raukehlig flüstern wir
kopierte gewissheiten
hinter vorgehaltener hand
bleibt unserem durst
nur noch ein schritt
bevor wir überlaufen
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im fliegenglas VIIraukehlig flüstern wir
kopierte gewissheiten hinter vorgehaltener hand bleibt unserem durst nur noch ein schritt bevor wir überlaufen Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
Re: im fliegenglas VIIHallo Olaf,
da ich bei den "Vorgärten" nicht viel sagen konnte, versuche ich es bei diesem Text noch einmal. Ich sehe eine Beziehungssituation: "raukehlig" -> kein allzu herzlicher Umgangston "kopierte gewissheiten" -> immer das Gleiche, Bekannte "hinter vorgehaltener hand" -> Heimlichkeiten "bleibt unserem durst nur noch ein schritt bis zum überlaufen" -> großes Verlangen. Zusammenfassend könnte es eine Affäre sein, in der Sex die dominierende Rolle spielt und das Gefühl nur gespielt wird. Die komprimierte Darstellung gefällt mir gut, nur der Grad der Bildverschlüsselung ist mir ein wenig zu hoch für Lyrik die haften bleiben soll. LG Perry
Re: im fliegenglas VIIhallo perry,
dies ist mein siebenter annäherungsversuch an das "fliegenglas". eine befindlichkeit, ein wort, welches mich fasziniert und nun dafür herhalten muss, die bei mir ausgelösten assoziationen zu bündeln. die bildsprache, bzw. hier die wortspiele sollten bewußt nicht in eine konkrete situation führen, sondern eher auf einer metaebene fungieren. dort also wo das "fliegenglas" zu hause ist. ;) mfg OmdT Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
Re: im fliegenglas VIIHallo Olaf,
"fliegenglas" ist tatsächlich ein besonderes Wort, das ja erst durch seine zweckentfremdete Verwendung seinen Namen erhält. Im Grunde genommen steht es für mich für ein Gefängnis der besonderen Art. Es kann über Tot und Leben entscheiden und stellt beides der Welt zur Schau. Deine siebte Annäherung, scheint mir in einer weit entfernten Umlaufbahn zu kreisen. LG Perry
Re: im fliegenglas VIIHallo OmdT,
das Fliegenglas fasziniert mich, ich stelle mir so eine Art Versuchsanordnung darunter vor. Fliegen sind ja nun unglaublich dämlich (ich glaube, sie haben kein Gedächtnis) und versuchen darum immer dasselbe, brummen volle Kanne immer wieder vor die Begrenzung, die Scheibe, hier: das Glas. Sie lernen nicht, nicht, weil sie nicht wollten (einen freien Willen kann man ihnen kaum unterstellen), sondern weil sie nicht können. Und hier lese ich für mich von einer Art Stammtisch, wieder und wieder abgehalten, die Gewissheiten werden von Generation zu Generation weitergereicht und verwässern immer weiter, so dass der Effekt einer Sättigung nicht eintreten kann, da der letzte Schritt nie erfolgt: die Fliegen fliegen immer wieder vor die Wand. So lese ich das und finde es gelungen. Grüße, R P.S. Die Kommentare habe ich zur Sicherheit nicht gelesen. Endlich Nichtdichter
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