Literaturforum

[wa-bash]

es kommt nie darauf an, was du hörst - jeder hat seine musiksünden -, sondern, was du anderen empfiehlst oder schenkst und damit antust.

na ja aber dennoch kann ma ja dann darüber selbst entscheiden, ob man es hört oder nicht. oder?

[i.z.]

Ich glaube, esb meinte den Schenkenden, nicht den Beschenkten.

Wenn der Beschenkte das Geschenkte nicht anhört, sagt das auch nur etwas über den Schenkenden aus, genauer: über seine Unzulänglichkeit, einzuschätzen, was dem zu Beschenkenden gefallen könnte.
Hört der Beschenkte hingegen das Geschenkte, spricht das entweder für das Einschätzungsvermögen des Schenkenden, oder für die devote Mitläuferschaft des Beschränkten, Verzeihung, Beschenkten.

[wa-bash]

Ich glaube, esb meinte den Schenkenden, nicht den Beschenkten.

das war mir schon klar, jedoch habe ich darüber nachgedacht und kann mich ja jetzt äußern,

eigentlich ist nur der Kauf oder der Verkauf eines Musikträgers eine gerichtete Aktion, damit gebe ich im Grunde schon etwas von meiner Persönlichkeit preis, da man ja nur das kauft was jemand selbst als gut sich anhörend empfindet, oder sich einer bestimmten Musikrichtung nähert...alles andere ist denke ich nicht einmal mitläufertum, denn das Radio welches man mithört kann man ja auch nicht beeinflussen...somit steht eindeutig fest, der welcher etwas kauft oder verkauft macht sich zum mitläufer, oder?

[Neruda]

@ wa bash: ich meinte natürlich auch eher die musik die wir uns freiwillig anhören und nicht die, die im radio läuft.

[wa-bash]

@neruda,

ach so, aber das radio anzumachen ist ja auch freier Wille, also ist dies doch auch freiwillig..aber vollkommen wurscht, musik kann viel aussagen muss aber nicht, dafür gibt es wohl zu viele vorurteile..jedoch bin ich immer noch der meinung das die komplette identifikation mit musik einen kauf eben dieser erfordert oder etwas gerichtetes..ja ich würde sagen wenn man etwas gerichtet tut dann findet eine identifikation statt, eine kooperative.

[kirmesbollo]

wenn ich mit einer metaltusse schlafen wollte, hätte ich alles von metallica bis gorgoroth (uärks), stimmt, das sagt eine menge über mich aus...
vorausgesetzt, jemand präsentierte einem die musik, die er von herzen gerne hört, hilft das spekulationen anzustellen, mehr nicht.

[Kenjin]

Oh ich oute mich als bekloppter Neonazi, da ich Black-Metal hoere!
Zum Glueck habe ich diesen Thread gelesen, um zu erkennen, dass in mir ein Braunhemd steckt, dessen groesster Wunsch ist, das dritte Reich wieder aufleben zu lassen. Nun erkenne ich auch, warum ich in Italien lebe, im Geburtsort Gabriele D'Annunzio, einem der groessten Faschisten der "guten alten Zeit",....

Nun wird mir auch klar, warum ich eine Sammlung diverser Schlaftabletten und Rasierklingen am Bett liegen habe. Gothic Music muss mich wohl dazu verleitet haben. Ja und das mein Leben grundsaetzlich negativ und staendig von Todeswuenschen geplagt ist erklaert sich mir nun.

Ja, die ganzen LSD/MDMA/KETA/H/CoKA/SPEED-Abhaengigkeiten, oh boy, kann als Ursache nur meine Liebe zur elektronischen Musik zugrunde liegen! Diese Stimmen, dieses Haemmern im meinem Schaedel.

Und auf die Reihe bekomm ich schon einmal ueberhaupt nichts, zuviele Joints und BoB Marley, halten mich ab irgendetwas in meine Leben zu erreichen.

Meine Wahr- und Bewustseinstoerungen wurden durch vermehrten Konsum an Power Noise a la Haus Arafna/MerzBow/PAL/Pansonic hervorgerufen. Staendig flimmert eine Sinuskurve vor meinen Augen oO

Langweilig und snobish macht mich der hohe Genuss an klassischer Musik. Nur Intelektuelle hoeren so was,..pfui Teufel,...

Soviele Vorurteile von Freunden der geschriebenen Kunst, die ihren Bruedern und Schwestern das Privileg des freien kuenstlerischen Ausdrucks absprechen und ein jedem ein Stempelchen aufdruecken, der Freude an der Kunst eines anderen hat :rolleyes:

Musik, wie auch andere Kuenste, hat ein breites Spektrum, sich auf eine Richtung einzulassen, limitiert einen in Erfahrung.

Wenn mir die Musik von Burzum (bekannter NSBM) gefaellt, weil ich sie als inovativ und ausdrucksstark empfinde, bedeute dies noch lange nicht, das ich mit dem Musiker in seiner Meinung sympatisiere.

[MORDS TUSSI]

[quote="Kenjin":27yq58kp]Wenn mir die Musik von Burzum (bekannter NSBM) gefaellt, weil ich sie als inovativ und ausdrucksstark empfinde, bedeute dies noch lange nicht, das ich mit dem Musiker in seiner Meinung sympatisiere.[/quote]

es ist genau diese "unbekümmertheit", das bedürfnis die ansichten der musiker und musikalisches trennen zu wollen, was ich zu tiefst verachte.
wie sehr kann einem musik gefallen, die aus einem antisemitischen und nationalsozialistischen habitus resultieren?

[kirmesbollo]

wie sehr kann einem musik gefallen, die aus einem antisemitischen und nationalsozialistischen habitus resultieren?

gute frage, ich muss zugeben, dass ich früher ganz gerne die musik einer durch und durch asozialen combo gehört habe, weil ich überhaupt nicht wusste, was das für üble faschos waren, ich war im englischen noch so gar nicht zu hause. als ich mir dann die mühe gemacht hatte, die texte mal näher anzuschauen, war mir das ganze völlig zuwider und ich würde heute nicht einen ton mehr von den pissern hören wollen, die mit ihrer white-pride-scheiße die köpfe von ungebildeten gewalttätern noch mehr vergiften. ja, da gebe ich der tussi recht, egal, was man an dem sound solcher spinner gutfinden mag, warum solche leute auch noch pushen, indem man diesen dreck abspielt? noch schlimmer, man KAUFT sich tonträger von denen und sichert denen noch eine finanzielle unterstützung für den unsinn. spätestens da kann mir niemand mehr erzählen, man würde das trennen können (musik und ideologie).

[Jennifer]

Trennt man im Forum nicht auch zwischen Autor und Text ?

[MORDS TUSSI]

kannst du vorher nachdenken und dann posten?

[Jennifer]

aha

[Jennifer]

Nein, da wären mir zu viele Nazis, da würde ich nicht so recht hinein passen, außerdem kenn ich niemanden mit dem ich dahin gehen könnte, aber ich würd mir deren Musik anhören :)

[Neruda]

Ich würde mir durchaus Musik von Rechtsextremen oder ehemals Rechtsextremen anhören, für mich sind dabei jedoch die Texte entscheidend. Ich würde mir keine Songs mit rechtsextremen Inhalten anhören. Es ist mir schlicht und ergreifend egal, wer hinter der Musik steckt, weil mich das nicht interessiert, solange die Musik und damit auch die Texte meinem geschmack entsprechen.

[MORDS TUSSI]

darf ich fragen ob das als "radikale" haltung angesehen wird oder ist das ausdruck von "toleranz"?
als wenn es bloß auf die texte ankäme, wenn neonazis musik machen, als wenn das ästhetische an sich keine rolle spielen würde.