hey moon,
war mal wieder schön was von dir zu lesen! wenn ich dieses gedicht mit deinen älteren texten vergleiche dann sehe ich zwar immernoch eine sehr starke tendenz zu wortspielerein aber ebenso entdecke ich auch ein paar neue richtungen, die hier sehr gut zum ausdruck kommen.
normalerweise müsste ich sagen dass der titel sowas von langweilig ist, jedoch nehmen diese paar englischen wörter dem ganzen seine geläufigkeit. gepaart mit dem gedanken an ein licht das niemals ausgeht und dem tatsächlichen leid dass niemals endet ist das schon sehr klever hingebogen. selbst wenn an den beiden gedanken nichts spektakuläres sind und hier auch nicht sein sollten, eher denke ich da an eine nüchternen fakt, welcher so oder aber auch so gesehen werden kann.
in deiner ersten strophe fällt mir auf dass deine zeichensetzung nicht so recht passen will. nicht weil es falsch wäre, ne ne, eher gestelzt. als ob ich mir hier was perfektes anschaue mich aber wundere weil dass das einzige vollkommene hier ist. deine kleinen sprachlichen ausflüge ins ungeahnte werden abgebremst, nur und alleine wegen den kommas.
dazu kommt ja noch der allergröste witz :D du verwendest keine punkte als abschlüsse! kommas aber keine punkte alles nur ein riesen atmen.
Glutverschmiert kommt mir das Feuer
zu stehen, Napalmwedeln in echt
Zeit zu gehen, nehmen wir in Kauf salopp
gesagt, getan im Saufgalopp
ich will dir mal zeigen wie ich das ganze lese wenn ich mal die kommas ausser acht lasse.
"glutverschmiert kommt mir das feuer
zu stehennapalmwedeln in echt
zeit zu gehennehmen wir in kauf salopp
gesagtgetan im saufgalopp"
ist das nicht interessant? nicht dass ich wollte du würdest es so schreiben. sicherlich nicht aber ich finde ohne die kommas wäre alles viel weniger reibung, die wörter würden sich nicht so aufreiben und durch ein aufatmen gebremst werden. mag sein dass es nur eine leseeigenart von mir ist.
die wiederholung von alopp ob nun mit g oder s hmm naja ok ist so ne sache, es könnte ganz schnell krampfhaft werden. sogar ausarten könnte es. ach was ich schon wieder prognostiziere! auch mit dem glutverschmiert hast etwas in die kitschkiste gegriffen bevor du dann wirklich gut mit napalmwedeln aufwartest. ja sogar alles aufwertest. das enjambement am ende der zweiten strophe ist auch sehr angenehm zu lesen. die erste strophe ist wirklich voll von angenehmen lesedingen.
nicht so in der zweiten strophe da finde ich ist dir vielleicht etwas die puste ausgegangen. ausserdem ist mir das lyr. ich hier zu sehr im vordergrund, ja es drängt sich schon wirklich sehr auf beim lesen. wo es sich doch in der ersten strophe sehr zurückgehalten hat und dezent am anfang eingefügt wurde und danach sogar noch mit dem lyr.wir in einklang war so wird es jetzt so demonstrativ in die runde gestreut.
schwer ist das.
in der letzten strophe balancierst du dann weiter wunderbar und sogar ohne das lyr.ich. auch wenn ich mal "effektive" anstatt ejektive und sogar einmal ejakulative gelesen habe :D doch ganz im gegenteil anstatt das ganze lächerlich zu machen macht es diesen text in meinen augen sogar noch besser.
das letzte wort: Samaritaner.
fast so gut wie napalmwedeln aber nur fast denn das ganze ja der ganze satz hört sich an wie ein bekehren. ein missionieren beinah.
der hauptstörfaktor sind die kommas. gib mir mal nen guten grund warum die reinmüssen :P
ach was solls. ich mag das ganze. auch wenn die gesellschaftskritik überaus einfarbig vorhanden ist. wenigstens ist sie da.
liebe grüße an dich,
isa
edit:
grad aufgefallen. das lyr.ich stört mich massiv in diesem kritischem text. denn es wirkt dadurch ziemlich eingeschränkt.