[quote="Le Freddy":6nsm9m4w][/quote]
hallo Frederik
ein Ich im All und im Nebel. und da steht tatsächlich Neuronenstern, und nicht Neutronenstern wie mein erster Eindruck täuschte.
das hat seinen Reiz.
zuerst schaute ich mir das schwammige Quadrat an und bewunderte die Mammute, welche alleine oder Paarweise herumstanden, immer mit dem Rüssel nach links. also die m-Lettern. sie stehen so dicht beieinander, dass sie unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. wärmen sie sich im Nebel? haben sie Angst? ich weiß es nicht. bald langweilt mich das.
so begann ich zu lesen. das "nebelschw." wurde mir dabei spontan als Nebelschwaden rezipiert, obwohl nach mehreren Durchläufen sich ja auch der Nebelschwimmer anbietet. Schwanz und Schweif kommen mir auch, aber nur kurz. konnte man das Wort deshalb nicht ausschreiben weil sonst kein grauer Nebel mehr in die erste Zeile gepasst hätte?
"und so weiter" sagt meine innere Lesestimme trotz Abkürzung am Ende der zweiten Zeile und sie stockt kurz nach dem mittig gebrachten "und so weit", liest aber weiter und entscheidet sich beim letzten usw. wieder für das ausführlichere "weiter":
ich schwamm im Undsoweiter allgemeinen Nebels. das taugt sogar als Zusammenfassung meines Leseerlebnisses. ich würde dieses Erlebnis als reizvoll bezeichnen. nicht nur weil ich dank annagrammierten Nebels beim Leben lande, sondern auch weil mir Spiegelneuronen dauernd Hesse-Hermanns Textbausteine ("Seltsam im Nebel zu wandern! / Leben ist Einsamsein." undsoweiter) einblenden. sogar ein "nebenher" wird mir zum Nebelmeer.
einzig Zahnräder samt verniedlichter Wolke passt mir überhaupt nicht ins eingeschlagene metaphorische Forschungsfeld. falls der Vergleich feuernde Synapsen veranschaulichen soll, erscheint er mir mechanisch plump misslungen. hier taugt doch Radantrieb nicht. bleib bei Sternen, spiralförmigen Galaxien, Nebeln, dichten Zentren oder was weiß ich.
Gruß
Alcedo