im krieg. ich mag das nicht. nicht weil es mir zu medizinisch ist, mir ist das einfach zu vollgestopft. ich lese natürlich wie du wunderbar die wörter abgeändert hast sodass sie mir sprachlich durchaus munden, doch es ist einfach viel zu viel und wirkt wie ein rap der ct und x-ray gangster. jetzt sag nicht das soll so sein :D

die zweite strophe ist da viel besser und kurz frage ich mich warum erst jetzt? die ersten drei zeilen der zweiten strophe folgen einem sehr einfachen schema aber nicht langweilig. es ist eher wie so eine ruhe nach dem anschlag, eine ruhende melodie im ganzen schutt. ja sogar ein kurzer lichtblick in poetimprisonment.
in der 3 strophe bin ich ganz überglücklich über das wort "schwellen" ja ich könnte luftsprünge machen, das ist sehr euphorisierend, dieses wort! und auch die "will-o-the-wisperei" dieses wort lässt mein hirn ein wenig purzeln doch weiss es nicht wohin genauso wie ich damit weniger anfangen kann gefällt mir doch diese verspielte englische/deutsche kombination. auch wenns zugegebenerweise nichts wirklich besonderes ist, ausser man ist bedacht auf den klang. ja ich sehe sogar eine willow. sowas wie ne pflanze. vielleicht aber nur ne lesezination...


ich finds gut cube, hier könnte es beendet sein. doch dann lese ich nochmal in so ner sprechstimme, die schon fast virtuell auf mich einhackt :

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ist das wichtig? das wirkt wirklich so als ob du versucht hast das ernste lächerlich zu schreiben. und dieser "versuch" war nicht richtig und auch nicht wichtig. der ganze text sickert einfach und ich will das nicht.

so jetzt bleibt nur noch abschließend zu sagen: gut gemacht cube ausser... du weisst schon.

gruß,
isa
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Re: ein anschlag

Beitragvon cube » Mi 18 Aug, 2010 16:26


hi isa,
ich dachte mir das kursive als geschriebenes, nicht als -sprochenes. es gibt ja außer dem anschlag mindestens noch den anschlag². keine ahnung, inwieweit ein anderer anschlag als sprachrohr die situation für dich ent- oder zusätzlich verkrampft.
ich bin mit der ersten strophe eher zufrieden als mit der zweiten, wo ich jetze, paar tage später, zuviel verspieltes drin finde.

und die dritte hat dich ja anscheinend gekriegt, mensch, hast ja richtig kapriolen geschlagen! du solltest mal was von mir in der röntgenröhre lesen. :D

aber das ernste lächerlich schreiben? das versteh ich nicht. ich habs mir nochmal angeschaut, aber ich seh die letzten verse nicht aus dem text fallen - in dem für mich thematisch beides drinsteckt. der ernst der lage in all seiner lächerlichkeit.

grüße
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