Literaturforum

[Albatros]

Sie haben Geld und Zeit zum Kreis gebogen,
und pressten euch in Mond- und Sonnenschranken.
Doch dass ihr Weg nicht wie der eure krumm,
bringt euren Glauben manchmal noch ins Wanken.

[wa-bash]

irgendwie finde ich das kurzwerk gar nicht schlecht, man könnte überlegen, ob dies nicht ein aphorismus ist...ich denke es geht hier um die Finanzkrise? und "euch" die Menschheit wurde in die Bahn dieses Daseins gezwungen..doch nur einige sind in der Lage Bahnen zu erzwingen, deren Weg verläuft jedoch gerade, so dass selbst das letzte Rückzugsgebiet der Allgemeinheit, die Religion, und der Glaube an Besserung usw immer wieder ins schwanken kommt....ich verstehe das "manchmal noch" nicht oder kann es nicht so richtig einordnen...deswegen bin ich mir nicht mal sicher ob sich das ganze überhaupt um die Finanzkrise dreht...auf eine Lösung wäre ich gespannt...wa

bash

[MORDS TUSSI]

hallo albatros

allein schon die konzeption gefällt mir nicht. "sie" vs. "euch" und das lyr.ich guckt als schlaumeier von oben auf die situation, ergreift partei für "euch".
irgendwie klassengesellschaft, irgendwie lohnarbeit, irgendwie kapitalismus, irgendwie kritik daran. naja


grüße
MORDS TUSSI

[Albatros]

Hallo Ihr Beiden,

@wa-bash

der Vierzeiler ist auf verschiedene Gebiete anwendbar. Aber da Zeit und Geld explizit genannt sind in erster Linie die Ausbeutung der Massen. Ich habe zwischenzeitlich das Dingens überarbeitet und in einen Fünfzeiler geschmiedet, den ich persönlich besser finde. Vielleicht werde ich den zu gegebener Zeit posten. Jedenfalls lieben Dank für dein wertes Interesse.

@Mords Tussi

allein schon die konzeption gefällt mir nicht.

Gefiel mir auch relativ schnell nicht mehr. Klar gehts um Klassenkampf und Ausbeutung.

Euch Beiden besten Dank für das Feedback.

LG Albatros

[Franz]

Hallo Albatros,

finde ich auch nicht von schlechten Eltern dein Gedicht!
Die erste Hälfte, bzw. die ersten beiden Verse finde ich echt gut.
Vers eins gibt mir die Vorstellung 'deiner' Übermacht, die es möglich macht Geld
zu veribiegen. Selbst die über allem stehende Zeit bleibt nicht verschont
und wird einsdreifix ebenso dem Zaster gleich krumm gemacht.-
Da gehört schon ne ganze Menge zu das möglich zu machen!
Der Kreis an sich der hier als Beigeschmack echt gut kommt,
'rundet' wunderschön ab. Zwar zuvor im Titel schon gelesen, aber was solls...
stört hier nicht sonderlich!
Den eben im ersten Vers schon erwähnten Kreis(-lauf) findet man dann prompt
im nächsten Vers wieder. Die geben die Mond- und Sonnenschranken dem Ganzen
etwas auswegloses, ein hin und her aus dem kein Entrinnen möglich ist. Stumpf
in den Tag gepresst geht in den dritten Vers, den ich im ganzen Text fast am schwächsten finde!
Kommt irgendwo zu klassisch rüber, als das er dem Gedichteinstieg und seiner Wortwahl
gleichkommen könnte. Vielleicht soll dem aber auch gerade so sein, denn wie wa-bash schon
meinte, hat das Ganze etwas von einem Aphorismus, und unter diesem Aspekt kommt der eben
noch staubige Vers gar nicht mehr so arg daher.

Naja, lange Rede wenig Sinn, aber manchmal frage ich mich auch noch ob das denn so sein soll wie es ist.
Blöd kommt dann nur immer die Erkenntnis, dass man doch eh nichts dran ändern kann.
Wenigstens hat man da noch die zwei Schranken, die ein wenig Zeit zum luftholen geben.

Ein kleiner feiner Text, der durchaus seinen Reiz hat!

Alles Gute und 'nen schönen ersten Advent, sans