Literaturforum

[Perry]

wird man wissen wollen
wo meine wurzeln sind
ziehe ich die schuhe aus
und frage meine zehen
wo sie gegraben haben
als ich noch barfuss ging
von perkam nach pilling
in der laber fische fing
mit der hand aus der sie
mir irgendwann entglitt
seitdem treibe ich durch
nebel und niederungen

[Niko1230]

ein gutes gedicht perry! für mich gibt´s auch nix zu mäkeln! (es geschehen noch zeichen und wunder!)

lieben gruß: Niko

[Ruelfig]

Hallo Perry,
mir gefällt dein melancholisches Stück Erinnerung an eine Zeit der Unbefangenheit. Einziges Problem habe ich mit:
"mit der hand aus der sie
mir irgendwann entglitt", auf wen bezieht sich das "sie"? Auf die Laber (kurzes gegoogle, es gibt mehrere Flüsse dieses Namens. Sorry, aber das finde ich witzig: Ich fing Laberfische)?
Ich bin damals auch barfuß durch die Düssel, aber Fische hatten wir schon kaum noch, nur Schaum auf dem Wasser vom Persil.
LG,
R

[Duke White]

Ja, sehr schön Perry.
Seine Zehen zu fragen, wo sie gegraben haben gefällt mir sehr gut.
Das etwas melancholische Ende geht in der sonst recht luftigen Atmosphäre etwas unter.

[Perry]

Hallo Niko,
schön, dass ich mal deinen Geschmack getroffen habe.
Danke und LG
Perry

Hallo Ruelfig,
wenn, dann wären die Fische noch am ehesten als Bezug geeignet, aber dann hätte es "geglitten" heißen müssen. Ich hatte ein LD (sie) im Auge, dass aber zugebenermaßen etwas unvorbereitet auftaucht.
Das du "Laberfische" lustig findest, kann ich verstehen, denn i.d.R. sind Fische ja eher stumm. ;)
Geografisch handelt es sich übrigens um die kleine Laber.
Danke für dein Interesse und LG
Perry

Hallo Duke,
mit den Zehen kann man die Muttererde eben immer noch am besten spüren. ;)
Was den Schluss anbelangt, so hebt er sich stimmungsmäßig tatsächlich etwas vom Rest ab. Vielleicht schalte ich eine Leerzeile dazwischen.
Danke für deine Sicht und LG
Perry