von Old Gil » So 21 Jun, 2009 23:19
Hallo Perry.
Erstmal will ich anmerken, dass ich (warum auch immer, ich verstehe es auch nicht so ganz) irgendwie enttäuscht war, als ich, nachdem ich den Titel gelesen hatte, bemerkte, dass es hier ja tatsächlich um einen Paparazzi geht.
Allgemein bleibt mir dein Gedicht zu gegenständlich, zu nah an der Sache. Klar, ein Paparazzi ist einer dieser widerlichen Typen die irgendwelche Prominente von Kopf bis Anus abzulichten versuchen. Das weiß ich, das braucht mir niemand mehr zu sagen. Die Doppeldeutigkeit des Vers neun ist so nicht schlecht. Warum aber eigentlich "nachts"? Diese ganzen Photografien in Bildzeitung und Co. sind zum Großteil tagsüber entstanden, wenn man sie sich ansieht.
Die beiden Schlussverse gefallen mir da noch fast am besten. Einerseits können sie als eine letzte wehmütige Schmalzlocke gelesen werden (Ja, Lady Die ist tot und das alles ist sehr traurig und ich will hier niemanden verletzen - aber im Grunde "nutzt" du hier - wahrscheinlich unbeabsichtigt - den Tod dieser Prominenten, um deinem Text noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen, was ich mit dem Vorgehen der Paparazzi vergleichbar finde).
Aber andererseits (und darauf wollte ich eigentlich hinaus) spricht aus diesen zwei Zeilen auch eine gewissen Bitterkeit. Na toll. Ein Menschenleben für einen Popsong. Bravo.
Das "bleibt" (ein Wort, dass ich ohnehin nicht sehr mag) spricht irgendwie eher für Version eins.
Himmel, es ist spät und ich muss in die Heia. Tut mir Leid, wenn meine Gedankengänge etwas roh an die Wände geklatscht wurden, im Wachzustand kommentiere ich (hoffentlich) besser.
Beste Grüße,
gil.