von Friederich » Fr 10 Apr, 2009 11:00
Hi Ruelfig,
ich kann hannes nur teilweises zustimmen. Mich erinnert die Lakonie deines Textes ein ganz klein wenig an die neue Sachlichkeit. Der repetitive Charakter verleiht dem Text einen Hauch Ironie, die auch auf den lyrischen Sprecher, der sich selbst nicht nennt, ihr Licht wirft. Es zeigt sich keine Spur von Reflektion über die Ursache der negativen Stimmungslage, kein Kommunikationsangebot. Viel eher ordnet das lyrische "Ich" sein Gegenüber in etwas ein und schafft sich so das Gefühl, es verstanden zu haben. Da dies aus dem Gedicht spricht, finde ich die Wiederholungen gelungen.
Lediglich Zeile fünf und sechs gefallen mir thythmisch und inhaltlich nicht. Zeile fünf springt meiner Ansicht nach aus dem Thema heraus, da das lyrische Ich ja seinem gegenüber eben genau implizit vorwirft, durch die "Grantigkeit" dem Herrn auch nicht dem Schein nach zu dienen. Die Folgezeile hat einen in meinen Augen unmotivierten rhythmischen Bruch.
Ansonsten durchaus gelungen. Gruß,
Friederich
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)
Friederich