von Friederich » So 17 Mai, 2009 19:47
Hallo Perry,
ein retrospektives, bilderreiches Prosa-Gedicht, das mir einiges sagen kann. Mir gefällt vor allem das Spiel mit der Sprache, dass aus einem text, der starke narrative Elemente enthält, ein verdichtetes Werk macht. So sagt mir sehr die Doppelbedeutung von "Plan" zu; was einst ein Fußballplatz samt Geschrei, Austoben und spielerischer Gemeinschaft war, ist nun plan gemacht. Doch auch weitere Assoziationen des Terms drängen sich auf, die in Richtung Industrie gehen. Darüber hinaus mag der Neologismus "Alibibäume" etwas ungeschickt wirken ob seiner schwierigen Aussprache und der Binnenalliteration, doch seine Assoziationskraft macht dies wett.
Das Ende fällt meiner Meinung nach gegenüber dem Gesamttext leider etwas ab. Die Symbolik der Kirchengocken ist zwar prinzipiell wirkungsvoll, gerade im Kontrast zwischen jugendlichen Träumen, Natur und Retrospektive, doch irgendwie ein wenig erwartbar. Ich gebe aber zu, dass ich hier keinen Verbesserungsvorschlag anzubringen habe und verbleibe mit einem generellen Lob für einen in Ganzen starken Text.
Gruß, Friederich
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)
Friederich