has been
nichts gewaltiger als der
mensch
karambolage
hoch empor zum nächsten shot
prime time lachen u.
anschließend: kotzen
einen ökonomischen tod für die kreatur
- getting away with murder -
die sich abschafft
will be for waste
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waste n voidhas been
nichts gewaltiger als der mensch karambolage hoch empor zum nächsten shot prime time lachen u. anschließend: kotzen einen ökonomischen tod für die kreatur - getting away with murder - die sich abschafft will be for waste Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
Aw: nichts gewaltiger als der menschhi antibegone,
eine imperialer einstieg u. dann, fällt bei mir, leider, die spannung. und doch lässt es mich als leser nicht mehr los. ist schließlich hier, dein erstling, ein einling. die einebnung erfolgt wie post mortem. der sapienisch mensch brachte zumindet etwas zustande, das waste n void it was, kanns berichten. wir sind doch als spezies nicht überflüssig, denn das karamba, die karambo, das logbuch wird weitergeführt. hier scheint dann aber ein sehr medial involviertes lyr, das lyrwirerleben, die lyrwirsehnsucht unsrer zeit zu spiegeln. das vorweggenommene hineinmanöver ins sterile primetimeglück, wird lachend konsumiert, aber es bleibt karamboliert und wird schlußendlich, unverdaulich, "waste n void" erbrochen. im dritten akt, kann der kreatürliche tod, an denen wir alle beteiligt sind, nicht mehr aufgehalten werden. ist ein ökonomischer und das sterilsiert uns schließlich. nichts ist gewaltiger we be for waste. der brechakt must go on. meine kleine annäherung zu deinem erstling zeigt mir ein textstück, was noch reifen sollte. die deutsch-englischen verbindungen gleiten aus meiner sicht zu sehr ins paraphrasische. ich würde den text gern komplett in deutschsprachiger ausführung lesen wollen. man liest sich. grüße, rivus
Aw: nichts gewaltiger als der menschImperialer einstieg – ein paar knalleffekte - und dann doch nichts los.
So kann mans zusammenfassen, allerdings – ich seh was du meinst. Ich werde jetzt im einzelnen zu deinen interpretatorischen/ assoziativen Schilderung wenig sagen. Ich sehe dadurch, wie das Gedicht wirkt. Und das hilft mir weiter. Insofern hat deine Lesart eine Legitimation und für mich einen Wert. (wär ja quak, wenn ich jetzt sagte, neee, stimmt hier und da net.) leider kann ich es nicht ganz auf deutsch präsentieren. Obwohl ich deinen einwand verstehen kann. Es lässt sich im ständigen wechsel schlecht lesen. Ist vl auch geschmackssache... jedenfalls würden die zitate nicht funktionieren, würde ich sie übersetzen. (dabei habe ich schon eins übersetzt, weil wegen in einer sprache, die ich nicht als bekannt voraussetzen kann – bei englisch dachte ich mir, lassen wirs mal so. es geht einfach nicht anders.) ist auch das problem des gedichts... liest sich wie aneinandergeklatschte zitate. Und wenn man die net kennt, braucht man das ganze gedicht auch schon nicht lesen. Ist mir klar geworden. Daher vielen dank für deinen kritischen blick. Ich habe nochmal versucht, drüber zu huschen, ein paar umstellungen zu machen. Net sicher bin ich, obs besser wird... aber vain. Have a nice day. Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
Aw: waste n voidhi antibegone,
schmunzel, du liebst klartext, klaraussagen. knapp zusammengefasst, deine lesart, brillante lakonie. nun gut. du bleibst beim gemischtsprachigen. mhmm, da habe ich dann, wegen permanenter englischabstinenz in meinem üblichen sprachgebrauch und lesen, ein großes problem. deine titelwahl find ich persönlich nun besser, weil es den erwartungsdruck an den nachkommenden text nicht explizit hoch fährt u. von vornherein inhaltlich killt. "waste n void" klingt natürlich u. lockend, weil es auch stimmlich spannend anklingt u. dann eben abtönt. es hat was von jekyll n hyde und ich folge den textverlauf nun interessierter, weil es mich hineingeleitet. nun habe ich aber als englischverlernter die mühe u. die not, das waste n void zu übersetzen. sofort bemerke ich, dass durch die wahl von fremdworten, der assoziative u. der interpretationsspiellraum größer wird, ganz abgesehen vom sprachklanglichen. mit waste n void nimmt der text eine poleposition ein. "überflüssig und leer" mhmm, so?. unter dieser fahne, unter dieser universalen, aber sprachlich gedämpften urknallprämisse wurde has been gebärend, ja ermöglichte, die "waste n voide"- vorstellung, eine darschöpfung von etwas gewaltigen. aus dem quasi-nichts wurde der brachiale, egozentrische, der über allen dingen sich gebärende und gebärdende, der sich über kosmogenese und schöpfungsgeschichte gewaltig hinwegsetzen wollende "hasbeen", der sich aus dem horror vacui von welt profiliert und speist, als der vergängnisträger von welt, geist, seele, als derjenige, der die gewalten der wärtigkeiten aushalten und das hasbeen antinomisch sowohl zum anfang, als auch zum ende bringen muss. er ist der ausgewählte, der mensch. so wurde er aufgestellt. als hoffnungsträger in der zweiten strophe der crash. die karambo-lage ist programm, die genese ist regressiv, aber dem "waste n void" wird progressivität entgegen gestellt. das vorspiel wird zum nachspiel. der shot - dope, kicks, highligths, know-hows, supergaus, genozide, autarkes, loveparades, karthagische kriege - wird zur postmodernen primetime, zum trotzdem lachen, aber nur mit shot. danach kann der nur scheinbar so allgegenwärtige homo sapiens nur noch kotzen. so bettet sich die spezies ihr karambograb. in der dritten strophe gibts nur noch, die sapiensiche komorbidität ist schon zu groß, einen einzigen impetus. tod der kreatur, aber möglichst ökonomisch, effektiv, effezient, damit es mit der entropie der gäa klappt ;) die erde von lovelock heilt sich selbst u. nimmt ihren weiblichen, matrialischen auftrag ernst. sie ist die mythische, die urarchetypen bewahrende. sie katalysiert mit tornados, tsunamis, supererdbeben das getting away with murder. die darwin-kreatur kommt nicht davon, verschafft sich mit "getting away" szenarien den eigenen tödlichen abgang u. ihre eigene legende. "will be for waste" klingt wie ein nachruf zum "waste n void". die phrophezeiung wird sich vollenden und der horror vacui ohne mensch entropisch. nichts ist gewaltiger. die bühne ist frei ... gern assoziiert grüße, rivus (have a good thursday. u. gedanken sind frei, also sei nicht zu abgeschreckt, wenn mein freies assoziieren meilenweit, ja galaxienweit von deiner intention entfernt ist. oder? such is life)
Aw: waste n voidÖhmmmm, abgeschreckt nicht. Intention – nein. Also ja. Wenn überhaupt war ja meine Intention, ein Gedicht zu schreiben. Ansonsten hat das Gedicht seine Autonomie. Ich habe da beinahe so etwas wie einen „Schicksalsglauben“ (oh je, pathos, ahoi….) Sobald ich etwas veröffentliche/ jemandem zeige, gebe ich es weg. Dann ist es nicht mehr meins. In dem Fall habe ich es an dich gegeben, weil du es lesen wolltest. Was du dann daraus machst, ist deine Sache. Ich als Autor denke mich weg und ergebe mich deiner Interpretation…
Darüber hinaus… äh ja. Wenn ich mich auch andere Kommentare von dir anschaue. Du legst Gedichte nicht aus, du liest in sie hinein. Deine Assoziationen geben dann schlussendlich mehr her als das Gedicht selbst. Das Gedicht redet von einer wüsten, öden Landschaft und du assoziierst einen Märchenwald mit fliegenden Pinguinen – oder vl. sogar auch das Gedicht ist öde und in deiner Interpretation hat man das Gefühl, es sei spannend. Joa… das kann man machen. Find’s nicht illegitim. Kommt immer drauf an, was man damit will… it’s up to you, just saying, weil du selbst sagst, dass deine Assoziationen in andere Galaxien abdriften.
Ja, das finde ich auch. Mein Problem war nachts um 1 wollte ich das Antigone-Zitat noch reinbasteln und äh… hab mich umgesehen, shit, passt nicht. Was jetzt? Ahh, wir haben noch keinen Titel. Beide Begebenheiten kombiniert ergab es diesen hochtrabenden Titel ---
Ja, da hast du Recht. „waste n void“ funktioniert auch klanglich, so war es gedacht. Mir persönlich hätte „tohuwabohu“ auch gut gefallen – ahhhh, dieser Klang -, aber das ist nicht mit einer „wüsten und leeren“ Landschaft assoziiert, sondern hat eher die Konnotation einer chaotischen und somit angefüllten Sphäre.
Ja, da wollte ich ein wenig mit der Form spielen, es ringförmig anlegen, um jeweils den Bedeutungsgehalt zu verschieben. So long --- (wollt ich noch was schreiben? Ach, äh, passt schon…oO) Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
Re: waste n voidmoin Antibegone, das hat mich nicht überzeugt. mir passen die einzelnen teile hier nicht zusammen, das englische mit dem deutschen, der sowjetische realismus mit der gesellschaftskritik, höchstens noch der pathetische gestus mit dem titel. das liegt zu einem gutteil aber auch sicher an meiner voreingenommenheit, die zb sagt, dass ein schreiber in seiner muttersprache schreiben müsse, und an der annahme, der mensch habe in den allermeisten fällen zwar die neigung, sich aufzuplustern, echte gewaltigkeit indes habe ich noch bei keinem gesehen. na ja, das sind halt nur ein paar gedanken, die mir so durch den kopf gehen, formal wirkt es für mich wie nicht abgeschlossen - einzelne teile scheinen nicht zueinander zu passen, die angeschnittenen themen werden auf eine art behandelt, die mir wenig gibt, ich vermisse hier so eine art lyrischen mehrwert. ihr wisst doch, was ich meine?
cube
Re: waste n voidHey cube,
bist aus den Reihen der Abnicker ausgestiegen? Ich gebe dir Recht, besonders flüssig oder kongruent ist das Gedicht nicht. Natürlich wirkt der Sprachwechsel unvermittelt, das ist zum einen gewollt, auf der anderen Seite unumgänglich. Ob es das Gedicht besser macht, ist eine andere Frage. Dass Schreiber in ihrer Muttersprache schreiben sollten, finde ich gar nicht soweit hergeholt. Klingt plausibel. Einzuwenden wäre aber, dass unsere Umwelt multilingual ist, Kinder bilingual aufwachsen, Globalisierung… Das mit der Gewaltigkeit… das ist meine Übersetzung von: πολλὰ τὰ δεινὰ κοὐδὲν ἀνθρώπου δεινότερον πέλει. (gesprochen: polla ta deina kuden anthropu deinoteron pelei) (aus dem altgriech. Drama: Antigone, Sophokles) Entscheidend ist hier meiner Meinung nach das Wort „deinos“. Es hat viele Bedeutungen. „mächtig, gewaltig, geschickt, fähig, schlimm“. Allein vom Klang her, fand ich, dass „gewaltiger“ am ehesten dem „deinó-teros“ entspricht. Eine andere Übersetzung könnte natürlich lauten: Nichts ist schlimmer/ mächtiger/ geschickter… als der Mensch. Gefällt dir davon eine Variante besser?
Es gibt natürlich einen Zusammenhang, der aber vl sprachlich nicht wirklich gut transportiert wird. Das liegt wohl auch daran, dass die Behandlung nicht sehr lyrisch ist. D’accord.
Re: waste n voidhi, njatürlich, bi- und multilingualität, oder allein begriffe in zb marketing oder sonstiger branche, die sich am puls der zeit wähnt, da ist häufig furchtbar viel englisch drin, teils ja auch so sachen, für die es wirklich adäquate entsprechungen im deutschen gäbe. ich bin da auch kein purist, aber, hm, weiß auch nicht, vllt gibt es so einen maximalen sättigungsgrad, bis zu dem ein gedicht fremdwörter verträgt, bevor es für mich 'kippt'. das ist vllt auch nur mein spleen als leser. whatever.
gewaltig finde ich auf den ersten blick schon am besten von der auswahl, weil das am ehesten noch neutrale konnotationen erlaubt - schlimmer / geschickter, die implizieren ja wertungen / weiß nicht, ob du sowas hier drin haben willst ... cube
bisweilen stockt der Takt beim Mitnicken.
Re: waste n voidHi, bin auf dieses Werk von Dir beim stöbern gestoßen.
Erstmal schließe ich mich hier mal cube an, Mischtexte bringen zu 99,9% außer Verwirrung gar nichts. Wenn, dann doch einfach komplett in Englisch, das überfordert den Leser für den Resttext dann auch nimmer. Nun zum Text: Zitat: has been nichts gewaltiger als der mensch Wäre erstens zu beweisen, was der Text schuldig bleibt und somit ist es ein gängiges Allgemeinplätzchen, liest sich zweitens aber auch in dem Mischmasch, sagen wir mal, pupertär. Sollte gewalttätiger gemeint sein ? Gewaltiger klingt für Strenggläubige zudem nach einem Hauch von Blasphemie, beabsichtigt? karambolage hoch empor zum nächsten shot prime time lachen u. anschließend: kotzen Karambolage ist ein Begriff aus dem Billiard, (dort mit C am Anfang), ich sehe im Begriff shot einen losen Bezug, der aber keinerlei Sinn macht. Was soll ein prime time Lachen aussagen, billiges Vergnügen, Niveaulosigkeit? anschließend kotzen - vulgär und billig, wirkt auf mich wiederum pupertär. einen ökonomischen tod für die kreatur - getting away with murder - die sich abschafft will be for waste Ist wirklich ökonomischer Tod gemeint, sprich ein effektiver? Dann das Papa Roach Ding, ungestraft mit Mord davonkommen, passt hier auch nicht, da sich der Mensch ja laut Text kollektiv vernichtet, Bestrafung aber setzt eine Gesetzesverletzung vorraus, und einen Richter, der dann ja nur über der Menschheit stehen kann. Eine Aufforderung an etwas gewaltigeres als den Menschen, diesen zu vernichten, da er sich eh selbst abschafft? Also ein kontra Bezug zur Aussage der ersten Strophe? Dann hätte dort am Ende ein Fragezeichen stehen müssen. Somit wären wir auch wieder beim religiösen, das spiegelt der Text jedoch nicht konkret wieder. Denn, um es zu verkomplizieren, wenn der Mensch durch einen Gott geschaffen wurde, kann er sich dann ohne dessen Einvernehmen wieder entschaffen? Liegt die Verantwortung nach der Schöpfung einzig beim Menschen oder in einer Konfrontatiom Mensch vs Natur&Gott = carambolage? Oder möchte der Text aussagen, der Mensch ist das gewaltigste Wesen und vernichtet sich, bis nichts als Abfall, also Artefakte, überbleiben, die mit der Zeit gänzlich verschwinden? Dann würde der Mensch in seiner Selbstvernichtung in einen höheren Stand versetzt. Der Text ist mehr als unausgereift, die zweite Strophe unpassend, hier wurde versucht mit wenig Worten ein gewaltiges Thema anzugehen, was natürlich in dieser Form und Wortwahl scheitern muss. Es reicht leider nicht, in Mischmaschsprache zu schreiben und dann zu denken, das klingt interessant genug und muss genügen. Gruss M. K. Zuletzt geändert von kernbusch am Do 28 Apr, 2011 20:55, insgesamt 4-mal geändert.
Re: waste n voidGewaltiger als der Mensch,
auf dessen Weg zum Artefakt verbündet, dem Emporgehobenen in seinem schwindenden Geist nun seinen ersehnten Tod zu bescheren, denn mehr kann der Vater für seine Kinder nicht tun. --------------------------------------------- Habe es mal so geschrieben, wie ich es verstehe, soll aber kein Eingriff in deinen Text sein, sondern nur eine Verdeutlichung, wie ich den Text interpretiere. P.S. mit dem ersehnten Tod tu ich mich selbst noch etwas schwer, finde momentan nicht den richtigen Begriff. Zuletzt geändert von kernbusch am Do 28 Apr, 2011 23:26, insgesamt 4-mal geändert.
Re: waste n voidHmmmm, ich finde ja nicht, dass irgendeine Art zu schreiben an sich zu etwas Bestimmtem führt. Auch Mischtexte können gut gemacht sein und nicht verwirren. Dabei ist mir schon klar, warum das hier in dem Gedicht nicht funktioniert – das „Mischen“ an sich führt ja nicht zu einem homogenen Gemisch. Dafür ist das Gedicht "zu schnell".
Na ja, Allgemeinplätzchen ist es nicht. Es ist sogar sehr spezifisch. Wie gesagt, es ist ein Direktzitat aus Sophokles‘ Antigone. (Das macht es nicht besser, klar, ne? Weil die Verwendung des Zitates enthebt nicht davon, es gut einzusetzen). Blasphemie? Joa, na ja… ach… hmmm… sag ich Sophokles bei Zeiten. Nein, hier ist gerade ja im Sprecher Ich eine Anmaßung formuliert, die erst zu überprüfen ist. (Folgerichtig daher eine eigene Strophe) Karambolage heißt einfach nur Zusammenstoß. Ja, es kann auch im Billiard verwendet werden oder für Verkehrsunfälle, man denke an die Massenkarambolage ---
ähm, ja. So ist es.
Das ganze ist ein Zitat aus Büchners Woyzeck. Man kann sich jetzt streiten, wie es dort gemeint ist. Aber da hier der Jude an Woyzeck das Messer verkauft, weil es billiger als andere Waffen ist – gehe ich persönlich davon aus, dass damit halt auch der Preis gemeint, ökonomisch, wirtschaftlich, sparsam.
gerade das ist doch wieder logisch. Du kommt mit dem Mord davon, weil es in dem Massenselbstmord keinen Richter geben kann. Und ähm… es gibt ja auch so etwas wie ein natürliches Gesetz. Jeder Mensch hat ein Unrechtsempfinden, was bei Mord schon ausgeprägt sein sollte. Naaaa, der Text möchte gar nichts aussagen. Ich versteck doch nicht hinterm Text ne Aussage und lass den Leser suchen --- Ich möchte das Gedicht auch gar nicht mal so sehr verteidigen, gerade mit der Schwäche der zweiten Strophe hast du natürlich Recht. Unausgereift – ähm, ja. Ist es auch. Zugegeben. Was halt interessant ist: So schlecht das Gedicht auch ist, anscheinend hat der anmaßend fast prophetische Ton irgendeine Anziehung. Ich weiß noch nicht welche. Aber interessant. (Im Sinne von sollte ich mal drüber nachdenken und nicht macht das Gedicht besser) Das Gedicht, was du daraus machtest…. Tja, das ist dein eigenes. Spiegelt dein Verständnis wieder und hat somit Berechtigung. Komisch, dass für dich der Todesgedanke hier so zentral ist. (Ich meinte Tod ja nicht physisch oder als etwas tatsächlich Eintretendes, aber hmmm.)
Re: waste n voidDanke für die Antwort.
Schade, das Du schreibst, der Text habe keine konkrete Aussage da zu schnell heruntergeschrieben. Die Zitate mit dem Englisch zu verquirlen, das aktzeptiere ich als Experiment. Wobei, Papa Roach, Sophokles & Büchner, naja, wohl eindeutig zuviel des Guten. Schön unschön. Generell verlange ich persönlich als Leser vom Autor allerdings schon, das er sich derart Gedanken zu seinem Text gemacht hat, das ein sinnmachendes Etwas entsteht. Das wäre sicherlich auch für Dich als Autor befriedigender. Gruss M.K. P.S. Zitat: gerade das ist doch wieder logisch. Du kommt mit dem Mord davon, weil es in dem Massenselbstmord keinen Richter geben kann. ---> Natürlich kann es einen Richter geben, wenn man wieder die Religion hinzuzieht. Zumal Du ja aus Sophokles Antigone zitierst, die göttliche Entscheidungen über irdisches Recht stellt. Und: Mord, Massenselbstmord, Woyzeck, ökonomisch / Messer ... Hilfe !!!!!!! viel zu konfus. Oder, um mal beim Englisch zu bleiben, Switch. Zuletzt geändert von kernbusch am Do 28 Apr, 2011 23:42, insgesamt 3-mal geändert.
Re: waste n voidach, kernie....
Das habe ich nicht geschrieben. nein nein nein. Das Gedicht sagt nur nichts Bestimmtes aus. Es ist nicht so, dass ich hinter dem Text eine bestimmte Aussage versteckt hätte, die jetzt wieder entschlüsselt werden müsste. Vielmehr soll der Text für sich stehen, für sich sprechen. Ich versuche etwas zu entwickeln, das Fragen evoziert, das den Leser motiviert, sich mit ihm zu beschäftigen. Ich fragte mit dem Text nach dem Verhältnis zwischen Geschöpf und Schöpfersein des Menschen - nach dem Ausmaß seiner Fähigkeiten, seines Gebrauches, Konsequenzen, seines Selbstbildes aufgrunddessen. An der Stelle widersprichst du dir ja auch selbst. Einerseits beklagst du es stecke nicht genug drin. Andererseits beschwerst du dich über die Fülle von aufgenommenen Gedanken (Zitaten), die ich übrigens nicht im Roulette-Verfahren einfügte... Aha, ähm... danke für diese Verallgemeinerung von Antigone - damit bringst du das Drama auf den einzig wahren Interpretationsgehalt.
Re: waste n voidZitat:
Ich fragte mit dem Text nach dem Verhältnis zwischen Geschöpf und Schöpfersein des Menschen - nach dem Ausmaß seiner Fähigkeiten, seines Gebrauches, Konsequenzen, seines Selbstbildes aufgrunddessen. Wenn dem so ist, dann ist der Text, sorry, erbärmlich, nicht nur, weil durch die Zitate wenig eigenes beigetragen wurde, sondern weil er überhaupt nichts tiefgründiges, eigentlich nichtmal oberflächlich angekratztes, zum Verhältnis zwischen Geschöpf und Schöpfersein aussagt. Naja, zukünftig werde ich mir einfach die Mühe ersparen, Texte von Dir zu lesen, denn so lohnt sich die Zeit einfach nicht. Gruss M.K. Zuletzt geändert von kernbusch am Sa 30 Apr, 2011 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: waste n voidAls Schreiber mache ich mir ein Konzept und Gedanken. Dieses führt in die Verbalisierung, in das Gedicht, die sprachliche Behandlung, die zum einen natürlich dem Konzept folgt, zum anderem dem Zufall oder sagen wir dem Einfall.
Das tue ich so gut ich es kann. Tja, da liegt dann der springende Punkt. Ich bin kein Meisterdichter. Ich sage nicht, ich könnte virtuos dichten. Meine Werke "funktionieren" manches Mal nicht. Das nehme in Kauf, denn sonst könnte ich gar nichts produzieren. Und ich zeige sie anderen Leuten, um zu erfahren, wie diese Gedichte auf sie wirken. Aufgrund dieser Rückmeldung kann ich Rückschlüsse ziehen, wie gut das Gedichte "funktioniert". Dank der vielen Kommentare in diesem Thread weiß ich, dass dieses Gedicht nicht "funktioniert". Das ist für mich ein Erkenntnisgewinn und meiner Meinung nach das, was Kritik leisten kann: Dem Dichter ermöglichen noch einmal anders auf sein Werk zu schauen, aus den Augen eines Lesers. Wie soll ich denn deiner Meinung nach in Zukunft nur noch "funktionierende" Gedichte posten, wenn ich vorher gar nichts über diese Qualität erfahren haben kann, weil mir die entsprechende Kritik dazu fehlt?
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