Geschichten zum Thema Alltag

N° 1 Über Geheimnisse

Beitragvon C.J. Bartolomé » Do 01 Nov, 2012 16:10




Zu handeln und zu denken, wie man will, bleibt immer eine der schwierigsten Aufgaben, denn viele Geheimnisse bezwingen aus dem Verborgenen das Tun des Körpers und die Bewegung im Geiste. Geheimnisse aller Art beeinflussen entscheidend die Motivationen, der Wille fließt durch geheime Kanäle. Niemand entzieht sich der geheimen Lenkung, die der Orientierung wie Muster zur Erklärung der Welt, wie Sterne im Himmel dienen. Nichts scheint sie kenntlich zu machen.

Sie zu packen bietet einen seltenen Genuss. Sie zu packen ist aber voller Gefahr und Schaden, denn es ist eine giftige Mäeutik. Erkläre ich sie hier, so soll später niemand behaupten, keine Warnung erhalten zu haben, sondern nur, von einem Geheimnis vergiftet worden zu sein, da er die Technik kennengelernt hat, Geheimnisse zu lüften. Ich warne vor dem schweren Fluch des Lüftens: Statt des Geheimnisses Herr zu werden, wirst du Sklave deiner Scham, die nun verbergend ihren Mantel übers Intimste wirft. Was vorher vor dir verborgen, willst du nun vor anderen verbergen. Denn die Möglichkeit besteht, dass du etwas ganz Peinliches und Sonderbares ins Licht rückst. Scheust du, musst du dunkel bleiben und mit dem Wenigen auskommen, das du schon hast.
Aber genug! Auf zur Sache des Lüftens: dazu notwendig ist der Moment des Andersdenkens, des Sichdrehens und des Perspektivenwechsels, denn dieser Moment taucht auf mit dem Zipfel eines Geheimnisses. Den Zipfel zu packen, musst du einen irren Gedanke durchs Hirn jagen, dessen greller Blitz den Anfang deines Geheimnisses erleuchtet. Dort packe zu. Den ersten Handgriff leistet das schnelle Notieren dieses verrückten Erlebnisses mit dir selbst, im Zweiten musst du die Unlust bekämpfen, dich weiter mit dieser Notiz auseinander zu setzen. Denn das Innere wehrt sich gegen seine Entdeckung wie sich ein verliebtes Mädel gegen schamlose Annäherungen verteidigt. Besitzt du die Notiz, hebt sich nach und nach das Dunkel von alleine ab. Setze ihm nur ideenreich und gedankenmutig zu. Fragen vom anderen Ende der Welt ziehen wunderbar an der richtigen Stelle. Staunen gesellt sich zur Neugierde und verhilft zur Kraft, weiter zu entkleiden. Erhellt sich dir genug, musst du das Geheimnis ausformulieren. Der Stil deiner Schrift rückt dann in die Nähe der Kunst, wenn du mit Genuss liest, was dir half, dich selbst zu verstehen.[font=Arial]
(Bitte schickt mir Eure Kritiken und Kommentare auch zu (http://www.profession-literatur.de/index.php/kontakt ), ich kann gar nicht abwarten, sie zu lesen! {Bartolomé})
Zuletzt geändert von C.J. Bartolomé am Do 01 Nov, 2012 16:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: N° 1 Über Geheimnisse

Beitragvon kokoschanell » Fr 02 Nov, 2012 11:50


hi bartholomee,

ein interessantes, philosophisches pamphlet.

das gehimnis im inneren ist uns eigentlich keins, wir wissen schon, wir ahnen, aber wir verdrängen. warum?

Die Anpassung, das Bild, das man von sich selbst in der Öffenltichkeit erstellen möchte und das, was man von sich selber haben möchte.
zu handeln wie man will heißt gegen den Strom zu schwimmen, Steine der anderen aus dem Weg zu räumen. Dazu braucht es Mut und Kraft.

Die Kombination, die du ziehst zwischen " anders sein wollen" umzusetzen und in sich geheimnisse entdecken, ist mir nicht ganz klar.

meist weiß man, grade wenn man so ist, was man nicht will, weil man klar prämissen für sich selbst aufstellt.

eher wäre es die frage, weshalb es einem nicht geklingt. meinst du das?
lg von koko
Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.

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Re: N° 1 Über Geheimnisse

Beitragvon Garfield » So 04 Nov, 2012 23:55


Moin C.J.

Für mich klingt das alles nach pseudopsychologischem Geschwurbel, mit ein paar Fremdwörtern gewürzt. Die Sprache wirkt volllkommen gestellt und gekünstelt. Warum dieser Schreibstil?

Gruß Garfield
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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