männer mit schwitzenden füßen
vermessen die wände
sammeln augäpfel und verlorene zähne
erneuern die häute vor meinem fenster
ich träume
ihren zärtlichen schnitt
durch meine kehle und
gurgelnd verliert sich
der mangel
an kleinen dingen
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im fliegenglas VImänner mit schwitzenden füßen
vermessen die wände sammeln augäpfel und verlorene zähne erneuern die häute vor meinem fenster ich träume ihren zärtlichen schnitt durch meine kehle und gurgelnd verliert sich der mangel an kleinen dingen Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
Re: im fliegenglas VIHallo Olaf,
ein Dokumentarfilm aus einer Versuchsanstalt, irgendwo im Keller ist die Abteilung für Vollzug. In der ersten Strophe Geruch, Gesichtssinn und Geschmack und gleich wird wieder zugezogen. Dann, als zusätzlicher Sinn, die Phantasie, Gefühl, Berührung als Behebung eines Mangels an kleinen Dingen, ein (letzter) Ton. So lese ich das, ein beeindruckendes Stück, damit bin ich noch nicht fertig. LG, R Endlich Nichtdichter
Re: im fliegenglas VIHallo Olaf,
Hiermit werde ich wohl noch einige Zeit verbringen. Einengung, Bewegungslosigkeit, Resignation und Lethargie, alles irgendwie melancholisch und sehr, sehr organisch, wie ich finde. Bei mehrmailgem Lesen stellt sich mir die Frage, wie es den Männern geht. Aber sie passen hier rein, warum auch immer, trotz der schwitzenden Füße persönlichkeitslos. Aufwühlend. Ich bin beeindruckt. danke, dafür, gil.
Re: im fliegenglas VIhallo olaf,
mir geht es wie ruelfig & ich stapfe in den spuren von old gil und doch lebt dein dingens, so dass ich das fliegenglas noch eine weile mit mir herumschleppen werde, als ob es ein stück von mir wäre. mir bleibt nur das vermessen von enger werdenden wänden, bestückt mit den sieger- und / oder verlierertrophäen früherer zeiten. ich wandle zwischen dualen (derb-weichen) identitäten hin und her und spüre "die häute vor meinem fenster"! . aber dem li bleibt immerhin das träumen ihrer zärtlichen schnitte durch die kehle , so dass ein langsames sterben wenigstens noch möglich ist und so verliert sich die relativität der kleine dinge. das große kann getrost kommen. wir männer sind noch helden. (im fliegenglas VI gibt es die dazu passende anschauungsunterrichtung!). das dingens geht auch von der sprache her unter meine häute und spielt die kräftig gezeichneten farben yang & yin in vollen lesezügen ein und aus. sehr gern gelesen
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