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Ein Heim für den Reim

Beitragvon Ruelfig » Fr 02 Jan, 2009 21:41


Dem Reim geht es schlecht, er wird missbraucht von Quotenschüttlern, verlacht von Beatniks, verachtet von der Postmoderne. Besonders arm dran sind gereimte Tier- und Kindergedichte. Diesen möchte ich hier eine Heimstatt wissen, in der sie sicher sind vor Häme und Spott.
Die Regeln sind einfach: irgendwie (Irgendwie) sollten sich die Beiträge auf Tiere und/oder Kinder beziehen. Kritik sollte sich ausschließlich auf Reimfehler oder Metrikprobleme beziehen, d.h., solltest du Reime hassen, tu das woanders. Natürlich kann hier auch gelobt- oder tadelt werden, verbessert oder verschlimmert.
Ich stelle mir das als eine Art geschütztes Biotop vor, in dem sich keiner/keine hemmen sollte. Los geht es:

Mit dem Kopf durch die Wand,
das kann nur der Elefant.
Alles auf der Welt kapieren,
das gelingt nur den Tapiren.
Darum schlafe jetzt im Nu
wie in Afrika, mein Gnu.
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Re: Ein Heim für den Reim

Beitragvon Alcedo » So 04 Jan, 2009 22:11


Schlaflied für meine kleine W.

Phantasie und Phantadu
schließe beide Augen zu
und stell dir vor du bist ein Strauch
und ich, mein Kind, ich bin es auch

und eine kleine Nachtigall
die singt in uns mit Ultraschall
die schönsten Mondlichtserenaden
für Sterne die in Wolken baden
und für die klitzekleinen Läuse
im dichten Pelz der Fledermäuse
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Re: Ein Heim für den Reim

Beitragvon Ruelfig » Mo 05 Jan, 2009 00:43


Michel, danke, wie schön ist das.
Alcedo, für die kleinen Läuse,
verneigen sich die Mickymäuse.
Der Reim genügt sich selber als Spass.

Komm und lass uns noch mal spielen,
ich wär Kängu jetzt, du ru,
und dahinten, in den Sielen,
wo der Dudel Säcke Welten schrillten,
wäre Freihaus, wären viel zu

viele Brillen. Schlangen schielten,
E das mu sich selber noch versähe,
läg es schon bei den Fossilen,
die gleich Grottenolmen schrillten:
Gleich gäbs Abendbrot. Ich gähe.
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Re: Ein Heim für den Reim

Beitragvon Stullen Andi » Fr 09 Jan, 2009 19:19


- nach Absprache verschoben / Stulle -
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Re: Ein Heim für den Reim

Beitragvon labahannes » Mi 14 Jan, 2009 22:33


Die Tränen des Schneemanns

Grauer Teppich bedeckt meine Sicht
auf Sonne, blaues Himmelskleid
wo ist es hin das goldne' Licht
die Blumen sind nun voller neid:
der Baum der aus dem Eise bricht.

Der Schneemann weint, denn er vergeht
die Tränen kullern vom Gesicht
seht nur wie er traurig steht
getan ist seine Pflicht
wer weiß wie's ihm ergeht.

Schimmer zwischen grauem Schnee
es grünt in schöner Einsamkeit
der erste Klee
denn es ist Frühlingszeit


so ich hätte auch gerne Kritik dazu ist mal ein Versuch von mir ein Gedicht in Reimform zu machen-schwerer als gedacht!
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Re: Ein Heim für den Reim

Beitragvon Ruelfig » Mi 14 Jan, 2009 22:59


Das ist...süß und traurig und lustig. Die Satzzeichen stimmen nicht so, aber jetzt habe ich keine Lust darauf, denn dein Gedicht macht Hoffnung. Laut gelesen stimmt dein Metrum (für mich) hakelt es nur bei "getan ist seine Pflicht" ein wenig. Wie wäre es mit "bald"?
Ach, wie schön, jetzt, wo der beeffte Schnee hoffentlich bald verschwindet. Du solltest das öfter tun.

Nur für dich:
Amsellied im Winter

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
verschwinde recht bald.
Ich kann dich nicht leiden,
so nass und so kalt.

Die Käfer sind unter
der Decke aus Schnee.
Mir frieret der Bürzel,
die Federn tun weh.

Geh, mach dich vom Acker,
du scheußlicher Gast.
Mach Platz für den Frühling,
bring Wurm auf den Ast.
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