keiner spricht gern
über hämorriden.
in den illustrierten
abgegriffene busenblitzer,
kreuzworträtsel
halbgelöst, ein tier
mit vier buchstaben.
eselsohren
an den bunten Seiten.
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wartezimmerkeiner spricht gern
über hämorriden. in den illustrierten abgegriffene busenblitzer, kreuzworträtsel halbgelöst, ein tier mit vier buchstaben. eselsohren an den bunten Seiten.
Re: wartezimmerDas muß eine gut organisierte Praxis gewesen sein, wenn das lyrische Ich es nicht mehr zu den Ratgebern, Kochrezepten, Heiratsanzeigen usw. geschafft hat. Wann gehen wir mal wieder zum Zahnarzt und verfassen die nächste Strophe?
Also im Ernst: das Thema gibt noch ein paar Zeilen her. Die Sprache vermittelt Bilder mit wenigen Worten, so wie gute Twitter das hinkriegen. Noch ein oder zwei Seiten von der Illustrierten?
Re: wartezimmer"lyrisches ich" (abgesehen davon, dass dieser begriff - geht auf margarete susmann zurück, und jedeR, der/die heute noch davon spricht, sollte das mitbedenken - mittlerweile in der literaturwissenschaft heftig umstritten ist) - : wo?
dreimal selig, wer einen namen einführt ins lied!
- ossip mandelstam
Re: wartezimmerHallo Bertram,
klar könnte man noch viele Wartezimmer spezifische Bilder einbauen, aber für mich ist die Verdichtung auf Markantes wichtiger, als breites Ausleuchten. Danke für deine Sicht und LG Perry Hallo Drehrassel, LI ist für mich nur eine Denkhilfe, wenn man Autor und erzählende Person nicht gleichsetzen will. Ansonsten sollte sich möglichst der Leser mit der handelnden Person, falls es eine solche im Text gibt, auseinandersetzen können. LG Perry
Re: wartezimmerPräsenz einer wahrnehmenden oder denkenden Einheit setzte ich voraus. - Es geht aber ohne einen Begriff, der hier zu stören scheint, und auch nicht ganz korrekt angebracht wurde, o.k. ..
Noch mal zu den Zeilen: eine Illustrierte als Gegenstand der Betrachtung bietet eine gewisse Vielfalt an Themen an. Aufgegriffen wurden: Po, Sex, zum Rätseln zu blöd, Esel. Hab`ich was übersehen? Die Intention des Textes wäre demnach, Präferenzen des gemeinen Volkes in Wartezimmern zu spiegeln. Meiner Erfahrung mit Wartezimmerlektüren nach trifft diese Beobachtung nicht zu: Frauen lesen die Klatschpresse und Kochrezepte. Wenn ich den Text ernst nehme, ist die wahrnehmende und denkende Einheit selbst nicht bis zu anderen Seiten des Magazines vorgedrungen. Wo wir die Realität aber nicht korrekt abbilden, landen wir unweigerlich bei einer Aussage über uns selbst. Das war nicht grundsätzlich Sinn der Sache. Und jetzt höre ich auf. Gruß mcb
Re: wartezimmerHallo Bertram,
der Text steht unter Humor/Satire und setzt sich damit "ironisch" mit dem Verhalten von Menschen in Warteziummern auseinander. Die wenigen Beispiele zeigen, wie schnell man zum "geistigen" Underdog wird, sobald man dem Druck des unsicheren Wartens ausgesetzt ist. Danke und LG Perry PS: Ich frage mich tatsächlich, warum so "gescheite" Leute wie Ärzte glauben, ihre Patienten wie eine "dümmliche" Herde behandeln zu müssen.
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