Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon AmHain » So 25 Okt, 2009 21:11


raus: ohne erkennbaren titel

ich bin nicht wirklich
die gefahr
ist niemals wirklich
außen
vor

flugträumen voller minder-
brüder und minderschwestern
die kadaver-
gehorsam durch die spalte
im morast versinken

mit freiem arm lös ich
ihre hände und zieh
am eignen schopf
mich wirklich...
[size=85:2qt21sdr]gitt daun
se riesen tu gitt hai
is se riesen tu gitt daun[/size]
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Re: raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon Anna Lyse » Mi 11 Nov, 2009 15:39


Hi AmHain,

finde das Gedicht eigentlich zu gut um es unkommentiert zu lassen. Zwar hat es mich ein bisschen Irritiert weil es doch sehr verschlüsselt ist.

Also mit dem Titel kann ich gar nichts anfangen, vielleicht war er Titellos gedacht aber das wird mir nicht wirklich klar da ja am anfang noch "raus" steht und dananch "ohne erkennbaren Titel".
Vielleicht wolltest du auch nur einen wink in die richtige richtung geben wie der Text zu verstehen ist.

Die erste Strophe fand ich beim ersten mal durchlesen vom aussehen her nicht ansprechend, es sieht so zerstückelt aus doch als ich dann noch ein paar mal drübergelesen habe merkte ich dass es nicht anders geht da das Wort "außen" und "vor" schon alleine stehen muss. Gibt dem ganzen dann eine nochmals andere Bedeutung.
In der zweiten und der dritten Strophe hat mich dieses Gedicht dann überzeugt, vor allem die letzte Strophe finde ich sehr gelungen, nur die doppelpunkte am Ende müssten meines Erachtens nicht sein.

Ich verstehe dein Gedicht so:
Stets ist man der Gefahr ausgesetzt in den "Morast" -dreck mit hineingezogen zu werden, von Freunden oder andere die sich als das ausgeben oder wir wirklich dachten sie wären es. In der letzten Strophe befreit sich das lyr. Ich, schafft es noch den eigenen Kopf zu retten.

Das Thema ist vielleicht nicht neu doch finde ich schon dass du es gut verpackt hast. Kann natürlich auch sein dass ich es ganz anders verstanden habe :D

Gruß,
Isabel
.
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Re: raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon AmHain » Do 12 Nov, 2009 14:52


Hallo IsaG,
wir hatten ja noch nicht das Vergnügen, also auch von meiner Seite: willkommen hier im Lifo!
Schön, dass meine Lügengeschichte dich (zumindest teilweise) überzeugen konnte.
Lügengeschichte deshalb, weil das LI- wie der Baron Münchhausen es angeblich auch schon getan haben soll - erklärt, er habe sich am eigenen Schopf "wirklich" aus dem Morast befreien können. Hm.
Vielleicht als erster kleiner Hinweis, in welche Richtung ich...(naja, vielleicht habe ich schlußendlich sogar die deiner Erklärung entgegengesetzte Wirkung erzielen wollen, und doch...
es tut ja nichts...deiner Lesart wird ja dadurch nichts weggenommen, oder?

Danke fürs kommentieren!
lg
AmHain
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se riesen tu gitt hai
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Re: raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon Niko1230 » Do 12 Nov, 2009 17:25


hi!
dein gedicht würde durch das weglassen der interpunktion gewinnen. vor allem in strophe 1.
interpretatorisch stimme ich mit isaG überein. ich dachte an münchen, wo sie den mann totgeschlagen haben, der zwei kindern helfen wollte....
wichtig ist ja, wie es beim leser ankommt, finde ich. insofern juckt es mich nicht die bohne, ob es da um münchhausen geht oder die hexe lillifee ;-)
gefällt mir gut!

lieben gruß: Niko
Die Selbstzerstörung findet im Geheimen
und trotzdem vor dem Leser statt.
(Günter Kunert)
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Re: raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon Anna Lyse » Do 12 Nov, 2009 19:29


Hallo nochmal AmHain,

danke für das Willkommen ;)
Nein es ändert absolut nichts an der Intention auch wenn ich es jetzt ein wenig anders betrachte. Ich habe mir beim lesen Gedanken gemacht und durch deine Erklärung ist noch eine betrachtungsweise dazu gekommen.

Gruß,
Isabel
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Re: raus: ohne erkennbaren titel

Beitragvon AmHain » Fr 13 Nov, 2009 08:33


Hallo
@ Nico
Du hattest recht! Die Interpunktion, wie ich sie hatte, war unnötig. Jetzt hat alles etwas mehr Raum.
Danke für den Einwurf!

@IsaG
Immer ran an die Verschiebung der Perspektiven durch Steigerung der Diversität.
In diesem Sinne
lg euch beiden
AmHain
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